Wie schlagen sich eigentlich die kleinen Nationen und ihre Keeper? Man läuft ja auch immer in Gefahr, die Torwartleistung isoliert von ihrer Mannschaft zu beurteilen. Der Torwart als Schlüsselspieler ist aber nur dann in der Lage ein Spiel zu entscheiden, wenn es sich um in etwa gleichstarke Mannschaften handelt. Teil III der torwart.de-WM-Kolumne!
Man hat es bei Sydney Schneider, die ein bravoröses Eröffnungsspiel hinlegte, wie auch der chilenischen Torhüterin im Spiel gegen die USA gesehen, dass ihr Team trotz größter eigener Anstrengungen über ein Turnier noch nicht an die internationalen Top-Teams heran reichen können. So erscheint manches im nachhinein auch als "Spielglück"! Denn ist es nicht auch ein stückweit Zufall, ob man gerade noch den Zentimeter an Körperfläche hinter den Ball bekommt, um ihn gerade noch vor dem vollständigen Überqueren der Torlinie entscheidend abzulenken?
Mir geht bei der Beurteilung der Torwartleistungen durch die Fernseh-Kommentatoren bei den Keeperinnen auf den Senkel, dass sie die Reichweite aufgrund der Körperlänge als Ursache für Fehlleistungen im tornahen Bereich beschreiben, statt sie anhand der vielfältigen Torwartaufgaben im torgefährlichen Bereich sowie ihre offensive Unterstützung für den Zuschauer etwas genauer zu analysieren. Hier waren individual taktische Stärken wie auch Schwächen zu erkennen. Bei einigen Keepern gab es technische Unsicherheiten beim Absprung oder beim Fangen. Das allgemeine Problem bei der Darstellung ist m.E. wohl, dass sie zu sehr auf den Erfolg bzw. Misserfolg einer Aktion schauen, statt sich mit der Frage zu beschäftigen, wie die Keeperin in dieser Aktion ihre Aufgaben bewältigt hat. Dazu muss der Reporter jedoch die gesamte Aktion auf dem Feld beurteilen können.
Was mir an der bisherigen Präsentation der Frauen-WM sehr gut gefällt ist, dass hier über die positiven Elemente des Frauenfussballs berichtet wird. Denn gerade bei den Topteams hat sich die Spieldynamik verbessert. Dieser Vorwurf wurde ihr insbesondere gemacht, wenn man ihn mit dem Männerbereich verglichen hat. Sie sind auch deshalb taktisch variabler geworden, weil dafür als wichtigste Voraussetzung eine technische Verbesserung stattgefunden hat. Hier zeigt sich die erfolgreiche Arbeit in den Vereinsmannschaften der Topvereine, der zum Spiegelbild dieser WM geworden ist. Denn mit Kampf und Härte allein ist diesen Teams der Schneid nicht mehr abzukaufen, weil die Einzelspielerinnen selbst sehr viel robuster in die Zweikämpfe gehen.
Wie unsere Bundestrainerin bereits in Anbetracht weiterer Erwartungen für ihr Team formuliert hat, gibt es hier leider zu wenig Passstafetten, um das Spiel sicherer zu gestalten. Hierhin wird es sich weiter finden müssen, sonst kann es eine böse Überraschung geben. Denn spätestens im Viertelfinale erwartet man Gegner, die solche Fehlpässe im Spielaufbau für sich zu nutzen wissen. Wenn man ehrlich ist, so muss man sagen, dass unsere Mädels jeweils mit etwas Glück gewonnen haben.
Wie unsere Bundestrainerin bereits in Anbetracht weiterer Erwartungen für ihr Team formuliert hat, gibt es hier leider zu wenig Passstafetten, um das Spiel sicherer zu gestalten. Hierhin wird es sich weiter finden müssen, sonst kann es eine böse Überraschung geben. Denn spätestens im Viertelfinale erwartet man Gegner, die solche Fehlpässe im Spielaufbau für sich zu nutzen wissen. Wenn man ehrlich ist, so muss man sagen, dass unsere Mädels jeweils mit etwas Glück gewonnen haben.
Allerdings ist man sich dank sehr guter Analyse einig, dass die eigenen Angriffsbemühungen gut abgesichert sein wollen. Denn gegen die abschlußsicheren Top-Teams wird auch eine Schult in Bestform allein nichts ausrichten können. (Diese Einsicht fehlte m.E. Löw bei der WM 2018, weshalb man sogar gegen 2. klassige Gegner ausgekontert wurde. Aber damit ist er wohl nicht allein. Auch andere DFB-Vordecker beklagen sich darüber, dass die Goalgetter von Weltmeister Frankreich mehr gewonnene Defensiv-Duelle als Offensiv-Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Wer aber Gegentore verhindert, der steht nicht unter einem besonders hohen Druck, selbst sehr erfolgreich beim Torabschluß zu sein! Der Fußball wandelt sich, nur leider ihre Köpfe nicht immer schnell genug!)
Die sachlich, fachlich gut vorgetragene Spielanalyse des Trainer-Duo`s gefällt mir bislang sehr gut. Man erkennt die Erfahrung im Verein wie auch im Nationalmannschaftsbereich. Darauf wird man umabhängig vom Ausgang aufbauen können!
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