Iker Casillas hat eine herausragende Fähigkeit, und das ist seine Reaktionsschnelligkeit. Innerhalb von Millisekunden kann er seine Vorgehensweise ändern, was gegen Portugal bitternötig war. Mehrere Male konnte er den Ball nicht festhalten, schaffte es aber noch, so zu reagieren, dass die Portugiesen den Ball nicht verwerten konnten. Das sah zwar teilweise aus wie beim Volleyball, war aber letztlich effektiv. Gut aufgepasst hatte Casillas in der 43. Spielminute, als er gerade noch vor Tiago an den Ball kam. In Halbzeit zwei tat Portugal viel zu wenig für die Offensive, so dass Casillas auch nach dem Führungstreffer Villas eine erstaunlich ruhige zweite Halbzeit verbrachte. Jetzt steht der große Favorit im Viertelfinale gegen Paraguay, wo er ein noch größerer Favorit ist. Casillas sollte aufpassen, andere Mannschaften verwehrten seine Unsicherheiten schneller und abgeklärter, als die biederen Portugiesen. [4 Punkte von 10 Punkten]
Eduardo / Portugal
Eduardo war der eindeutige Sieger im Duell der beiden Torhüter, dennoch stand er nach dem Spiel mit Tränen in den Augen auf dem Spielfeld. Es hatte nicht sollen sein: Seine Vorderleute konnten sich gegen stark aufspielende Spanier einfach nicht wehren. Eduardo konnte es, mit tollen Paraden entschärfte er zahlreiche Großchancen der Spanier. Mal wurde er angeköpft (Torres, 60.), mal musste er Glanzparaden zeigen, um weitere Gegentreffer zu verhindern. Eine davon zeigte er gegen Ramos in der 70., als er abtauchte und den Ball gerade noch um den Pfosten lenkte. Fliegen konnte er kurze Zeit später, als er Villas Fernschuss parieren musste. Das aber war längst nicht alles, schon in der ersten Minute musste Eduardo hellwach sein. Torres forderte ihn sofort mit einem Schuss vom linken Strafraumeck, den der Keeper stark entschärfte. Etwas mehr Mühe hatte er zwei Minuten später, als Villa sein erstes Achtungszeichen setzte, aber auch dessen Schuss parierte der 28-jährige Schlussmann letztlich sicher. Als er dann auch noch die erste Flanke souverän abfing, wussten die Spanier endgültig, mit wem sie es zu tun haben. Selbst beim Gegentreffer konnte der Keeper von Sporting Braga den ersten Versuch Villas mit einer Fußabwehr parieren. Villa, der sich beim Anspiel von Xavi knapp in Abseitsposition befand, kam aber wieder an den Ball und erzielte den goldenen Treffer. Beim Nachschuss war Eduardo endgültig machtlos. Seine Paraden im Anschluss nützten auch nichts mehr, Portugal muss nach Hause fahren, obwohl sich Eduardo in absoluter Bestform befindet. [8 Punkte von 10 Punkten]
Spanien:
Casillas - Sergio Ramos, Piqué, Puyol, Capdevila - Busquets - Xavi, Xabi Alonso - Iniesta - Fernando Torres, Villa
Einwechslungen:
59. F. Llorente für Fernando Torres
88. Pedro für Villa
90. + 3 Marchena für Xabi Alonso
Portugal:
Eduardo - Ricardo Costa, Ricardo Carvalho, Bruno Alves, Fabio Coentrao - Pepe - Tiago, Raul Meireles - Simao, Cristiano Ronaldo - Hugo Almeida