Man möchte meinen, dass sich Gianluigi Buffon längst daran gewöhnt haben könnte, wie es ist, ein Fußballspiel zu gewinnen. Der Mann war Weltmeister, Meister, Pokalsieger, bester Torwart der Welt und steht mit 38 Jahren noch immer im Tor der italienischen Nationalmannscft, der Auswahl einer Fußballnation, die schon immer voll von Torhüter-Talenten war. Was man allerdings nicht vergessen sollte: Gigi Buffon ist auch deshalb eine Legende, weil für ihn eben wirklich jedes Spiel das nächste ist. Weil die großen Siege angemessen zu feiern weiß und den Silberling am nächsten Tag dann schon wieder vergessen hat, um zu neuen Erfolgen zu eilen. Große Spiele bleiben auch für Buffon große Spiele und möglicherweise ist diese EM zusätzlich noch eine ganz besondere für Italiens Nummer eins. Vermutlich ist es sein letztes Turnier, der Nachwuchs steht in den Startlöchern und Italien braucht würdige Nachfolger im Tor. In Frankreich will es der Oldie aber noch einmal beweisen. Wie sehr dieser Mann weiterhin Herzblut für seine Nationalmannschaft lässt, sahen die Zuschauer beim Auftaktsieg der Italiener gegen Belgien. Da rannte Buffon nach dem Schhlusspfiff wie ein Irrer auf sein Tor zu, sprang auf die Latte – stürzte dann ab. Nicht ohne Folgen, wie er der ARD verriet: »Ich habe mich ein bisschen verletzt.« Allerdings: »Es war ein Augenblick der großen Emotionen. Aber ich habe nichts gespürt, der Adrenalinspiegel war so hoch.« Und das Internet? Schickte die Videos von Buffon auf seine Reise und verliebte sich noch einmal neu in den Italiener. Muss man mit 38 auch erstmal schaffen.