Nach dem Abgang von Yann Sommer aber befinden sich die Bayern zunehmend in der Bredouille, da Manuel Neuer weiterhin nicht vollumfänglich trainieren kann. Wie die „BILD“ nun berichtet, musste sich Neuer nach einer Operation im Mai vor etwas mehr als einer Woche erneut einem Eingriff am verletzten Bein unterziehen. Wie die Bayern bereits bestätigten, wurde bei diesem Eingriff erneut Metall entfernt. Zunächst war die Operation von den Bayern geheim gehalten worden. Intern wird in Bezug auf den 37-Jährigen von einer Planänderung gesprochen. Die „BILD“ indes spricht von einer Frage von Monaten statt von Wochen, wann der fünfmalige Nummer 1 wieder fit sein wird, während die Bayern mitteilten, dass Neuer nach dem abermaligen Eingriff wie geplant die Arbeit an seinem Comeback wieder aufgenommen habe. Allerdings verzögerte sich in den vergangenen Monaten bereits der Heilungsprozess und das Comeback drastisch. Ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass Neuer zu Beginn der Vorbereitung wieder voll hätte einsteigen sollen und demnach auch zu Saisonbeginn wieder als Stammtorhüter agieren sollte.

Dies wird aber nunmehr definitiv der Fall sein. Vielmehr stehen die Bayern 4 Tage vor dem ersten Pflichtspiel, dem deutschen Supercup ohne erklärte Nummer 1 bzw. Vertreter von Manuel Neuer da. Sven Ulreich scheint man diese Rolle nicht mehr uneingeschränkt zuzutrauen, während die langjährige Nummer 2 der Bayern eine starke Vorbereitung absolvierte. So tauchten in den letzten Wochen schon einige Namen auf, doch wurde trotz diverser Meldungen, dass ein Transfer unmittelbar bevorstünde, bisher kein neuer Torwart präsentiert worden. Zuletzt war der Name David Raya sehr heiß gehandelt worden, doch steht dieser nach den neuesten Meldungen unmittelbar vor einem Wechsel zum Arsenal FC. Ulreich selbst, der mit frisch gebackenen 35 Jahren auch eher noch mittelfristig den Bayern zur Verfügung steht, äußerte letzte Woche auf einer Fan-Party in Singapur Verständnis für die Suche nach einem Torwart. Es muss auch weitsichtig entscheiden werden. Wenn Yann Sommer gehen sollte, wäre ich alleine. Das wäre eine Situation, die der Verein so nicht lassen könnte, deswegen ist es auch schon richtig, dass man sich auf dem Transfermarkt umschaut. Ich weiß auch, dass bei Bayern andere Entscheidungen dazukommen. Deswegen ist für mich völlig legitim, dass über andere Namen gesprochen wird. Schlussendlich ist es so, dass es auf dem Platz und nach Leistungen entschieden werden sollte.“

Ulreich selbst hat bis zum nächsten Sommer noch ein gültiges Arbeitspapier. Gespräche über eine etwaige Verlängerung hat es bisher noch nicht gegeben, allerdings würde er sich freuen, „wenn es noch ein, zwei Jährchen weitergeht.“ Ob er nun auch ein weiteres Pflichtspiel bestreiten wird, ist nicht ausgeschlossen, denn statt einer Vollzugmeldung kam jetzt ein weiterer Name auf. Wie Sky berichtet, beschäftigen sich die Bayern mit Geronimo Rulli von Ajax Amsterdam. Der 31-jährige Argentinier kam erst im Winter für 8 Millionen Euro vom FC Villareal nach Amsterdam und konnte sich dort als Stammtorhüter etablieren. Ajax hat aber bereits für einen Verlust des Weltmeisters von 2022 gewissermaßen vorgesorgt, indem man Frankfurts Nummer 2, Diant Ramaj für die überraschende Summe von 8 Millionen Euro verpflichtet hat. Sky-Reporter Florian Plettenberg sagte in der entsprechenden Sendung: „Rulli ist ein interessanter Kandidat. Ich kann aber noch nicht sagen, ob das Ding durchgeht. Es gibt noch keine Angebote.“ Bislang gäbe es lediglich eine Mitteilung der Bayern, dass man Interesse an dem 4-maligen Nationaltorhüter der Albiceleste habe.

Die Bayern haben laut Plettenberg ein eindeutiges Anforderungsprofil. So solle der neue Torwart möglichst großgewachsen sein und somit deutlich den bisherigen Keeper Yann Sommer überragen, ein starkes Aufbauspiel besitzen und überdies wirtschaftlich möglichst günstig sein. Auch eine entsprechende Leihe sollen die Bayern demnach in Betracht ziehen, wenngleich man anhand der derzeitigen Situation bei Manuel Neuer auch mittelfristig über eine direkte Nachfolge des Torwarts nachgedacht werden sollte.