Obwohl Mexiko mit 13 Teilnahmen ein echter WM-Dauerbrenner ist, hat man bei Weltturnieren bisher fast schon traditionell nicht viel gerissen. Zwei Mal schaffte es Mexiko bis ins Viertelfinale (1970 und 1986), beides Mal vor heimischer Kulisse.
Bei der WM in Japan/Südkorea spielten sie eine überzeugende Vorrunde, kamen als Tabellenerster weiter. Zwei Siege (1:0 gegen Kroatien und 2:1 gegen Ecuador) sowie ein 1:1-Remis gegen Italien bescherten ihnen Platz eins. Im Achtelfinale war das Turnier für sie wieder zu Ende- sie verloren gegen den Nachbarn USA mit 2:0.
In Deutschland findet man sie in der Gruppe D wieder. Hier stehen die Begegnungen gegen den Iran am 11. Juni in Nürnberg, am 16. Juni gegen Angola in Hannover und am 21. Juni gegen Portugal in Gelsenkirchen an. Dabei rechnen sich die Mexikaner guten Chancen auf ein Weiterkommen aus.
Der Star der Mannschaft ist der exzentrische Trainer Ricardo La Volpe. Da die meisten Mexikaner zudem in der heimischen Liga spielen und man hierzulande außer Rafael Marquez (FC Barcelona), Jared Borgetti (Bolton Wanderers) und Guillermo Franco (FC Villareal) kaum einen aktuellen Nationalspieler kennt, wird das Team auch bei dieser WM als Team der Namenlosen ins Rennen gehen.
Das Mexiko unbequem sein kann, zeigten sie beim Confed-Cup 2005: Mit einer taktisch und läuferisch beeindruckenden Leistung hatte man den haushohen Favoriten Brasilien mit 1:0 geschlagen. Im Halbfinale scheiterten sie knapp im Elfmeterschießen an Argentinien. Daher sind die Mexikaner immer für eine Überraschung gut und gelten auch bei der WM als kleiner Geheimfavorit.
Die Truppe hält sich während der WM im Hotel Freizeit-In in Göttingen (Niedersachsen) auf und wird ein Testspiel am 1. Juni gegen die Niederlande austragen.