Tim Wiese / Bremen: Und täglich grüßt das Murmeltier. Dass Tim Wiese sein Spiel gern ab und zu mit Einlagen aus dem Kampfsportbereich garniert wissen wir nicht erst seit dem Kung-Fu-Tritt gegen Hamburgs Ivica Olic. Mit einem fernen Choke-Slam gegen Bayerns Thomas Müller demonstrierte Wiese einmal seine herausstechenden Geber-Qualitäten und erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst. Es war bezeichnend für die Bremer Situation, in der die Bremer sich zu leicht die Butter wieder vom Brot hatten nehmen lassen. Auch Wiese hatte zuvor eigentlich bravourös gekämpft, sicher Schüsse von Gomez und Ottl entschärfen können. Doch entscheidend ist leider immer was hinten rauskommt. Und so wird am Ende nicht die gute Leistung Wieses bis zur 88. Minute in Erinnerung bleiben, sondern wieder einmal sein Ausflug in die Welt der WWF. Schade.

Thomas Kraft / München: Wenn bei Thomas Kraft eine Sache am bemerkenswertesten ist, dann ist es die von ihm ausgehende Ruhe. Und dass nach gerade einmal 4 Bundesligapartien. Beinahe beängstigend lässig fischte der Bayern-Keeper, der die Woche über seinen ersten Rüffel von Louis van Gaal erhalten hatte, in Hälfte eins einen Versuch von Clemens Fritz aus dem Eck. Dass er es mit der Ruhe dann aber übertrieb wurde beim Gegentor durch Mertesacker deutlich, als er – zur Salzsäule erstarrt – dem Ball lediglich hinterher schaute. Kein klarer Fehler, aber auch keine Meisterleistung. Dennoch wird Trainer van Gaal am Ende zufrieden gewesen sein und seinem jungen Keeper auch weiterhin das Vertrauen aussprechen.