Robert Enke (Hannover): Womöglich würde diese leidige Diskussion, wer denn nun im deutschen WM-Tor stehen wird, gar nicht erst existieren, wenn Robert Enke bei einem Spitzenklub in der Bundesliga spielen würde. Tut er aber nicht. Der Schlussmann ist eine treue Seele, außerdem hat er seit dem tragischen Tod seiner schwerkranken Tochter eine besondere Beziehung zur Stadt Hannover. Bei 96 tragen sie den Keeper auf Händen. Völlig zurecht, wenn man bedenkt, dass Enke auch am Samstag mit seiner Präsenz, seinem Stellungsspiel und seinen Reflexen dafür sorgte, dass Hannover immerhin mit einem Punkt aus der Partie gegen Mainz ging. Glück hatte er allerdings in der 76. Minute, als ein scharf getretener Freistoß von Gunkel an die Latte krachte. Nach der Partie zeigte sich Enke von der mauen Begeisterung in der niedersächsischen Landeshauptstadt enttäuscht: „Nur knapp 29.000 Zuschauer beim ersten Heimspiel. Das zeigt, wie die Stimmung ist.“
Heinz Müller (Mainz): So langsam aber sicher fragt man sich in der Bundesliga, wo sich denn dieser Heinz Müller all die Jahre über versteckt hat. Nun, er war in England, lange Zeit hat man in der deutschen Eliteklasse nur bedingt von ihm Notiz genommen, bis sich der FSV Mainz seine Dienste sicherte. Hätte sich allerdings Stammkeeper Dimo Wache nicht kurz vor Saisonstart verletzt, Müller würde immer noch ein großer Unbekannter bleiben. Aber jetzt spielt er, und auch in seiner zweiten Partie für Mainz machte Müller auf sich aufmerksam. Stark auf der Linie, omnipräsent bei hohen Bällen (seiner Größe und der Erfahrung aus England geschuldet), zweikampfstark. Definitiv: Müller ist ein Gewinn für den FSV. Allerdings arbeitet er gerade an einer kuriosen Serie: im zweiten Spiel verursachte er den zweiten Elfmeter, diesmal konnte er den Ball allerdings nicht halten. Staijner traf eiskalt. Müller war jedoch schuldlos, sein Mitspieler Heller hatte Müller mit seinem schwachen Defensivverhalten in die Bredouille gebracht.