Sicher hat es schon angenehmere Zeiten für Florian Fromlowitz gegeben, als die vergangenen drei Monate. Seit dem Tod von Robert Enke ist der 96-Mann zwar Stammkeeper, hat dafür aber ein äußerst schweres Erbe angetreten. Enke war in Hannover ein Idol, kommender Torwart der deutschen WM-Mannschaft, eine Persönlichkeit – ziemliche große Fußstapfen, für einen, der nach Hannover gekommen war, um an der Seite Enkes seine Karriere voranzutreiben. Jetzt lastet auf Fromlowitz nicht nur die Last des Verstorbenen, sondern auch der unmittelbare Abstiegskampf. Mit der klaren Niederlage gegen den immer noch klaren Tabellenletzten der Bundesliga aus Berlin, ist 96 gefährdeter, als je zuvor in dieser Spielzeit. Dabei machte Fromlowitz noch die beste Figur in einer von zahlreichen Fehlern zerfallenen Bundesliga-Mannschaft. Schon ist Trainer Andreas Bergmann, der sich für sein respektables Verhalten nach dem Selbstmord seines Kapitäns Ansehen erwarb, in der Kritik. Möglicherweise werden bald schon die ersten klassischen »Retter« für solche Notfälle kontaktiert. Einer davon heißt Peter Neururer, trainierte einst in Hannover und ist nach einem kurzen Intermezzo beim MSV Duisburg längst wieder arbeitslos und auf Jobsuche. An Torwartproblem würde jeder neue Trainer bei den »Roten« jedenfalls nicht auffinden, dafür hat sich Florian Fromlowitz auch schon in der Hinrunde zu stark präsentiert. Die Winterpause hat der junge Mann nach eigener Aussage dafür genutzt den Kopf frei zu bekommen. Eine gute Idee: Kühlen Kopf bewahren dürfte in den kommenden Wochen als Torhüter von Hannover 96 ein probates Mittel sein, die schweren Zeiten zu überstehen.