Marc-André ter Stegen / Gladbach: Dass Marc-Andre
ter Stegen mit Druck umgehen kann, war bereits an der Konstellation seiner ersten
Partie im Dress der Gladbacher zu erkennen: es ging um nichts geringeres, als
um das Derby seiner Fohlen gegen den 1. FC Köln. Mehr Prestige geht nicht! Und
man gewann mit 5 - 1, meldete sich im Kampf um den Klassenerhalt zurück und
hatte auf einmal jemandem im Tor, der - im Gegensatz zu seinen Arbeitskollegen
- Sicherheit und Zuversicht ausstrahlte. Und trotz seiner erst 19 Jahre sich
nicht wegduckte, sondern einer war, der selbst Kommandos auf dem Platz gab.
Bei solchen Voraussetzungen war es ziemlich unwahrscheinlich, dass ter Stegen
gerade in den immanent wichtigen Relegationsspielen gegen den VfL Bochum sich
eine Auszeit nehmen würde. Machte er dann auch nicht. Vielmehr zeigte er, was
ihn auch sonst in der Saison ausgemacht hatte: gutes Timing, gutes Spielverständnis,
gute Aktionen. Für die Bochumer an diesem Abend nicht zu überwinden. Nur vom
eigenen Mann. So berührte Nordtveit eine Hereingabe von Dabrowski und lenkte
den Ball so unhaltbar an ter Stegen vorbei ins eigene Tor. Ter Stegen geschlagen,
aber lange noch nicht erledigt. So sorgte der Gladbacher Fänger dafür, dass
es in der Schlussphase nicht noch einmal spannend wurde, als er einen weiten
Freistoß von Toski im Zurücklaufen noch über die Latte schaufelte.
Andreas Luthe / Bochum: Es war ein Spiel der Standardsituationen.
Viel Taktik, wenig Glanz, Gefahr nur nach dem ruhenden Ball. Klingt nicht nach
einem hinreißenden Fußballspiel, war es auch nicht. Aber spannend! Im Gegensatz
zum Hinspiel verlief der Abend für Andreas Luthe allerdings eher ereignisarm.
Wenn die Gladbacher nach einer Standardsituation mal zum Abschluss kamen, stand
ihnen ihr eigenes Unvermögen oder die Latte im Weg. Ansonsten bereinigte Luthe,
der seinen Strafraum sicher unter Kontrolle hatte, die Situationen. Erst als
man sich in Gladbach darauf besann, eigentlich den einen oder anderen guten
Fußballer im Kader zu haben, sorgte man für die Entscheidung. Reus vollendete
eine gelungene Kombination der Fohlen und netzte für Luthe unhaltbar im unteren
rechten Eck ein. Danach wurde nur noch verwaltet.