Der ehemalige Bundesligatorhüter und russische Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow wurde nach dem Vorrundenaus entlassen. Der russische Verband RFS teile am Donnerstag mit, dass die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Torwart von Dynamo Dresden (1993 - 1995) nach dem Aus in der EM-Vorrunde besiegelt sei.

Die Russen verloren zwei ihrer Partien und konnten nur einen Sieg gegen Finnland verbuchen. Bei der Heim-WM 2018 coachte Tschertschessow die Sbornaja und erreichte mit guten Leistungen überraschend das Viertelfinale. Er betreute seit 2016 die Nationalmannschaft Russlands. Auch Russlands Präsident hatte das Abschneiden der Mannschaft bei der EM kritisiert. Tschertschessow wollte seinen bis kommenden Jahres laufenden Vertrag erfüllen.

Tschertschessow begann seine Karriere als Torwart noch zu Sowjetzeiten. Es hütete viele Jahr das Tor von Spartak Moskau. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wechselte er 1993 zu Dynamo Dresden und stand 57mal im Tor der Sachsen. Anschließend spielte er noch 6 Jahre für den FC Tirol Innsbruck, wo er auch u.a. von Joachim Löw trainiert wurde und mit Marc Ziegler (heute Torwartkoordination DFB) gemeinsam im Kader stand. Für die UdSSR und Russland lief Tschertschessow 50mal auf. 

Seine Trainerkarriere begann in Österreich beim FC Kufstein und FC Wacker Tirol. In dieser Zeit entwickelte er auch ein Lehrvideo zum Torwarttraining ("Torsperre"), das viele Jahre exklusiv über torwart.de vertrieben wurde.

2007 wechselte er als Trainer erstmals in die russische Liga zu Spartak Moskau. Nach mehreren Stationen in Russland und Polen (Gewinn der polnischen Meisterschaft 2016) übernahm der Ossetier das Amt des Nationaltrainer von Russland. Tschertschessow spricht fließend Deutsch.