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Hans Tilkowski "Til" Geb.: 12. Juli 1935 in Husen Seine Spielerstationen waren: SV Husen 19; SuS Kaiserau; SV Westfalia Herne; BVB Dortmund; SG Eintracht Frankfurt
"Til" spielte zwischen 1957 und 1967 39 mal im Tor der Nationalmannschaft.
Sein Debüt gab er am 3. April 1957 in Amsterdam beim 2:1 Sieg gegen die Niederlande.
Tilkowski war der "König des Stellungsspiels", sachlich, zuverlsässig
und gewissenhaft, ohne Showgehabe. Er wurde 1964 als einziger deutscher Spieler
in eine Europa-Auswahl berufen. Er spielte 1965 vor 140 000 Zuschauern in Rio
de Janeiro gegen Brasilien das Spiel seines Lebens und war 1965 als erster Torwart
"Fußballer des Jahres" und neben Heiner Stuhlfauth und Fritz Buchloh als Schlussmann
wieder Mannschaftskapitän. Der krönende Abschluß für "Til" war der Europapokal-Sieg
am 5. Mai 1966 des BVB gegen FC Liverpool mit 2:1.
Bei der WM1962 in Chile blieb Tilkowski nur die Reservistenrolle,
da Wolfgang Fahrian vorgezogen wurde. Tilkowski fühlte sich damals von Herberger
hintergangen und konnte sich ein Fortsetzung seiner Karriere im Nationaltrikot
unter Herberger nicht vorstellen.
Beim WM-Turnier in England 1966 war es dann soweit: Tilkowski
war die klare Nummer eins im deutschen Tor. Er stand bei allen 6 Spielen bei
diesem Turnier im Tor der deutschen Mannschaft. Dabei zeigte er reihenweise
Glanzparaden, musste allerdings im Endspiel gegen England einen fragwürdigen
Treffer hinnehmen, der als " Tor von Wembley" in die Fußballgeschichte einging.
Es war zudem sein 38. Länderspiel . Damit hatte er zugleich die Rekordmarke
als Torhüter von Hans Jakob egalisiert. Bei dem "Wembley - Tor" schoss Geoffrey
Hurst den Ball an die Unterkante der Latte, der anschließend aufsprang und vom
deutschen Verteidiger Wolfgang Weber über das Tor geköpft wurde. Schiri Gottfried
Dienst entschied nach Beratung mit dem russischen Linienrichter zum Entsetzen
der Deutschen auf Tor. Das 4:2 durch Hurst war nur noch Ergebniskosmetik.
Insgesamt kam Tilkowski auf 121 Bundesligaspiele. 1970 bestand
er das Trainer-Diplom an der Sporthochschule Köln. Nach seiner aktiven Laufbahn
arbeitete Tilkowski als Trainer beim 1. FC Nürnberg, Werder Bremen, beim TSV
1860 München und dem 1. FC Saarbrücken. Tilkowski unterstützte nach seiner Trainerlaufbahn
auch einige soziale Projekte. Über eine Million Euro habe Tilkowski in all den
Jahren schon eingesammelt.
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