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Niederlande im Tor mit Verbruggen: Experiment oder Kalkül?

Die Niederlande startet mit dem 21-jährigen Bart Verbruggen ins Turnier

Autor: Tobias Rübe - 17.6.2024

 

Es gibt einige Favoriten auf den Gewinn der Europameisterschaft. Dazu zählen die traditionell großen Fußball-Nationen wie Italien, Spanien, Frankreich oder auch die Niederlande. Für die Elftal wird es bereits in der Gruppenphase schwierig, denn mit Polen, Österreich und Frankreich befindet sich die Niederlande in der stärksten Vorrundengruppe. Dennoch gilt ein Weiterkommen als Pflicht. Der Kader ist exzellent besetzt und wartet in allen Mannschaftsteilen mit Weltklasse-Akteuren auf - einzig im Tor ist ein geringer Qualitätsabfall im Vergleich zum Rest der Mannschaft auszumachen.

Natürlich befinden sich auch auf der Torhüter-Position gute Spieler im Aufgebot, doch ist Mark Flekken als Spätstarter in den höchsten Spielklassen der Routinier. Mit seinen 31 Jahren ist der Keeper des FC Brentford deutlich älter als Justin Bijlow (26) und dem noch sehr jungen Bart Verbruggen mit einem Alter von 21 Jahren. Im Vorfeld wurde vermutet, dass wohl Bijlow oder eventuell noch Mark Flekken als Nummer 1 der Oranje das Turnier beginnen wird, doch Bondscoach Ronald Koeman sorgte mit seiner Entscheidung Bart Verbruggen spielen zu lassen, für eine große Überraschung.

Bart Verbruggen: Ein riskantes Experiment?

Verbruggen ist zusammen mit Xavi Simons der jüngste Spieler der Elftal und verfügt überdies bisher über lediglich sechs Länderspiele. Nach einem gestandenen Torhüter klingen diese Zahlen nicht. Darüber hinaus hat Verbruggen bisher nur jeweils rund eine Halbserie beim RSC Anderlecht und Brighton & Hove Albion absolviert. Zwar durfte der 1,94 m große Schlussmann erstmals am dritten Spieltag in der Premier League ran, doch anschließend wechselte er häufig zwischen Spielfeld und Bank. Eine starke Nummer 1 lässt sich aus diesem Umstand sicher nicht ableiten und auch Ronald Koeman geht damit ein großes Wagnis ein, denn mit Justin Bijlow steht ein Torhüter im Kader, der bereits seit 6 Jahren im Dunstkreis der Nationalmannschaft zu finden ist. So wurde Bijlow bereits im September 2018 für A-Länderspiele eingeladen. Der damalige Nationaltrainer hieß: Ronald Koeman. Damals galt Bijlow ebenso wie Verbruggen heute als sehr großes Talent und gilt heute als starker Torhüter, doch ganz große Sprung gelang dem Torhüter bisher noch nicht. Bislang absolvierte der Torhüter von Feyenoord Rotterdam lediglich 8 Länderspiele.

Mark Flekken: Der erfahrene Ersatzmann

In der niederländischen Hierarchie ist Bijlow zu Beginn des Turnieres jedoch auf Position 3 zu finden. Vor ihm intern befindet sich Mark Flekken, der schon vor der WM 2022 lange Zeit als Nummer 1 in der Elftal galt, vom damaligen Bondscoach Louis van Gaal aber zur Endrunde doch nicht nominiert wurde. Kurz zuvor wurde Flekken von van Gaal indes noch als ein Torhüter benannt, der ganz nach seinem Geschmack sei - vor allem spielerisch gut und mutig. Der 31-jährige als äußerst verlässlicher Torhüter, der auch schnell spielen und konstant seine Leistung bringen kann, selbst wenn er lediglich als Nummer 2 eingeplant ist. Die Rolle von Flekken könnte daher durchaus kalkuliert sein, denn für den Fall, dass Verbruggen aufgrund einer Verletzung nicht zur Verfügung stehen würde, könnte Flekken ohne Qualitätsverlust einspringen. Bislang durfte Flekken, der von 2009 bis 2023 Jahre ausschließlich in Deutschland aktiv war, 7 Länderspiele. Gleichsam war er in Brentford unangefochtener Stammspieler und wusste auch in der Premier League zu überzeugen.

Koemans Vertrauen in Verbruggen

Ob aber wirklich Flekken in Deutschland aktiv zu sehen sein wird, steht derzeit in den Sternen. Koeman äußerte sich vor dem Testspiel gegen Kanada in Vorbereitung auf das Turnier eindeutig und bestärkte Bart Verbruggen als unumstrittene Nummer 1. Lediglich die Reihenfolge bezüglich Flekken und Bijlow könnte sich während des Turniers noch ändern. Dennoch geht Koeman mit einer derart jungen Nummer 1 ein gewisses Risiko ein, denn über viel Erfahrung verfügt der in Breda ausgebildete Keeper nicht. Bislang absolvierte der Torhüter rund 50 Spiele auf Profi-Ebene. Auch aufgrund der eher geringen Erfahrungen galt Verbruggen vor dem Turnier nicht als Favorit auf den Posten des Stammtorwarts. Schon seine Nominierungen sorgten, da nicht wirklich zuvor ersichtlich, für eine Überraschung, denn nach knapp 30 Profispielen debütierte er bereits im Tor der Oranje.

Die Situation erinnert an die WM 2022

Ähnliches passierte bereits zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar, als völlig überraschend Andries Noppert vom SC Heerenveen erstmalig in den Kader berufen wurde und dann sogar noch das Turnier als Nummer 1 bestritt. Damals lautete die Begründung von van Gaal hinter vorgehaltener Hand, dass Noppert dank seiner Größe von über 2 m spielte, da man bis auf die Torhüter-Position überall mit Weltklasse-Spielern besetzt sei. Eine ähnliche Situation liegt auch jetzt vor - allerdings mit dem Unterschied, dass Verbruggen noch sehr jung und entwicklungsfähig ist, während Noppert bereits bei seinem Turnier 28 Jahre alt war.

Fehlende Kontinuität auf der Torhüter-Position

Gleichsam ist noch ein anderer Fakt in diesem Zusammenhang bemerkenswert. Seit nunmehr 5 Jahren schafft es die Niederlande nicht, eine richtig große Nummer 1 im eigenen Tor zu etablieren. Letztmalig verfügte Maarten Stekelenburg als Nachfolger Edwin van der Sars, eine beträchtliche Anzahl an Länderspielen vorzuweisen - insgesamt 63. Noch im Alter von 37 Jahren war Stekelenburg Nummer 1 bei Oranje bei der WM 2018 in Russland. Die aktuellen Nationaltorhüter verfügen vor Beginn der EM über insgesamt 22 Länderspiele.

Die Chance für Verbruggen

Sollte aber Bart Verbruggen ein gutes Turnier spielen und sich auch in der kommenden Saison in der Premier League richtig festspielen können, ist ihm aufgrund der Anlagen durchaus zuzutrauen, sich als großer und gestandener niederländischer Torhüter zu etablieren. Gleichsam sollte auch möglichst bald dieser bestehende Übergangszustand überwunden werden, um die Torhüter-Entwicklung weiter voranzutreiben beziehungsweise nicht zu verlangsamen, denn junge Torhüter benötigen auch für die Nationalmannschaft eine gewisse Durchlässigkeit und Perspektive.

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