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Leser-Antwort an Bernd Dreher: "Torwartausbildung wird nicht schnell genug angepasst!"

von T. Schlitzke


Deutschland war lange Zeit ein Torwartland! Sepp Maier, Toni Schumacher, Oliver Kahn, Manuel Neuer – doch wer kommt danach? Ex-Bayern Keeper und Torwarttrainer Bernd Dreher hatte eine deutliche Meinung dazu. Ein torwart.de-Leser stimmt ihm nur in Teilen zu, in anderen Teilen hat er eine konträre Meinung zu ihm! torwart.de veröffentlicht die Meinung des Users "twtrainer".

Aus der Sicht von Bernd Dreher´s Vergangenheit ist diese Aussage durchaus verständlich. Als der damalige DFB-Coach Jürgen Klinsmann lieber Jens Lehmann (statt Oliver Kahn) ins Tor holte, weil der fußballerisch besser war wie Kahn, war die Entrüstung von Oli`s TW-Trainern groß. Als schließlich Uli Hoeneß ausgerechnet Klinsmann als Bayern-Trainer verpflichtete, verließ Dreher den Trainer- und Betreuerstab.

Karl Lagerfeld sagte einmal: "wer seine Meinung nicht täglich ändert, ist ein Idiot". Scheinbar gibt es aber auch Menschen, die ihre Meinung zeit ihres Lebens nicht ändern?

Dennoch hat er m.E. so ganz unrecht nicht, dass es bei den deutschen Keepern in der Spitze an der nötigen Breite fehlt. Doch das liegt vielleicht weniger daran, dass man hier nach guten Fußballern im Tor sucht, sondern nach wie vor die Torwartausbildung hierzulande sich nicht ausreichend an aktuelle Erfordernisse angepasst werden. Da sind andere Länder (z.B. Schweiz, Niederlande) schneller.

Sie bündelten ihr Know-How in der UEFA. Doch dort durften die deutschen Profi-Torwarttrainer erst mal nicht mitmachen, weil der DFB als Voraussetzung zur Teilnahme Mannschaftstrainer-Lizenzen verlangt wurden. Die hatten die meisten von ihnen aber nicht, weil sie nie die Absicht hatten, eine Mannschaft zu trainieren. Heute besitzen zwar mehr TW-Trainer eine Mannschaftstrainer-Lizenz, aber es interessiert den DFB immer noch nicht, ob sie darin erfolgreiche Erfahrungen gesammelt haben. Das ist dann so, als hätte man einen Auto-Führerschein gemacht, aber danach kein Fahrzeug mehr selbst bewegt.

Bernd Dreher hat recht, dass hier vieles schiefgelaufen ist, worin uns einige Länder voraus sind. So gibts in der Schweiz und den Niederlanden schon seit 10 Jahren gut funktionierende, einheitliche TW-Trainer-Ausbildungskonzepte. Hier kennt man nicht einmal eine einheitliche Torwartsprache als Verständigungsbasis. Viele Keeper im Amateurbereich haben entweder gar kein regelmäßiges Torwarttraining oder es besteht daraus, dass Ball-Batterien aufs Tor geschossen werden.

Es gibt bereits sportwissenschaftliche Untersuchungen, in denen die Defizite beim Torwarttraining beschrieben werden. Hier kommt man jedoch zu einer etwas anderen Meinung wie die von Bernd Dreher. Dabei fängt man den Ball noch genauso wie vor 20 Jahren, weshalb bei den TW-Techniken nicht mehr so viel Neues zu entdecken ist. Weil aber der heutige Keeper nicht nur an der Torlinie steht, sondern 5 - 6 km pro Spiel läuft, werden wesentlich mehr (richtige) Entscheidungen von ihm verlangt. Einen Ball zu fangen, mag seinerzeit noch eine Herausforderung gewesen zu sein, heute wird dies jedoch als selbstverständlich betrachtet. Doch war es früher vielleicht noch etwas einfacher, weil die Bälle andere Flugeigenschaften hatte und der Keeper mehr reagiert als agiert hatte? Es macht nicht immer Sinn, die Dinge 1 : 1 miteinander zu vergleichen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.


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