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Home > Archiv > 1.5 Euro 2008 - Schweiz Österreich > EM: kompakt > (RUS): Stiller Arbeiter

EM - "Kompakt" bei torwart.de (26.06.08)

Akinfeev - Der stille Arbeiter

von der EM berichtet Tobias Schlitzke


München – Mit Igor Wladimirowitsch Akinfeev, wie er komplett heißt, verfügt Russland über einen Weltklasse-Torwart, den viele Experten vor dem Turnier nicht auf der Rechnung hatten. Der Torwart aus Moskau dirigiert solide die junge Abwehr, trotz seines jungen Alters, mit einer Routine, die beeindruckt. Und mit seinen tollen Paraden gibt er der Abwehr zusätzlichen Halt.

Nach dem ersten Spiel kam auch Kritik an Akinfeev auf. Vier Gegentreffer gegen Spanien. Eine donnernde Niederlage. Doch bei genauem Hinsehen waren keine Fehler ersichtlich. Verzweifelt versuchte der Torwart die Abwehr zu stellen und zu ordnen – ohne Erfolg. Selbst der „kicker“ zeigte sich gnädig und gab, trotz der vier Gegentreffer, eine gute Drei. Danach folgten für Akinfeev zwei Spiele zu null. Gegen Griechenland blieb er weitgehend beschäftigungslos. Doch gegen die Schweden konnte er endlich seine ganze Klasse zeigen und war einer der Matchwinner beim 2-0.

Die Grundlage für diese Leistungen konnte er sich in der ersten russischen Liga bei ZSKA Moskau sammeln. Beim Zentralen Sportclub der Armee wurde er bereits 2003 als 17-Jähriger zum Stammkeeper und war mit Abstand der jüngste Keeper der Liga. Im selben Jahr wurde der Jüngling dann sogar mit ZSKA russischer Meister. In der Saison 2004/05 gelang ihm der bisher größte Erfolg seiner Laufbahn, der Sieg im UEFA-Pokal mit ZSKA. Somit blitzte Igors Können schon früh international auf. 2005 gewann Akinfejew erneut mit dem Klub die russische Meisterschaft. 22 Einsätze im Europapokal stehen für Konstanz. Selbst ein Kreuzbandriss 2007 brachte ihn nicht aus der Bahn und Akinfeev erkämpfte sich seinen Platz im Tor der russischen Nationalmannschaft zurück.

Doch zurück zur EM. Dort gelang ihm, mit dem Einzug ins Halbfinale, „einer der größten Erfolge“ seiner Karriere, wie er in russischen Medien zugibt. Die Nationalmannschaft stehe „höher als der Verein.“ Im Spiel gegen Spanien möchte er nun sein Tor sauber halten: „Ich bekomme garantiert keine vier Gegentreffer mehr“, erklärt Akinfeev selbstsicher.

 


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