Das Torwart- und Fußballportal
  TORWART.DE ONLINE-SHOP Torwarthandschuhe von adidas, Reusch, Uhlsport, NIKE, Puma, Jako, Derbystar, Erima, Sells, Selsport, McDavid, Under Armour, HO Soccer, Lotto!
torwart.de-Shop:Torwarthandschuhe, Torwartausrüstung
torwart.de-Shop:Torwarthandschuhe, Torwartausrüstung
 


Home > EM 2024 > EM-Kompakt > Unai Simon gegen Jordan Pickford: wer holt für seine Mannschaft den Titel?

Unai Simon gegen Jordan Pickford: wer holt für seine Mannschaft den Titel?

Spannendes Torwartduell zwischen Simon und Pickford

Autor: T. Rübe / M. Schäfer - 13.07.2024

Das große Fußballfest ist fast zu Ende. In Berlin treffen am Sonntag Spanien und England aufeinander und küren den Europameister. Spanien hat bereits dreimal den EM-Titel (1964, 2008 und 2012) geholt und schickt sich Rekordtitelträger zu werden. England ist noch ohne Titel und konnte bisher nur einmal das EM-Finale (2021) erreichen.

Für Spanien endet damit das Turnier an der Stelle, an der es auch begonnen hatte – schon das eigene Auftaktspiel bestritt man in Berlin. Vor dem Turnier wussten viele nicht, was diese spanische Mannschaft leisten kann. La Furia Roja ist in dieser Zusammenstellung ein Ensemble der hochbegabten Weltklasse-Spieler, vor allem mit dem Blick auf die Talente Yamal und Nico Williams oder Spieler wie Rodri und den verletzten Pedri. Diesbezüglich ging Torwart Unai Simon in der öffentlichen Betrachtung immer ein wenig unter. Nach dem großen und beinahe übermächtigen Iker Casillas hatten es die nachfolgenden Torhüter in der Bewertung deutlich schwieriger. Sowohl David de Gea als auch Kepa galten als legitime Nachfolger des "heiligen Iker", wie er bisweilen auch genannt wurde. Vollends die Nachfolge antreten konnten beide aber nicht.

Die große Überraschung

Die große Überraschung folgte dann zur Europameisterschaft 2021, als Unai Simon zur neuen Nummer 1 der spanischen Auswahl ausgerufen wurde. Der Torhüter war damals gerade einmal 24 Jahre alt und sollte die Hoffnungen auf einen neuen unumstrittenen Weltklasse-Torhüter erfüllen. Allerdings gelang ihm das bisher weder bei der Europameisterschaft vor drei Jahren noch bei der WM 2022 in Katar. Bisher hatte der Torhüter des Athletic Club Bilbao den Ruf, immer wieder tolle Paraden zu zeigen, genauso gut aber auch für einen Patzer gut zu sein.

Starke Gruppenphase

Bei dieser Europameisterschaft war Unai Simon mitunter nur mäßig gefordert – die spanische Mannschaft startete furios ins Turnier und pflügte durch die Gruppe mit Kroatien, Italien und Albanien. In der Vorrunde gab es für "La Roja" kein einziges Gegentor. Kroatien schlug man recht souverän mit 3:0, wobei die Kroaten lange stark mithalten konnten und mit ihren Chancen dann spätestens am spanischen Torhüter scheiterten. Allerdings zeigte der Torhüter die komplette Bandbreite seines Spiels gegen Kroatien, denn in der 78. Minute leistete er sich einen gravierenden Fehlpass, der letztlich zu einem Strafstoß führte. Diesen Elfmeter konnte der Keeper wiederum stark parieren.

Ruhiges Spiel gegen Italien

Gegen Italien war es für den 27-Jährigen eine sehr ruhige Partie, denn der noch amtierende Europameister war gegen Spanien absolut chancenlos und Unai Simon hingegen nahezu beschäftigungslos. Durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel war Spanien bereits als Gruppenerster für das Achtelfinale qualifiziert, sodass im letzten Gruppenspiel gegen Albanien die Nummer 2, David Raya, zum Einsatz kam und dieser mit mehreren guten Aktionen weiterhin die Null halten konnte. Im Achtelfinale musste das Team das erste Gegentor im Turnier hinnehmen, allerdings resultierte die zwischenzeitliche Führung der Georgier durch ein Eigentor von Le Normand. Der Torhüter war hierbei chancenlos.

Bestes Spiel gegen Deutschland

Das bis dahin beste Spiel des Torhüters bei der Europameisterschaft gab es im Viertelfinale gegen Deutschland zu beobachten. Zwar wurde öffentlich nach dem knappen Ausscheiden des Gastgebers zumeist nur vom nicht gegebenen Handelfmeter gesprochen, doch war dies nur ein Teil der Wahrheit. Vielmehr gab es ausreichend Chancen für die deutsche Mannschaft, um dieses Spiel zu gewinnen, doch immer wieder war Unai Simon zur Stelle und beim Treffer von Wirtz kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit chancenlos. Ohne den auf der Linie bravourös agierenden Torhüter wäre "La Roja" wohl im Viertelfinale ausgeschieden. Allerdings offenbarte der Torhüter im Spielaufbau erneut Schwächen. In vielen Fällen sind seine Flugbälle hervorragend getimte Passvorlagen für seine Mitspieler und er ist in der Lage mehrere gegnerischen Abwehrreihen zu überspielen. Doch zuweilen finden sich auch aufgrund seiner technisch riskanten Spielweise lange Pässe, die unkontrolliert beim Gegner landeten und so auch zu Ansätzen von gegnerischen Torchancen führten. So hatte Kai Havartz in der 82. Minute aufgrund eines verunglückten Abstoßes von Simon und der nicht guten Ballannahme des spanischen Innenverteidigers La Porte die Chance alleine auf das Tor von Simon zu zulaufen. Havertz‘ Chipball über den herauseilenden Simon ging jedoch ungenutzt über das Tor der Spanier.

Halbfinale gegen Frankreich

Das Halbfinale gegen Frankreich verlief für den Torhüter wieder deutlich ruhiger. Zwar musste er bereits nach 9 Minuten hinter sich greifen, doch kam anschließend von der „Equipe Tricolore“ bis Ende wiederum nur wenig. Wirklich gefordert war der Torhüter daher nicht. Zusammen mit der Mannschaft hat er dadurch am Sonntag die Möglichkeit, den vierten Europameistertitel der Geschichte zu erringen und somit aus dem großen Schatten der Vorgänger herauszutreten. Vor allem für Unai Simon wäre es der große Schritt aus dem Schatten von Casillas heraus.

Die Three Lions

Auch die Three Lions sehnen sich nach dem Titel, wäre es doch der erste internationale Titel seit dem WM-Titel 1966 vor heimischer Kulisse. Schon vor drei Jahren stand England im EM-Finale gegen Italien, doch verlor man auf tragische Weise im Elfmeterschießen. Auch die Fans und die englische Presse fordern ein Ende der Durststrecke und hoffen auf den Titel, was gegen Spanien aber ein äußerst schwieriges Unterfangen werden dürfte, denn Spanien spielte bisher ein starkes Turnier – ganz im Gegensatz zu den Engländern, die spielerisch bisher deutlich hinter den eigenen Erwartungen blieben. Die Gruppenphase überstanden die Three Lions ungeschlagen mit 5 Punkten und 2:1 Toren. Auf den 1:0 Auftaktsieg gegen blasse Serben folgten ein 1:1 gegen Dänemark und 0:0 Slowenien mit jeweils biederen Auftritten, wobei man defensiv auch nur wenig zuließ. Der einzige Gegentreffer in der Gruppenphase war ein Distanzschuss von Hjulmand in der 34. Minute im zweiten Vorrundenspiel. Jordan Pickford, die unumstrittene englische Nummer 1, war bei diesem Gegentreffer machtlos.

Pickfords Leistung

Der 30-Jährige spielt bisher eine grundsätzlich gute EM, da er auch nur wenig gefordert war. Die Mannschaft konnte er aber auch bisher nicht mitreißen. Im Achtelfinale gegen die Slowakei stand man schon kurz vor dem Ausscheiden, nachdem Schranz die Slowaken zunächst in Führung bringen konnte, doch sorgte Bellingham in der Nachspielzeit noch für den Ausgleich und damit auch für die Verlängerung, in der ein schneller Treffer von Kane letztlich für den Sieg über die Slowakei reichte, die nach dem Führungstreffer kaum noch eigene Chancen hatten. Die große Stunde von Pickford schlug bisher im Viertelfinale gegen die Schweiz, als man sich letztlich im Elfmeterschießen gegen die Nati durchsetzen konnte, nachdem es nach 90 Minuten 1:1 stand und auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte. Im Elfmeterschießen konnte Pickford den Elfmeter von Akanji parieren und brachte damit die Three Lions ins Halbfinale.

Dramatisches Halbfinale

Auch das Halbfinale verlief für England dramatisch und glücklich, denn gegen die Niederlande setzte man sich mit 2:1 durch einen Treffer in der Nachspielzeit durch Watkins durch, nachdem Kane für seine Mannschaft in der 18. Minute durch einen verwandelten Strafstoß die frühe Führung der Elftal egalisieren konnte. Beim wuchtigen und überraschenden Distanztreffer von Xavi Simons sah der Torhüter nicht wirklich gut aus, da er weder eine optimale Position beim Schuss fand noch einen guten Abdruck generieren konnte. Ohnehin wirkt der Spielstil des Torwarts des FC Everton häufig etwas unkonventionell, doch soll das die Fähigkeiten des Torhüters nicht schmälern, denn mit Pickford haben die Engländer nach vielen Torhütern, die eher durch Pannen und Patzer auffielen, wieder einen sehr verlässlichen Schlussmann.

Spielstil der Mannschaft

Trainer Gareth Southgate ist es überdies auch gelungen, den Spielstil der Mannschaft etwas auf die Fähigkeiten des Torwarts abzustimmen, denn Pickford verfügt über einen brachialen linken Fuß, mit dem er lange Bälle bis weit in die gegnerische Hälfte bringen kann. Dadurch wird mitunter auch das Mittelfeld schnell überbrückt. Das sah zwar bisher nicht wirklich ästhetisch aus, entpuppte sich aber als sehr erfolgreich. Die Frage wird sein, ob die Three Lions die technisch so starken Spanier etwas egalisieren können, um letztlich mit den eigenen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Sollte es für England doch zum EM-Titel reichen, wären viele Diskussionen um die eher langweiligen Auftritte obsolet, denn im Ergebnissport Fußball heiligt der Zweck zum Erfolg sehr häufig die Mittel. England würde sich am Ende nicht beschweren, wenn man in einem knappen Spiel glücklich irgendwie gewinnt und sei es im Elfmeterschießen. Mit Jordan Pickford hat man zumindest einen Torwart, der auch ein Gespür für das Elfmeterschießen hat.

Zu den Torwartprofilen bei torwart.de:

Unai Simon im Viertelfinale gegen Deutschland.

Jordan Pickford Held im Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen die Schweiz


Kommentare (0)

Keine Kommentare vorhanden!

Neuen Kommentar schreiben

© 1999-2024 torwart.de - Impressum

TIP A FRIEND SITEMAP TORWART.DE _Sitemap _oben

Um unsere Website laufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch die Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos