Keylor Navas zeigte im Rückspiel eine bärenstarke Leistung (Foto: firo)
Keylor Navas / Real Madrid: Vor einer atemberaubenden Kulisse in Madrid glückte den Bayern ein absoluter Traumstart: Nicht einmal ganze drei Minuten waren gespielt, da hatte es schon im Netz der Königlichen geklingelt. Bei einer Flanke von rechts bekam die Real-Defensive die Situation nicht geklärt, Tolisso leitete mit Glück weiter zu Kimmich und dieser ließ Navas keine Chance. Real glich dann aus, doch Bayern war die bessere Mannschaft. Immer wieder wurde es vor dem Navas-Tor gefährlich, der Schlussmann zeigte aber von Beginn an eine sehr konzentrierte und fokussierte Leistung.
Wenn die Bayern konsequent über die Flügel spielten, dann bekam Real sichtbare Probleme. So musst Navas zeigen, wie stark er in der aktiven Raumverteidigung agieren kann. Meist fehlte den Bayern der letzte Pass, so entstanden wenig glasklare Abschlusssituationen. Es gab sie aber, so in der 34. Minute, als zuerst Lewandowski an Reals Schlussmann Navas scheiterte und James nur Sekunden später drüberschoss. Direkt nach der Halbzeit ging Real dann erneut in Führung. Die Bayern steckten nicht auf, drängten weiter mit dem Mute der Verzweiflung nach vorne und näherten sich über Alaba und Süle dem Ausgleich an.
Diesen erzielte dann James, der nach Süle-Flanke zunächst geblockt worden war, dann aber stark nachgesetzte und aus spitzem Winkel traf. Navas hätte diesen Ball möglicherweise parieren können. Die Münchner legten noch eine Schippe drauf und hatten Pech, als Navas bärenstark gegen Tolisso parierte und James geblockt wurde. Am Ende konnte sich Navas nach einer starken Partie von seinen Fans und der Mannschaft feiern lassen. Trotz eine dicken Patzers im Hinspiel war Navas der Held des Rückspiels – so ist der Fußball.
Sven Ulreich stand nach seinem Patzer im Fokus (Foto: firo)
Sven Ulreich / FC Bayern München: Im bisher wichtigsten Spiel in der Karriere von Sven Ulreich gingen die Bayern früh in Führung, doch die Königlichen aus Madrid schlugen in der 11. Minute eiskalt zurück: Nach Kovacics feinem 30-Meter-Pass ließ Marcelo Kimmich ziemlich alt aussehen und flankte zu Benzema. Der Franzose nickte zum 1:1-Ausgleich ein und ließ dem Bayern-Schlussmann keine Chance. Real kam im ersten Durchgang noch zwei weitere Mal gefährlich vor das Bayer-Tor, doch der deutsche Schlussmann musste nicht mehr entscheidend eingreifen.
Mit einem guten Gefühl ging es für Ulreich in die Pause, doch dann stellte eine Aktion das Spiel auf den Kopf: Nach etwa 20 Sekunden spielte Tolisso einen schlampigen Rückpass auf Ulreich, der dann offenbar nicht wusste, was er machen sollte und am Ball vorbeigrätschte. Der Weg für Benzema war frei und der stellte aus 2:1. Eine sehr bittere Szene für Ulreich, dem wohl zu viele Gedanken gleichzeitig im Kopf herumschwirrten. Der erste dicke Patzer des Bayern-Keepers in der bisherigen CL-Saison und das ausgerechnet in solch einer Partie. Bayern kämpfte, von Real kam in der Folgezeit offensiv so gut wie Nichts mehr.
Am Ende reichte es für die Bayern aber nicht. Der Frust bei Sven Ulreich war unübersehbar. Minutenlang saß er alleine und zusammengesackt auf dem Rasen. Die Solidarität der Bayern nach zwei starken Auftritten und einem unverdienten Ausscheiden war riesig. Dennoch wird Ulreich einige Zeit brauchen, um dieses Ereignis zu verdrängen. Rückblickend hielt Ulreich seine Mannschaft in dieser Saison mehrmals im Spiel und zeigte spielentscheidende Paraden. Aus solch einem Fehler wird Ulreich am Ende nur lernen können.