Polen gilt mit Ecuador als heißer Favorit um den zweiten Platz in der Deutschland-Gruppe A.Für die Weltmeisterschaft hat sich Polen als einer der beiden besten Gruppenzweiten der acht europäischen Qualifikationsgruppen qualifiziert. Von den zehn Gruppenspielen wurden nur zwei verloren, beide gegen den späteren Gruppensieger England.

Jedoch sind die Polen gewarnt, was die letzte WM 2002 in Südkorea und Japan gezeigt hat.Hier qualifizierten sich die Polen ebenfalls souverän und belegten am Ende in der Abschlusstabelle der Gruppe D mit 3 Punkten und 3:7 Toren aus 3 Spielen den vierten und letzten Platz. Das Spiel gegen den Co-Gastgeber Südkorea ging mit einem Paukenschlag 0:2 verloren. Nach der deutlichen 0:4 Niederlage gegen Portugal war Polen dann bereits vorzeitig ausgeschieden. Der 3:1 Sieg über die USA war hochverdient, hatte aber nur noch statistischen Wert.

Bei der WM in Deutschland trifft die polnische Auswahlmannschaft am 9. Juni in Gelsenkirchen auf Ecuador, am 14. Juni kommt es zum brisanten Nachbarschaftsduell gegen Deutschland im Dortmunder Westfalenstadion. Nach 14 sieglosen Duellen will Polens Trainer Pawel Janas bei der WM erstmals Deutschland schlagen. Zu guter Letzt geht es gegen Costa Rica am 20. Juni in Hannover um das begehrte Achtelfinal-Ticket.

Janas nahm selbst an der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien teil, wo sie Dritter wurden. Mit der WM 1974, ebenfalls 3., einer der größten Erfolge der polnischen Fussballgeschichte.

Bei seiner Kadernominierung sorgte er schon einmal für eine Überraschung, indem er auf den bisherigen Stammtorhüter Jerzy Dudek und den beliebten Stürmer Tomasz Frankowski verzichtet. Bei der WM greift er auf die Bundesliga-Legionäre Jacek Krzynowek (VFL Wolfsburg) und Ebi Smolarek (Borussia Dortmund) sowie dem ehemaligen Kaiserslauterer (2003-2005) Kamil Kosowski vom FC Southampton/England zurück. Zu den weiteren Korsettstangen des Teams zählen Jacek Bak (33 Jahre, Verein Al-Rayan/Katar), der älteste und erfahrenste Spieler mit 70 Länderspielen, außerdem Michal Zewlakow vom belgischen Erstligisten RSC Anderlecht, die neue Nummer 1 im Tor Artur Boruc sowie der torgefährliche Angreifer Maciej Zurawski, beide von Celtic Glasgow. Dortmunds Torjäger Ebi Smolarek wurde in seinem Heimatland Polen zum Fußballer des Jahres gewählt und könnte bei der WM mit Polen für eine Überraschung sorgen.

Das Team wird sich während der WM in der Sportschule Barsinghausen (Niedersachsen) aufhalten. Zwei Vorbereitungsspiele stehen hierbei auf dem Programm. Zuerst geht es gegen Kolumbien am 30. Mai und am 3. Juni gegen die Nationalmannschaft Kroatiens.