Das Torwart- und Fußballportal
  TORWART.DE ONLINE-SHOP Torwarthandschuhe von adidas, Reusch, Uhlsport, NIKE, Puma, Jako, Derbystar, Erima, Sells, Selsport, McDavid, Under Armour, HO Soccer, Lotto!
torwart.de-Shop:Torwarthandschuhe, Torwartausrüstung
torwart.de-Shop:Torwarthandschuhe, Torwartausrüstung
 


Home > Magazin > torwart.de-kompakt 23/24 > DFB > DFB: Was bedeutet ein neuer Bundestrainer für die Torhüter

DFB: Was bedeutet ein neuer Bundestrainer für die Torhüter

Der Bundestrainer-Wechsel könnte auch für die Torhüter Veränderung bedeuten

Autor: T. Rübe - 18.09.2023

Die 1:4 Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan war dann doch zu viel. Für Hansi Flick bedeutete die Niederlage den Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte, sodass Flick, unter Löw Co-Trainer und später der hoch gefeierte Triple-Trainer, seinen Posten nun räumen musste. Nicht nur im Hinblick auf die letzten Ergebnisse war es für Flick zu wenig, um seinen Posten zu behalten. Es war vor allem auch spielerisch zu wenig. Dies zeigte sich auch gegen Japan. Trotz 66 % Ballbesitz war die deutsche Mannschaft klar unterlegen. Im gesamten Spiel gab es maximal eine Handvoll Chancen, während auf der anderen Seite Marc-André Ter Stegen immer wieder gefordert war, um eine noch höhere Niederlage. Darüber hinaus aber wurde immer wieder deutlich, dass keine wirkliche Mannschaft - keine Einheit auf dem Platz stand.

Es fehlte, oder vielmehr es fehlt eine klare Hierarchie mit Spielern, die vorangehen. Der 2:1 gegen Frankreich kann dabei diese Probleme auch nur bedingt kaschieren, denn auch gegen die Equipe Tricolore spielte man bei weitem nicht die Sterne vom Himmel, was aber in Anbetracht der Tatsache auch nahezu unmöglich war. Im Hinblick auf die Europameisterschaft im eigenen Land im kommenden Jahr ist noch sehr viel zu tun und nun wird ein neuer Bundestrainer noch gesucht. Es kursieren derzeit immer wieder die gleichen Namen. Während Matthias Sammer eher am Rande genannt wird, konzentrieren sich derweil die Spekulationen auf die Namen Oliver Glasner, Julian Nagelsmann und Louis van Gaal. Der eigentlich von allen Seiten gewünschte Jürgen Klopp steht indes nicht zur Verfügung, wie er nun selbst bekannt gab. Es könnte allerdings auch sein, dass das Trio um Rudi Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner doch noch weitermacht. Medial zumindest findet die Konstellation um Völler vor allem nach dem Sieg einen gewissen Anklang. Dieser wiederum hat jetzt erneut diesbezüglich abgewunken.

Hinter der Frage nach dem kommenden Bundestrainer wird aber auch eine andere Frage zu beantworten sein. Denn auch wenn Marc-André Ter Stegen derzeit die Nummer 1 ist und starke Leistungen zeigte, hatte vor allem Flick in der Vergangenheit immer wieder betont, dass auch Manuel Neuer qua seiner Persönlichkeit wieder ein Kandidat für die Nationalmannschaft ist, sofern er wieder fit ist.

Wie vor allem der Auftritt gegen Japan gezeigt hat, wäre Neuer als Stammtorhüter der Nationalmannschaft für über eine Dekade vor allem in der Rolle des Führungsspielers durchaus noch sehr wohl nötig, denn  zu häufig fällt auf, dass es auf dem Platz an Führungsspielern fehlt. Wenn es in einem Spiel nicht läuft, stemmt sich kaum jemand gegen die drohende Niederlage. Ein Joshua Kimmich wird gar nach mehreren Berichten in der Nationalmannschaft als „Cheffchen“ bezeichnet. Auch Marc-André ter Stegen kann nicht immer die Impulse vermitteln, die es bräuchte, um die Mannschaft bezüglich der Mentalität voranzubringen. Zu lang war der Kapitän des FC Barcelona in der Nationalmannschaft im zweiten Glied, stets hinter Manuel Neuer, sofern dieser natürlich fit war. Jogi Löw beispielsweise baute bei der WM 2018 auf Manuel Neuer als Nummer 1, obwohl er zuvor knapp ein Jahr lang verletzt war. Ter Stegen spielte in dieser Zeit sowohl im Klub als auch in der Nationalmannschaft, doch wurde ihm letztlich Neuer wieder vorgezogen.

Spätestens zu dieser Zeit wurde Ter Stegen in der Nationalmannschaft ein Stück weit die Autorität genommen, während Neuer in seinem Standing dadurch noch einmal einen Schub bekommen hat, denn so lange er fit ist, hatte er regelrecht die Garantie zu spielen. Das Trainerteam stützte den Stammtorhüter der Weltmeistermannschaft von 2014. Gleichzeitig ist Neuer neben Thomas Müller der einzige Weltmeister von 2014, die immer noch im Kader sind. Dass Neuer auch nach überstandener Verletzung wieder zum Kader der Nationalmannschaft zählen wird, ließ Hansi Flick mehrfach durchblicken. Zwar sprach er mehrfach das Leistungsprinzip auch in Bezug auf Neuer an, relativierte aber spätestens im Nebensatz im Hinblick auf das Standing und bisherigen Erfolge, sodass Neuer auch eigentlich weiterhin ein Kandidat für den Stammtorhüter sein wird- den Leistungen von Ter Stegen zum Trotz.

Hansi Flick ist aber nun nicht mehr Bundestrainer und es wird interessant sein, wie der neue Bundestrainer mit dem Namen Manuel Neuer umgehen wird. Gleichsam rechnete Bayern Coach Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Leverkusen mit der Rückkehr des Keepers zwischen die Pfosten noch vor der nächsten Länderspielpause. Nachdem es aufgrund muskulärer Beschwerden in der nicht verletzten linken Wade kam und diese zu einem erneuten kleineren Rückschlag führte, soll Neuer in zwei Wochen in das Mannschaftstraining einsteigen.

Dabei lässt sich bislang nicht seriös abschätzen, ob Neuer tatsächlich noch einmal auf sein altes Niveau kommen wird. Zwar legt Neuer dem Vernehmen nach zu seinen normalen Einheiten mit Torwarttrainer Michael Rechner dem Vernehmen nach auch von den Bayern abgesegnete Zusatzschichten mit einem gewissen Toni Tapalovic ein, doch musste er nun mehr als 9 Monate pausieren. Darüber hinaus befindet sich der Bayern-Keeper mit 37 Jahren in einem auch für Torhüter schon fortgeschrittenen Alter. Gleichsam mutet es unwahrscheinlich an, dass Neuer sich zwar im Kader der Nationalmannschaft befindet, aber eben nicht die Nummer 1 ist. Seit der WM 2010 in Südafrika war Neuer stets die unangefochtene Nummer 1 in der deutschen Nationalmannschaft.

Dieser Status könnte nunmehr allerdings fraglich werden. Gleichsam muss es der Trainer schaffen, eine gewisse Hierarchie aufzubauen, die auch funktioniert. Dabei verfügt die Nationalmannschaft grundsätzlich mit Ter Stegen, Trapp und eben Neuer über Torhüter mit einer starken Ausstrahlung. Dies gilt es im Hinblick auf die Europameisterschaft vor allem zu nutzen, um eine homogene Mannschaft aufzubauen. Allerdings wird es auch ein Faktor sein, inwieweit sich Neuer in eine Nationalmannschaft eingliedern könnte, wenn der neue Bundestrainer entscheiden würde, dass zunächst eben Marc-André Ter Stegen als Nummer 1 spielen würde und Manuel Neuer eben als Back-Up fungieren sollte.

Demzufolge muss der neue Bundestrainer auch über die Torwartfrage entscheiden und diese Frage muss zuvorderst geklärt werden, denn dort ist man weiterhin über die Maßen stark besetzt. Eine Struktur muss gefunden werden, um dann anhand dieser Struktur die weitere Mannschaft aufzubauen. Ein Stück weit ist Flick auch darüber gestolpert, denn ihm gelang es nicht, eine Struktur in das Mannschaftsgefüge zu bringen. Vielmehr vermied er es, sich klar zu positionieren. Der Nachfolger sollte diesen Fehler tunlichst vermeiden.


Kommentare (0)

Keine Kommentare vorhanden!

Neuen Kommentar schreiben

© 1999-2024 torwart.de - Impressum

TIP A FRIEND SITEMAP TORWART.DE _Sitemap _oben

Um unsere Website laufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch die Nutzung dieser Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Mehr Infos