Sebastian Mielitz / Bremen: Für jeden jungen Torhüter kommt einmal der Tag der Wahrheit, an dem er sein Können unter Beweis stellen muss, zeigen muss, dass er tatsächlich gut genug ist, um mit den Besten mitzuhalten. Sebastian Mielitz hat diesen Test bestanden. Für den kurzfristig an einem Magen-Darm-Infekt erkrankten Tim Wiese rückte nicht etwa Christian Vander (ebenfalls verletzt) nach, sondern Bremens nominelle Nummer drei, Sebastian Mielitz. 20 Jahre ist der alt und sehr schüchtern – jedenfalls vor den TV-Kameras. Die belagerten ihn nach dem 4:2-Sieg der Breme gegen Nürnberg, denn er hatte ein tolles Spiel gemacht. Gleich mehrere Glanzparaden rückten nicht etwa die Stars Özil, Marin und Co. ins Rampenlicht, sondern der jungen Torwart. Der antwortete später entwaffnend einfach: »Ich habe einfach versucht der Mannschaft zu helfen.« Das ist ihm gelungen.

Raphael Schäfer / Nürnberg: Gegen Werder Bremen spielt generell kein Torwart gerne. Weil die Bremer immer für ein oder mehrere Tore gut sind, ist ein »zu Null«-Spiel quasi unmöglich. Das musste am Samstag auch Raphael Schäfer einsehen, viermal trafen die Gastgeber. Das vierte Tor durch Clemens Fritz durfte sich Schäfer gar aus einer ganz neuen Position heraus betrachten – er war kurz vor dem Ende nach vorne gestürmt, um seiner Mannschaft bei einer Ecke zu unterstützen und musste dann hilflos mitansehen, wie der konternde Fritz den Ball aus rund 25 Metern ins leere Tor schieben durfte.