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Home > Magazin > Fotostrecken und Torwartanalysen 22/23 > UEFA Frauen EM Finale: England - Deutschland 2:1 n.V.

Mary Earps / England:

Die Heimmannschaft war in den ersten 25 Minuten die tonangebende und auch die bessere Mannschaft. Die deutschen Offensivkräfte kamen somit zunächst nicht zur Geltung. Dann kamen diese besser in die Partie und hatte auch nach 25 Minuten die erste gute Möglichkeit, als sich Earps zunächst bei einer Ecke verschätzte und der Ball erst nach einigem Gerangel von Earps gesichert und dadurch auch bereinigt werden konnte. Großes Glück hatte dabei die englische Mannschaft, denn ein klares Handspiel auf der Torlinie von der englischen Kapitänin Williamson wurde vom Videoschiedsrichter nicht erkannt. Elfmeter und Rote Karte für das englische Team wäre die richtige Entscheidung gewesen.

Auch anschließend versuchte es die deutsche Mannschaft über Flanken und weitere hohe Hereingaben, doch war nunmehr Earps mehrfach auf dem Posten und fing mehrere Bälle äußerst souverän ab. Insgesamt unterstrich Earps, dass sie im Bereich der Raumverteidigung bei hohen Bällen die beste Turnierleistung aller Torhüterinnen zeigen konnte.

Die zweite Hälfte begann ähnlich umkämpft wie der erste Durchgang. In der 48. Minute hatte Waßmuth den ersten Abschluss nach der Pause, doch ihren nicht wirklich geglückten Schuss konnte Earps problemlos unter sich begraben.

Gleichzeitig blieb die englische Keeperin auch bei weiteren Hereingabe immer wieder sehr präsent. Nachdem England in der 62. Minute in Führung hatte Magull 4 Zeigerumdrehungen später die große Chance auf dem Ausgleich, doch ihren Abschluss aus spitzem Winkel und 10 Metern Torentfernung konnte die Torhüterin noch mit den Fingerspitzen an das Aluminium lenken und den Nachschuss von Schüller hatte sie auch noch sicher.

Zu Beginn der Schlussphase konnte Magull dann ausgleichen, als sie eine flache Hereingabe von Lohmann am ersten Pfosten und kurzer Distanz über Earps hinweg in die Maschen bugsieren konnte. Für die englische Torhüterin war dabei weder die Hereingabe noch der Torschluss selbst wirklich zu verhindern, wenngleich Earps noch knapp den Ball mit der Hand verpasste.

Bis zum Schlusspfiff und auch in der ersten Hälfte der Verlängerung passierte dann hingegen vor dem englischen Tor nichts Nennenswertes. In der zweiten Hälfte blieb es weiter bei dem Bild der ersten Hälfte der Verlängerung, sodass England durch den Treffer in der 110. Minute den EM-Titel noch klar machen konnte.

torwart.de-BewertungEarps (England)Frohms (Deutschland)
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Merle Frohms / Deutschland:

Merle Frohms zeigte sich vor der beeindruckenden Kulisse von knapp 90.000 Zuschauern zu Beginn der Partie sichtlich beeindruckt. Bei den ersten Versuchen der englischen Offensive zeigte sie kleine Unsicherheiten als sie zentrale und nicht sehr scharfe Bälle erst im Nachfassen sichern konnte.

Die Engländerinnen hatten in den ersten 30 Minuten mehrere Eckbälle und Freistöße in der Nähe des deutschen Straftraums. Bei den hoch einfliegenden Flanken zeigte sich Frohms resolut und fegte mehrfach entschlossen dazwischen, so dass die Bälle aus der Gefahrenzone ablenken konnte.

Gleichzeitig war Frohms dann auf der Linie in einer Szene stark als sie einen Abschluss aus spitzem Winkel mit dem Fuß parieren konnte. Sie wartete sehr lange am Pfosten und stellte den erfolgreich den kurzen Block.

Doch zur Mitte der ersten Hälfte kam die deutsche Mannschaft immer besser in die Partie und konnte das Spielgeschehen immer mehr vom eigenen Tor weghalten. Dass Frohms im Finale auch wiederum sehr unter eigenem Druck stand, zeichnete sich bei der Führung der Lionesses durch Toone ab. Die deutsche Innenverteidigung war für einen Moment nicht gut organisiert. Mead wurde mit einem langen Ball in die Tiefe geschickt. Mead schnappte sich den Ball und lief auf das Tor zu. Innenverteidigerin Hendrich nahm Tempo und holte Mead wieder ein. Frohms verließ jedoch die optimale Position am Fünfmeterraum, stürzte heraus und Mead lupfte den Ball ins deutsche Tor. Frohms strandete im Moment des Schusses 10 Meter vor dem Tor, wobei sie weder einen Torschuss hätte verhindern können noch die Chance hatte, den Ball vor Toone zu erreichen.

Durch den Ausgleich von Magull eine Viertelstunde später blieb es beim Remis nach 90 Minuten, sodass die Partie in die Verlängerung ging. Zwar passierte in den ersten 15 Minuten der Overtime nicht viel, doch dies änderte sich in der zweiten Hälfte der Verlängerung.

Zunächst parierte Frohms einen Flachschuss von der Strafraumkante unkonventionell mit dem Fuß, allein der Bewegungsablauf hierbei ließ eine extrem hohe mentale Anspannung der Keeperin erahnen und wenig später traf Kelly zum 2:1 für die Gastgeberinnen.

Ein Eckstoß kam im zweiten Versuch zu Kelly 3 Meter vor dem Tor. Frohms und Hendrich warfen sich gemeinsam dazwischen. Hendrichs Versuch den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, schlug fehl und Kelly staubte ab zum 2:1.

Es war kein Fehler der Torhüterin, doch so richtig glücklich agierte Frohms hierbei nicht. Es blieb nicht allein dadurch der Eindruck, dass Frohms das letzte Quäntchen bisher fehlt, um endgültig aus dem Schatten von Almuth Schult herauszutreten. Einen weiteren Abschluss lenkte Frohms dann kurz vor dem Ende noch mit einer Hand über die Latte. So blieb es bei einem knappen englischen Sieg der Engländerinnen im Finale vor heimischer Kulisse.

Frohms spielte insgesamt ein gutes Turnier. Erst im Halbfinale kassierte sie den ersten Gegentreffer. Mit den beiden Innenverteidigerinnen Marina Hegering und Kathrin Hendrich hatte sie auch zwei sehr starke Spielerinnen vor sich, die im Laufe des Turnieres sehr viel wegverteidigten, sehr stark im Spielaufbau waren und mit Frohms eine gute Abstimmung zeigten. Künftig werden alle drei Spielerinnen gemeinsam beim VfL Wolfsburg spielen und einen enorm starken Abwehrblock bilden.

Mit 27 Jahren wird sie sich Frohms noch weiter entwickeln. Der Wechsel zum deutschen Spitzenverein, VfL Wolfsburg, wird die Torhüterin deutlich nach vorne bringen. Wie wir im Finale gesehen haben, entscheiden auf internationalem Topniveau immer wieder Nuancen im Bereich des Torwartspiels. Die sehr reaktionsstarke und sprungstarke Frohms kann z.B. in den Bereichen Raumverteidigung („hohe Hereingaben sichern“), in der Entscheidungsfindung bei 1-gegen-1-Situationen oder in der Passqualität bei der Spieleröffnung noch weitere Potentiale heben. Sie hat gute Aussichten, die Torwartposition in der deutschen Nationalelf über Jahre hinweg zu dominieren.

Torwartvergleich Earps, EnglandFrohms, Deutschland
Gegentore12
Torschüsse gesamt1613
Schüsse aufs Tor78
Geblockte Torschüsse1613
Schüsse außerhalb Strafraum42
Schüsse innerhalb Strafraum1211
Torwartparaden66
Schüsse gehalten %8675
Ballkontakte4948
Pässe/davon angekommen32/1833/24


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