Der DFB- Kader für die Olympischen Spiele in Tokyo, welche vom 23.07.2021 bis zum 07.08.2021 stattfinden wurde nun bekannt gegeben und dieser beinhaltet durchaus gewisse Überraschungen. In gewissen Teilen wird auch in Tokyo der amtierende U21-Europameister auf dem Platz stehen. Darüber hinaus werden aber auch größere Namen wie Maximilian Arnold oder eben auch Max Kruse dem Kader angehören.
Sicher gelten sowohl Arnold als auch Kruse zu den Überraschungen, wenngleich diese die Qualität noch einmal anheben werden. Weitere Überraschungen finden sich unter den Torhütern wieder. So werden neben Florian Müller (24) auch Svend Brodersen (24) und auch Luca Plogmann (21) zum Torwarttrio im Kader von Stefan Kuntz stehen.
Fest eingeplant neben Florian Müller war auch der Ersatztorwart des FC Bayern München Ron-Thorben Hofmann. Die Bayern sollen aufgrund der momentan prekären Torwartsituation bei den Bayern die Freigabe für das Olympia-Aufgebot verweigert haben.
Während Florian Müller aufgrund seiner Leistungen in der vergangenen Saison beim SC Freiburg eigentlich schon folgerichtig ist, konnte man gelinde gesagt nicht mit den Nominierungen von Brodersen und Plogmann rechnen. Zwar gelten beide Torhüter als vielversprechende Talente, doch nachhaltig auf sich aufmerksam machen, konnten beide nicht. Dabei befindet sich der 24-jährige Svend Brodersen im Vergleich zum 3 Jahre jüngeren Plogmann noch im Vorteil, konnte dieser zumindest 4 Spiele in der zweiten Bundesliga in der abgelaufenen Saison für sich verbuchen, als er zwischenzeitlich den in Ungnade gefallenen Robin Himmelmann beim FC St. Pauli ersetzte. Nach 4 Spielen und durchwachsenen Leistungen, die auch gravierende Patzer beinhalteten, wurde er durch Stojanovic ersetzt, welcher erheblichen Anteil am Aufschwung St. Paulis in der zweiten Saisonhälfte hatte.
Für Luca Plogmann, der im Sommer 2020 auf Leihbasis vom SV Werder Bremen zum SV Meppen wechselte, verlief die Saison noch schlechter. Plogmann, nach wie vor in Bremen sehr geschätzt, verletzte sich Ende Oktober 2020 mit einem Patellasehnenriss schwer und fiel insgesamt über ein halbes Jahr aus. Erst seit Ende Mai 2021 steht Polgmann gar wieder im Training, welches er aufgrund seiner Verletzung wieder in Bremen absolvierte.
Daher scheint es nur folgerichtig, dass Florian Müller den Status der Nummer 1 bei den Olympischen Spielen haben wird. Immerhin absolvierte der bisherige Mainzer, der als Leihgabe in Freiburg auf ganzer Linie überzeugte, 31 Spiele und wirkte bis zum Ende der Saison mit seiner Mannschaft im Rennen um die internationalen Plätze mit. Gleichzeitig machte Müller in den vergangen Wochen seinen Anspruch immer wieder in Interviews deutlich, indem er vor allem auch auf seine Spielpraxis verwies.
Alle 3 Torhüter eint, dass sich Vereinswechsel abzeichnen oder diese bereits vollzogen wurden. So wechselt Müller dank seiner starken Saison zum VfB Stuttgart und hat sehr gute Chancen, den zum BVB abgewanderten Gregor Kobel als Nummer 1 beerben wird. Bei Luca Plogmann deutet vieles auf einen endgültigen Transfer hin.
Nach aktuellem Stand möchte der SV Werder nach seinem Abstieg mit Stefanos Kapino, Michael Zetterer und Eduardo dos Santos Haesler auf der Torwartposition in die neue Saison gehen. Für Plogmann, der irgendwann ursprüngliche die neue starke Nummer 1 in Bremen werden sollte, bleibt somit kein Platz mehr. Auch Sportvorstand Frank Baumann bestätigte die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels: „Es kann sein, dass er uns verlässt. Wir wollen grundsätzlich nichts ausschließen. Die Tendenz geht jedoch eher in Richtung kompletter Abgang.“
Gleichzeitig will Baumann Plogmann weiter genau beobachten und denkt offen über eine Rückkaufoption nach: „Aber auch da gibt es Möglichkeiten, die Hand noch einmal draufzulassen. Das wäre uns schon wichtig, weil wir eine Perspektive bei ihm sehen. Wir würden ihn ungern komplett aus der Hand geben.“
Bei Brodersen wurde sein Transfer wenige Stunden nach seine Berufung zum DFB-Kader bekannt. Dabei wird Brodersen unter Umständen nach den Olympischen Spielen die Rückreise nach Deutschland gar nicht antreten, der 24-jährige Keeper wechselt ablösefrei in die japanische J1 League zum Yokohama FC. Der Keeper äußerte sich bereits über seinen Wechsel, wenngleich eine eher ungewöhnliche Begründung für seinen Wechsel lieferte die weit abseits der üblichen Standard-Floskeln ist: „ Meine Kindheit wurde durch Nintendo, Godzilla, Samurai, Fast & Furios usw. stark von der japanischen Kultur beeinflusst. Seitdem ist es mein Traum, eines Tages nach Japan zu kommen. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Ich bin dem Yokohama FC sehr dankbar, dass er mir diese wunderbare Gelegenheit gegeben hat. Ich werde mein Bestes geben, auf dem Platz arbeiten und alles tun, um ein Mitglied der japanischen Gesellschaft zu werden.“
Beim letzten Olympiaturnier 2016 holte die deutsche Mannschaft die Silbermedaille. In einem dramatischen Finale gegen Gastgeber Brasilien vor 63.000 Zuschauern in Maracana verloren die Deutschen erst im Elfmeterschießen. Die damals von Horst Hrubesch trainiert Elf zeigte eine begeisternde Leistung während des gesamten Turniers. Im Tor der DFB-Elf stand Timo Horn, der ein starkes Turnier absolvierte. Weiter waren damals Jannik Huth und Eric Oelschlägel als Torhüter im Aufgebot.
Die DFB-Elf der Männer konnte noch nie ein olympisches Turnier gewinnen. Neben der Silbermedaille 2016 steht noch eine Bronzemedaille 1988 zu Buche. Die Frauenmannschaft des DFB war dagegen weitaus erfolgreicher. Sie gewann Gold 2016 und dreimal Bronze in den Jahren 2008, 2004 und 2000.
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