Hier patzt Keylor Navas vor dem dritten Gegentor gewaltig (Foto: firo)
Keylor Navas / Real Madrid: Nach dem deutlichen Hinspielsieg schockte Juve die Königlichen früh in der Partie: Die Gäste eroberten den Ball in der gegnerischen Hälfte und schalteten blitzschnell um. Khedira flankte von rechts und fand Mandzukic, der freistehend per Kopf nach nicht einmal zwei Minuten zum 1:0 traf. Navas war hier ohne jede Abwehrchance. Juve rannte weiter an, Navas stand unter Beschuss machte aber einen fehlerfreien und fokussierten Eindruck. Ca. zehn Minuten vor der Pause legten die Italiener dann plötzlich nach: Eine Flanke des eingewechselten Schweizers fand erneut Mandzukic, der Carvajal und Navas schlecht aussehen ließ und per Kopf auf 2:0 stellte. Erneut war Navas ohne jede Abwehrmöglichkeit. Juve fehlte nur noch ein Tor für die Verlängerung – und hier stand Navas nun im Mittelpunkt: In der 61. Minute sorgte ein Navas-Patzer für den Schockmoment für die Madrilenen. Dem Keeper rutschte eine Costa-Flanke durch die Finger. Matuidi schnappte sich die Kugel und stocherte sie zum 3:0 über die Linie. Am Ende blieb der Patzer von Navas aber unbedeutend, da sich die Ereignisse in der Schlussphase überschlugen und Real Madrid in das Halbfinale der Königsklasse einzog.
Gianluigi Buffon in einem denkwürdigen Spiel mit einem unfassbaren Ende (Foto: firo)
Gianluigi Buffon / Juventus Turin: Nach der frühen Führung der Italiener konnten die Königlichen das Spiel in der ersten Halbzeit wieder beruhigen. Zwar dominierte Real dann den ersten Durchgang, doch so richtig gefährlich wurde es für Buffon nie. Marcelo, Kroos und Isco verpassten in der besten Phase der Zidane-Elf das 1:1. Die Vorderleute von Buffon konnten in der Folgezeit drei Tore vorlegen, sodass die Partie bei diesem Endstand in die Verlängerung gehen müsste. Buffon zeigte eine fehlerfreie Partie, war sehr konstant in seinen Aktionen und versprühte viel Ruhe. Asensio, Isco, Varane und Ronaldo hatten beste Chance auf das 1:3. Pjanic und Chiellini klärten außerdem in höchster Not und brachten dabei das eigene Gehäuse in Gefahr.
Doch die Null stand bei Juve bis kurz vor Schluss. Die Partie steuerte auf die Verlängerung zu - doch dann war die dritte Minute der Nachspielzeit gekommen. Kroos flankte vor das Tor, Ronaldo legte den Ball für den freien Vazquez ab, der von Benatia gefoult wurde und Buffon griff sich sofort danach den Ball. Diese Entscheidung brachte Buffon und die gesamte Juve-Mannschaft zum Ausrasten und der englische Schiedsrichten Michael Oliver stand plötzlich im Mittelpunkt viele dramatischer Geschichten. Buffon flog dann wegen Schiedsrichter-Beleidigung mit Rot vom Feld - die Ausführung des Strafstoßes zog sich nun hin, da Ersatztorhüter Szczesny für Higuain eingewechselt werden musste.
So wurde der Strafstoß erst in der siebten Minute der Nachspielzeit von Ronaldo ausgeführt, der die Kugel trocken und unhaltbar zum 1:3 ins Netz und damit Real ins Halbfinale schoss. Laut "Gazzetta dello Sport" quittierte der 40-Jährige seinen Platzverweis mit einem "Fahr zur Hölle" in Richtung Schiri, ehe er Richtung Kabine marschierte und erklärte später, dass nur ein Mensch mit einer "Mülltonne" anstatt eines Herzens so eine folgenschwere Entscheidung treffen könnte. Und damit nicht genug: "Wenn du keinen Charakter und keinen Mut hast, dann solltest du das Spiel auf der Tribüne anschauen und mit deiner Frau und deinen Kindern Pommes essen", wütete Buffon beim italienischen TV-Sender Mediaset Premium in Richtung des Schiedsrichters. Am Ende war das Viertelfinalaus der Turiner aber beschlossene Sache.