Es herrscht nach wie vor große Unruhe bei der Bielefelder Arminia. Der Bundesliga-Absteiger ist nach 11 Spielen in der zweiten Liga und lediglich 8 Punkten Tabellenletzter, ist aber in Schlagdistanz zu den rettenden Rängen. Dennoch sind die Erwartungen natürlich andere gewesen. Mindestens eine gute Rolle in der Zweiten Bundesliga wollte man spielen, vielleicht auch insgeheim den Wiederaufstieg anvisieren, doch ist man davon weit weg. Auch ist nach dem Abstieg nicht die gesamte Mannschaft auseinandergebrochen, wenngleich natürlich 10 neue Spieler integriert werden mussten.
Dennoch musste die wohl wichtigste Personalie im Bielefelder Mannschaftsgefüge neu besetzt werden, wechselte doch mit Stefan Ortega die unangefochtene Nummer 1 ablösefrei zu Manchester City. Doch war Ortega nicht nur Nummer 1 und Führungsspieler, sondern war das Spielsystem auch auf Ortega ausgerichtet. Die bisherige Nummer 2, Stefanos Kapino, die im Sommer 2021 nach Bielefeld wechselte, sollte sich hinter Ortega derart etablieren, dass er diesen auch beerben könnte. Eine starke Saison 2020/2021 Ortegas weckte bereits Begehrlichkeiten und auch die angestrebte Vertragsverlängerung mit der Nummer 1 konnte vollzogen werden. Dass Kapino nach Bielefeld wechselte, um dort später Nummer 1 zu werden, erschien logisch, immerhin absolvierte der mittlerweile 28-jährige Grieche auch schon A-Länderspiele.
Die aktuelle Saison sollte für Kapino, der in der Rückrunde 2020/2021 bei Sandhause gute Spiele absolvierte, persönlich recht gut beginnen. Kapino spielte als neue Nummer 1 und sollte sich immer mehr stabilisieren. Doch bremste den Torhüter dann eine Verletzung aus und es wurde der vorher vereinslose Martin Fraisl verpflichtet, welcher zuvor bei Sandhausen und auf Schalke in der Zweiten Bundesliga gespielt hatte. Pikant hierbei war, dass Fraisl, der nach internen Differenzen im Winter 2021 Sandhausen verlassen musste, dort von Kapino ersetzt wurde.
Nun ist Stefanos Kapino wieder fit, wird aber nicht als Nummer 1 ins Bielefelder Tor zurückkehren. Martin Fraisl bleibt nach starken Auftritten die Nummer 1. Doch rückt Stefanos Kapino dadurch nicht auf die Bank, sondern bleibt für ihn nunmehr nur der Platz auf der Tribüne. Vor dem Spiel gegen Hannover 96 sagte Trainer Daniel Scherning: „Fakt ist, dass wir an der jetzigen Konstellation mit Martin Fraisl als Nummer 1 und Arne Schulz dahinter nichts verändern.“ Somit erlebt der griechische Keeper eine enorm harte Zeit und fällt innerhalb weniger Wochen in der Hierarchie von Rang 1 auf Rang 3. Es ist für Kapino mittlerweile die dritte Station in Deutschland und zum dritten Mal erfährt der Keeper eine harte Zeit. So spielte er bereits in Mainz und in Bremen, jeweils blieb ihm nur der Status der Nummer 2 und in Bielefeld nun erfolgt ein noch größerer Sturz. Für den ehemaligen Nationaltorhüter ist das alles andere leicht. Die kommenden Monate werden nun zeigen, ob sich Kapino doch zurückkämpfen kann, oder er erneut Deutschland verlassen wird, denn sowohl in Griechenland bei Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus in seiner Heimat als auch bei Nottingham Forrest in England lief es für den Torhüter, der vor allem auch sehr durch eine sehr gute Strafraumbeherrschung auffällt.
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