Große Enttäuschung bei der deutschen Frauennationalmannschaft. "Es ist surreal, was gerade geschehen ist", sagte Torfrau Nadine Angerer unmittelbar nach dem Spiel in die Mikrophone der Fernsehstationen. Deutschland verlor nach Verlängerung mit 0:1 gegen Außenseiter Japan. Nicht nur von Keeperin Angerer steht die Zukunft damit in den Sternen.
In der 108. Minute der Schock für Deutschland und Torfrau Angerer. Eine Japanerin, Karina Maruyama, lief auf das Tor von Angerer zu und traf aus spitzem Winkel zum entscheidenden 0:1. Die Torfrau machte dabei keine glückliche Figur. Vergebens tauchte sie nach außen ab, während der Ball sie auf links - durchaus haltbar - passierte. Am Ende wollte niemand die Schuld bei der Torfrau suchen. Jedoch war ihr Auftreten sinnbildich für das der deutschen Elf: Müde, überspielt, vielleicht auch etwas überaltert und vor allem alles andere als souverän.
Nadine Angerer wird in diesem Jahr 32 Jahre alt. Für sie sollte der WM Sieg in ihrer Heimat die Krönung ihrer Karriere gehen. Beim Weltmeisterschaftsfinale 2007 in China war Nadine Angerer eine der Schlüsselspielerinnen für den 2:0-Erfolg im Finale über Brasilien. Neben einer glanzvollen Leistung hielt sie in der regulären Spielzeit einen Elfmeter der Brasilianerin Marta. In diesem Jahr wollte Angerer den Erfolg noch übertrumpfen. Doch ihre Bilanz fällt mager aus: Vier Spiele, vier Gegentore. Es ist fraglich, ob es nach der WM für die Generation Angerer, Prinz und co. noch Platz haben wird.
Aus Kreisen der Nationalelf wurden schon Stimmen für einen Neuanfang laut. Mit oder ohne Angerer. Das wird die Frage dann sein.