Manuel Neuer (bis 45.) / Deutschland: Der deutsche Kapitän stand auch in Leverkusen in der letzten Generalprobe im deutschen Tor. Boateng gab in der Abwehr neben Hummels sein Comeback, sodass sich der deutsche Abwehrverbund noch gemeinsam einspielen konnte. Die Kommunikation zwischen der letzten und vorletzten Spielkette stand von Beginn an im Mittelpunkt. Neuer wirkte sehr gefasst, gab klare Kommandos und hatte in der ersten Halbzeit nur wenige Ballaktionen. Diese führte er aber meist gewohnt präzise aus. Deutschland ging in Führung, doch dann erkannte man immer wieder große Lücken im deutschen Defensivverbund. Saudi-Arabien wurde deshalb immer mutiger und hatte in Person von Al-Muwallad gar zwei aussichtsreiche Möglichkeiten zum Ausgleich. Neuer agierte abgeklärte und wurde in der Halbzeit ausgewechselt. Ein fehlerfreier Auftritt der deutschen Nummer Eins.
Marc-André ter Stegen (ab 45.) / Deutschland: Nach der Pause stand der Stammkeeper des FC Barcelona im deutschen Tor. Löw wollte der deutschen Nummer Zwei noch etwas Spielpraxis und Vertrauen vor dem großen Turnier schenken. Ter Stegen hatte in der zweiten Spielhälfte aber Pech, denn die deutsche Mannschaft ließ spürbar nach und ermöglichte so Saudi-Arabien mehr Torgefahr. So stand ter Stegen des Öfteren im Mittelpunkt und musste der wackligen Viererkette helfen: Ter Stegen parierte dann zwar einen Elfmeter von Al-Sahlawi in der 85. Minute, doch der zuvor von Khedira gefoulte Al-Jassim brachte den Nachschuss im Netz unter. In der Nachspielzeit bot sich Al-Sahlawi gar eine Großchance zum 2:2, doch Hummels und Hector klärten in höchster Not. Hier wäre ter Stegen schon geschlagen gewesen. Am Ende war es ein schwieriges Spiel für ter Stegen, der diese Aufgabe aber mit Bravour bewältigte. Deutschland fährt mit drei fitten und starken Torhütern zur WM nach Russland.
Abdullah Al-Mayouf / Saudi-Arabien: Der Schlussmann des afrikanischen WM-Teilnehmers musste von Beginn an hellwach sein, denn die deutsche Mannschaft fand vor heimischer Kulisse in Leverkusen sofort ins Spiel. Und Deutschland war in den Anfangsminuten auch sofort effektiv: Nach einem weiten Ball von Kimmich spielte Reus die Kugel per Volleyabnahme von der linken Seite in die Mitte - Werner drosch sie unter die Latte und ließ dem bei Al-Hilal Riad in Saudi-Arabien spielenden Schlussmann keine Chance. Kurz darauf scheiterte Reus mit einem flachen Versuch aus der zweiten Reihe am Pfosten, auch hier wäre der 31-Jährige machtlos gewesen. Nach diesem ansprechenden Beginn ließ die DFB-Auswahl aber nach. Sie erspielte sich dann Chancen zum 2:0, die Khedira und Werner aber ausließen und auch am unkonventionellen Torwartspiel des saudischen Keepers scheiterten.
Vor der Halbzeit startete die DFB-Elf erneut die Offensive: Ein paar Minuten nach Khediras Pfostentreffer in der 37. Minute und Müllers zu Unrecht aberkanntem Tor nur fünf Minutenspäter flankte dann Werner von der linken Seite in die Mitte - und Omar Hawsawi lenkte den Ball ins eigene Netz. Abdullah Al-Mayouf war erneut ohne Chance. Im zweiten Durchgang erspielten sich die DFB-Kicker mehrere gute Möglichkeiten, doch der Schlussmann überzeugte vor allem in der direkten Zielverteidigung. Am Ende war er ein Garant für die gelungene Generalprobe der saudischen Mannschaft, die nun mit einer breiten Brust zur WM fahren wird. Saudi-Arabien bestreitet das Eröffnungsspiel gegen Russland mit Abdullah Al-Mayouf im saudischen Tor.