Es war ein hartes Stück Arbeit! Zumindest für ihre Teamkolleginnen.
Beim mühsamen Arbeitssieg der Deutschen gegen giftige Nigerianerinnen bekamen
es die Deutschen mit ordentlich Gegenwehr zu tun. Enge Räume, ein ordentliches
Spiel gegen den Ball seitens der Afrikanerinnen und wohl auch die eigene Nervosität,
die sich in einem Potpourri von Fehlpässen unterschiedlicher Qualität ausdrückte,
machte den Deutschen lange Zeit zu schaffen. Kein Wunder, dass die Erfahrenheit,
die Routine und die Sicherheit von "Oldie" Nadine Angerer oftmals in
der ersten Halbzeit von ihren Mitspielern gesucht wurden. Angerer sammelte Ballkontakt
auf Ballkontakt, avancierte für Moderator Claus Lufen gar zur heimlichen "Spielmacherin"
der Deutschen Mannschaft.
Ansonsten gab es für die Jubilarin - Angerer feierte mit
diesem Spiel ihren 100. Länderspieleinsatz - reichlich Zeit zum Durchschnaufen.
Denn auch wenn die Damen aus Nigeria den Deutschen das Spiel so schwer wie möglich
machten, brachten sie selbst kaum nennenswerte Torgelegenheiten zustande. Bestenfalls
Schüsse aus der - euphemistisch ausgedrückt - 4. Reihe fanden den Weg in Richtung
deutsches Tor. Für Lufen grenzte das beinahe schon an Majestätsbeleidigung gegenüber
Königin Angerer. Diese regierte ihren Strafraum anstandslos mit gewohnter Souveränität.
Bis auf eine kurze Schwächephase. Wie bereits in der ersten Partie, verhielt
sie sich kurzzeitig zu zögerlich beim Rauslaufen und sorgte so ungewollt für
Spannung im gut besetzten Rund. Auch bei hohen Bällen wirkte sie auf einmal
nicht mehr so souverän wie sonst und hatte Glück, als eine unglücklich anmutende
Rettungssituation ihrerseits jenseits des 5-Meter-Raums zu ihren Gunsten abgepfiffen
wurde.
Alles in allem war es aber eine souveräne Partie der Deutschen Nummer 1, die mit dieser Partie an Michael Ballack vorbeigezogen ist - soweit es sich um Jubiläen handelt.
Precious Dede/ Nigeria:
Man wolle Nigeria und ganz Afrika stolz machen, hatte Precious
Dede vor Turnierbeginn noch versprochen. Das Überstehen der Gruppenphase
war also lediglich das anvisierte Minimalziel, das Erreichen des Finales fest
anvisiert. Dass es allerdings am Ende noch nicht einmal zu Ersterem reichte,
war sicherlich nicht die Schuld der Nigerianischen Keeperin gewesen. Die routinierte
Fängerin, die wohl ihre letzte Weltmeisterschaft spielt, hatte über weite Strecken
der Partie ihren Kasten und das umliegende Gebiet sicher im Griff. Zugegeben,
die Deutschen machte es ihr auch allzu leicht. Fußballerische Magerkost wurde
von Prinz, Popp und Co. über weite Strecken der Partie geboten, die Spezialität
der deutschen Azubi-Köchinnen an diesem Abend: übereilte Schüsschen aus der
Distanz! Kein Problem für Dede. Nur zu Beginn der Partie hatte die Keeperin
ein wenig unsicher gewirkt, insbesondere beim Mitspielen und Antizipieren wirkte
sie ein wenig nervös, fahrig und unentschlossen. Doch mit Verlaufe der Partie
überwand sie auch diese kleinen Startschwierigkeiten und agierte als souveräner
Rückhalt, auch wenn sie in ihren Aktionen oftmals ein wenig martialisch wirkte.
Aber hey - die gute Frau träumt nach Beendigung ihrer sportlichen Karriere von
einer Berufung nach Nollywood - dem Filme-Mekkas Nigerias. Diese wird sie nach
dem vorzeitigen Ausscheiden ihres Teams - Laudehr hatte irgendwann ein Einsehen
und drosch den Ball unhaltbar für Dede ins Tor - möglicherweise schon schneller
beginnen können.