Roman Weidenfeller / Dortmund: Für Roman Weidenfeller
scheint sich auch in der neuen Saison das fortzusetzen, was auch schon im letzten
Jahr Stand der Dinge war - weitgehende Beschäftigungslosigkeit, unterbrochen
nur von spielentscheidenden Glanztaten. Auch gegen Hamburg waren die ersten
70 Minuten fußballerisch für Weidenfeller eher eine Qual - nur wenig gab es
zu tun, dennoch galt es die Konzentration hoch zu halten. Was auch gelang: Weidenfeller
wirkte sicher, ruhig, schaffte seinen Vorderleuten die Sicherheit, die diese
für ihre vermehrten Vorstöße nötig hatten. Und dann wie aus dem Nichts traf
Robert Tesche nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus für den HSV. Nur noch
3 - 1. Weidenfeller war machtlos. Als jedoch nur eine Minute später Jansen zum
direkten Anschlusstreffer ansetzte, war Weidenfellers große Stunde wieder einmal
gekommen: er tauchte ab und konnte Jansens Schuss gekonnt parieren. So sorgte
Weidenfeller dafür, dass das Spiel am Ende genau das blieb, was es in den ersten
70 Minuten gewesen war - eine Demonstration des Deutschen Meisters.
Jaroslav Drobny /HSV: Götterdämmerung in Hamburg. Schon
nach einer Partie wurde den heimlichen Plänen der Hanseaten, bereits in dieser
Saison mit ihrem neuen Kader vorne angreifen zu können, brutal ein Riegel vorgeschoben.
Sinnbildich hierfür waren auch die Wutanfälle des sonst eher kühl und gelassen
wirkenden Hamburger Schlussmanns Drobny. Lediglich er schien in der neu formierten
Hamburger Truppe bereits endgültig angekommen zu sein, versuchte zu retten was
zu retten war. Doch zu häufig wurde er von seinen Vorderleuten arg im Stich
gelassen, die der fußballerischen Brillanz der Westfalen nichts entgegenzusetzen
hatten. Und selbst wenn Drobny es dann schaffte, den ersten Ball abzuwehren,
setzten die Dortmunder sogleich nach und verwerteten eben den zweiten Ball zum
Tor. Es war einfach ein ernüchternder Abend für die Hamburger.