DFB-Pokal: Die "Kleinen ganz groß": Den Anfang machen wir mit Florian Urbainski, der als Spitznamen "Benno" hat (Sein Vater heißt so und ist Teambetreuer/Zeugwart). Der Keeper kommt aus Delmenhorst und war auch für die U21 und U 23 des SV Werder aktiv. Sein Vater war Zeugwart bei Werders U23 - am Wochende spielt er sein Spiel des Lebens gegen Bremen! torwart.de sprach mit ihm!
torwart.de: Wie sehr hast du dich gefreut bei der Auslosung?
Florian Urbainski: Die Freude war natürlich erstmal groß, ich habe erst mal ein paar Tage gebraucht um das zu realisieren. Zuerst ging mein Kindheitstraum in Erinnerung , einmal Profispiel zu spielen, in Erfüllung. Und dann auch noch mein Traum im Weserstadion mit Werder zu spielen - was nun über Umwege wahr wird.
torwart.de: Vor allem für dein Vater dürfte ein Traum in Erfüllung gegangen sein und er dürfte vor Freude gesprungen sein!
Urbainski: Er ist bisschen älter, also so richtig konnte nicht mehr springen (lacht). Ich glaube, dass wir beide so ca. 15 Jahre bei Weder waren, zehn Jahre begleitete er mich bei Werder, von daher ist es für uns als Gegner ein absolutes Traumlos!
torwart.de: Dein Vater war auch dein Trainer bzw. Betreuer. Gabe es da nicht Probleme für dich?
Urbainski: Das war gar nicht so problematisch, es hatte Vor- und Nachteile, ich konte mich immer mit jemandenen auf Augenhöhe unterhalten. Aber klar, beim Abendessen hat es auch mal geknallt zwischen uns beiden!
torwart.de: Wie war deine Zeit bei Werder? Wie nahe warst du am Profigeschäft?
Urbainski: Ich habe ab und zu mit den Profis mittrainiert, das war aber eher nicht geplant, sondern nur, wenn wirklich Bedarf war. Bei der U23 war ich immer dabei, im Kader war eher selten. Dadurch habe ich immer in der U21 gespielt, die hatten in der Bremenliga gespielt.
torwart.de: Welche Profitorhüter hatten dich inspiriert?
Urbainski: S. Mielitz und R. Wolf waren die Beiden, mit denen ich am Meisten zu tun hatte. Es war nicht Alltag, sondern etwas Besonderes für mich! Dadurch sie haben mir geholfen wie ich mich verbesern kann. Sebastian und ich wohnten sogar im selben Haus, dadurch fiel es mir noch leichter bei diesen Einheiten.
torwart.de: Wann wusstest du, dass es mit dem Profigeschäft nicht reichen würde?
Urbainski: Es war für mich mit 24-25 klar, als ich zu Werder zurück kam. Die Stammplätze waren belegt, meine Ambitionen waren realitisch. Es war noch mal eine schöne Erfahrung, aber mehr nicht. Daher hatte ich schon relativ schnell mich darauf eingestellt.
torwart.de: Hast auch nebenbei etwas gemacht, außer Fußball?
Urbainski: Ich habe nebenbei als Schweißer für 450€ gearbeitet, weil mir das auch Spaß machte und ich meine Scheine behalten wollte. Bei der U23 war ich Vollzeit. Vom Fußball konnte ich damals leben, ich habe ja jeden Tag trainiert und hatte kaum Zeit noch nebenbei zu arbeiten.
torwart.de: Und wie schaut es jetzt aus?
Urbainski: Jetzt arbeite ich Vollzeit und spiele nebenbei Fußball. Ich bin zurück nach Delmenhorst, als alles noch sehr klein war und ich hatte genug Erfahrung mitanzupacken. Jetzt haben wir schon einiges erreicht, darauf bin ich auch stolz!
torwart.de: Wie sehr freust du dich auf das Duell mit J. Pavlenka?
Urbainski: Ich freue mich sehr auf das Spiel - unsere Chancen stehen gut. Wir wollen doch alles tun, dass wir gewinnen. Über J. Pavlenka: Er war ja vor Bremen ein No-Name und nun ist er einer der besten Keeper der Bundesliga. Ich freue mich auf das Duell mit ihm!
torwart.de: Wirst du dir sein Trikot holen?
Urbainski: So genau habe ich noch nicht darüber nachgedacht, wenn dann geht dann geht es an meinen Vater (lacht)!
torwart.de: Danke dir!
Urbainski: Bitte sehr.
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