Torhüter haben das für Außenstehende seltsame Ritual vor dem Spiel noch ein paar ernste Worte oder wahlweise Liebesbeweise mit Pfosten und Querbalken auszutauschen, schließlich profitiert keiner mehr vom Aluminium auf dem Rasen, als der Schlussmann. Simon Pouplin vom SC Freiburg steht dem in nichts nach und nach 47 Minuten in einer verbissenen ausgeführten Partie gegen den FC Schalke 04 zahlte sich das freundschaftliche Verhalten gegenüber dem Edelmetall aus: Ein wuchtiger Kopfball des besten Feldspielers, Marcelo Bordon, klatschte gegen die Latte und von dort aus – ja wohin denn nun? Schiedsrichter Jochen Drees entschied, dass der Ball AUF die Linie prallte, doch die wie immer klügeren TV-Kameras bewiesen, dass Bordons Kopfstoß deutlich HINTER die Linie geprallt war. Ein Tor also, und – bitter für Schalke – es hätte das Spiel entschieden, denn es blieb am Ende beim torlosen Unentschieden. Was Simon Pouplin ganz recht sein konnte.

Nicht aber Manuel Neuer, der plötzlich in einer stark verjüngten Schalke-Elf so etwas wie ein erfahrener Routinier geworden ist. Mit seinen 109 Ligaspielen gehört der erst 24-jährige Keeper schon fast zum alten Eisen in Magaths Jugendauswahl. Gegen die in der Offensive schwachen Freiburger war Neuer ziemlich langweilig und was außerdem blöd war für dem Torwart: Bei der entscheidenden Szene des Spiel hatte keiner so eine schlechte Sicht, wie der knapp 100 Meter entfernt stehende Manuel Neuer.