Deutschland: A. Schult: "Wir werden unsere Entwicklung machen!"
Deutschlands Nationaltorfrau Almuth Schult vom VfL Wolfsburg ist nach dem Aus im Viertelfinale gegen Schweden enttäuscht. Dennoch schaut sie schon wieder positiv auf die nächsten Monate und ist optimistisch, was die Entwicklung des DFB-Teams betrifft. torwart.de sprach mit ihr!
Infos zu A. Schult:
Nationalität: Deutsch
Geburtstag: * 9. Februar 1991 in Dannenberg (Elbe)
Verein: Wolfsburg
Position: Torwart
Liga: Bundesliga
Größe (cm): 1,80cm
Bisherige Vereine als Spieler: SC 07 Bad Neuenahr, Magdeburger FFC, HSV
torwart.de: Almuth, ihr seid im Viertelfinale ausgeschieden: Wie schaut dein persönliches Fazit der WM aus?
Almuth Schult: Ich hoffe, dass wir die Leute trotzdem begeistern konnten und es ist natürlich schade, dass wir nach einem guten Start nicht weitergekommen sind. Ich denke, dass es bei dieser WM absolut möglich war bis ins Finale zu kommen, so wie die Konstellation auf dem Papier war. Es ist natürlich traurig, da man als Sportler immer das Beste erreichen will!
torwart.de: In vielen Medien wird der Abgesang über Deutschland und die nächsten Jahre geschrieben wie „Ein riesen Rückschritt für Deutschland usw.“. Wie siehst du die möglichen Auswirkungen?
Schult: Man kann das sicherlich auch im Positiven sehen, dass jetzt noch mehr in den Frauenfußball investiert werden muss. Dabei kann man sich von anderen Ländern ein Beispiel nehmen, wo mehr investiert wurde und sich das im Resultat dann auch in den Leistungen gespiegelt hat. Deswegen hoffe ich, dass das Engagement und auch Interesse steigen wird!
torwart.de: Wie schwierig fällt jetzt die Weiterentwicklung für euer Team?
Schult: Ich denke, dass wir uns immer weiter entwickeln werden. Wir sind ein junges Team mit einigem an Potential und im November spielen wir zum Beispiel in Wembley gegen England. Solche Spiele helfen uns als Mannschaft immer weiter nach vorne zu kommen.
torwart.de: Oben scheint das Niveau zusammen gerückt zu sein. Es gab auch Spiele wie das 0:13 der Thailänder. Wie siehst du solche Ausreißer, auch gerade auf der Torwartposition?
Schult: Das ist natürlich blöd und das Ergebnis ist halt kein 0:6 oder 0:7 – was mal passieren kann bei einem schlechten Tag. Deswegen hoffe ich, dass so ein Ergebnis bei der WM nicht mehr vorkommt. Auch für die Torwartposition ist das unglückich und sicher ein Tag zum Vergessen!
torwart.de: Mit Sydney Michelle Schneider wurde ein neues Talent am „Torhüterhimmel“ geboren bei der WM. Wie sehr hat dich das gefreut?
Schult: Sydney Schneider ist natürlich sehr positiv aufgefallen. Aber Talent reicht noch nicht alleine, um sich langfristig durchzusetzen. Ihr fehlt noch eine gute Technik im Torwartspiel und das müsste nun jemand mit ihr trainieren. Aber es freut mich, dass sie sich mit 19 schon bei einer WM positionieren konnte und es gibt Hoffnung auf mehr.
torwart.de: Wie zufrieden bist du mit deiner eigenen Leistung? Hattest du gefühlt auch viel zu tun bei der WM?
Schult: Mit mir bin ich grundsätzlich zufrieden – auch wenn ich die Gegentore gegen Schweden gerne gehalten hätte. Beim ersten Gegentor war ich ja noch dran, und beim zweiten Treffer, wenn ich den anders abwehre, dann geht er vielleicht auch nicht rein. Aber ansonsten konnte ich nicht viel mehr tun. Generell war es ein hartes Turnier für uns - auch gegen Spanien und China war es für uns schwierig, weil die Teams gut spielten.
torwart.de: N. Angerer sagte über dich und die WM: „Aber wenn sie konzentriert und im Spiel ist, ist sie mit Abstand die kompletteste Torhüterin und für mich eh die Beste der Welt.“ Wie siehst du ihr Feedback zu deinen Leistungen?
Schult: Ihr Feedback ehrt mich natürlich, auch wenn für mich die mannschaftliche Leistung wichtiger ist. Ich würde lieber gewinnen und hätte Gegentore kassiert.
torwart.de: Es wurden so viele Spiele wie noch nie gezeigt. Hattest du das gestiegene Interesse an der WM gemerkt?
Schult: Ich hatte das Gefühl, dass es dieses Mal wirklich ein gutes Interesse gab an der WM mit viel Berichterstattung in diversen Medien. Ich hoffe natürlich, dass das Interesse auch konstant bleibt und bei der nächsten WM nur noch mehr wird!
torwart.de: Es gab viele Diskussionen um die neue Elfmeterregel. Wie hast du das verfolgt?
Schult: Es war natürlich diskussionswüridg! Aber ss ist schade, dass beim Spiel gegen England vs. USA es zum Beispiel die Szene gab, dass Spielerinnen zu früh in den Strafraum reingelaufen sind und wenn man da gepfiffen hätte, wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen. Man sollte nicht nur die Torhüterinnen bestrafen, sondern auch die Spieler. Natürlich kann man die neue Regel trainieren und Torhüter können auch mit der neuen Regel Bälle halten – aber ich muss zugeben, dass es schon eine Umstellung ist. Ich denke aber, dass dies nicht im Alltag praktiziert werden wird. Da so viele Kameras in der Liga gar nicht vor Ort sind und daher war es alles ein bisschen fernab der Realität.
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