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SC Freiburg: Florian Müller kommt zurück, Freiburg mit mutigem Schritt

Vom VfB Stuttgart kommt Müller zurück zum Sport-Club, Atubolu wird Nummer 1

Autor: T. Rübe - 18.06.2023

Der SC Freiburg hat knapp zwei Wochen nach dem Abgang von Mark Flekken auf dem Transfermarkt reagiert und Florian Müller vom VfB Stuttgart verpflichtet. Für den 25-Jährigen ist es damit der Wechsel zu alten Bekannten, denn bereits vor seinem Wechsel nach Stuttgart war der ehemalige Mainzer für eine Saison leihweise bei den Breisgauern, damals als Nummer 1. Nunmehr aber soll Müller in Freiburg den Part der Nummer 2 übernehmen.

In Stuttgart hatte Müller ohnehin keine wirkliche Zukunft mehr. Nachdem er in der Saison 2020/2021 noch aufgrund der schweren Verletzung von Mark Flekken zum Sportclub wechselte und eine sehr starke Saison spielte und anschließend nach Stuttgart wechselte, erlebte er eine schwere Zeit in Bad Cannstatt, die ihn an seine Zeit in Mainz erinnerte. Bei den Rheinhessen, bei denen er insgesamt 7 Jahre verbrachte, stand er zwar 42-mal bei den Profis zwischen den Pfosten, wirklich durchsetzen gegen seinen dauerhaften Konkurrenten Robin Zentner konnte er sich aber nicht. Auch beim VfB konnte er zu keiner Zeit vollends überzeugen. Zwar konnte er sein Potenzial immer wieder andeuten, doch unterliefen ihm auch ebenso regelmäßig bisweilen gravierende Fehler, die in der Endkonsequenz auch Punkte kosteten. Dabei brauchte Stuttgart in den vergangenen zwei Saisons jeden einzelnen Punkt und musste immer wieder Umbrüche und Verletzungen wichtiger Spieler verkraften. In Freiburg war es für Müller in einem ruhigen und sehr stabilen Umfeld einfacher, sodass er auch dort eine sehr gute Saison spielen konnte.

So kämpfte Müller in Stuttgart häufig mit sich selbst und mit den anderen Umständen. Dadurch kam er nie an sein Leistungsvermögen aus Freiburger Zeiten heran und war recht schnell nicht mehr unumstritten. Vor allem in der zweiten Saison Müllers in Bad Cannstatt strauchelte der VfB und auch Müller leistete sich immer wieder Unsicherheiten, die letztlich auch Gegentore hervorriefen. Ab der Mitte der Saison wurde dann Fabian Bredlow zur Nummer 1 gemacht, während Müller fortan nur noch der Back-Up war und Bredlow im Rahmen von dessen Unpässlichkeiten vertrat.

Zum Ende der nunmehr abgeschlossenen Saison war nun klar, dass man in Stuttgart auf der Torwartposition einen neuen Impuls setzen möchte und das Torwart-Team neugestalten. Müller sollte gehen und so kam das Interesse vom SC Freiburg dem VfB gerade recht. In Freiburg trifft Müller auf alte Weggefährten und auch auf den Trainer Christian Streich, unter dem er seine wohl bisher beste Zeit seine Karriere erlebte. Gleichzeitig sind die Vorzeichen jetzt in Freiburg andere für den ehemaligen U21-Nationaltorhüter, wenngleich er seine neue Rolle bereits aus Mainz und auch in der letzten Zeit in Stuttgart kennt.

So soll Florian Müller nach dem Abgang von Mark Flekken als Nummer 2 fungieren, hinter dem neuen Stammtorhüter Noah Atubolu. Der aktuelle U21-Nationaltorwart, der in den kommenden Tagen mit der deutschen U21-Nationalmannschaft bei Europameisterschaft spielen wird, soll das Erbe von Mark Flekken nach dessen Transfer übernehmen. Für den 21-Jährigen, indes gebürtiger Freiburger, ist der Druck grundsätzlich bereits groß, denn bisher spielte er für die Profis in zwei Partien im DFB-Pokal und darüber hinaus lediglich in der zweiten Mannschaft, die nach dem sportlichen Erfolg sogar in die zweite Liga aufgestiegen wäre, wenn dies nach den Statuten des DFB möglich wäre. Der SC Freiburg hatte bereits im Zuge des bevorstehenden Wechsels von Flekken Atubolu als dessen Nachfolger präsentiert, indem der Manager im Doppelpass sagte, dass man Atubolu vorbereitet sei.

Der Schritt hingegen ist in der heutigen Zeit durchaus mutig. Sollte der Junioren-Nationalspieler tatsächlich wie angekündigt die Nummer 1 werden, wäre er mit Abstand der jüngste Stammtorhüter in der Bundesliga. Sollte sich Finn Dahmen beim FC Augsburg als neuer Stammtorhüter durchsetzen, wäre er gemeinsam mit Gregor Kobel der zweitjüngste Stammkeeper – mit bereits 25 Jahren. Die meisten anderen Torhüter sind bereits um die 30 oder eben auch älter. Derzeit zählt bei den Bundesligisten die Erfahrung und die Risikominimierung, denn ein junger und unerfahrener Torhüter muss noch lernen, er wird Fehler machen, die unter Umständen auch im ersten Moment Punkte kosten können. In der letzten Saison versuchte es die Hertha mit Oliver Christensen, doch stieg sie letztlich ab. An dem dänischen Nationaltorhüter lag es freilich nicht, dennoch musste er sich auch erst in der Bundesliga anpassen und konnte erst in der Endphase der Saison wirklich als Leistungsträger in seiner Mannschaft fungieren. Der Klassenerhalt war zu diesem Zeitpunkt nur noch schwer zu erreichen.

Bei Atubolu sind die Vorzeichen in einem sehr ruhig geführten Verein mit einem regelrecht krisenresistenten Trainer natürlich andere. Der ganze Verein stärkt ihm jetzt bereits den Rücken, während der damalige Hertha-Trainer Sandro Schwartz zu Beginn der Saison sagte, dass man nun doch nicht noch einen erfahrenen Torwart holt und man bewusst ins Risiko gehen wird.

Doch dieses demonstrative Stärken des jungen Torwarts kann wiederum Druck erzeugen. Längst zählt der Torwart als eines der größten deutschen Torwarttalente. Auch mangels Alternativen an potenziellen deutschen Torhütern im Bereich zwischen 25 und 30 Jahren auf starkem Niveau wird der Freiburger bereits als designierter Nachfolger von Manuel Neuer, Marc-André Ter Stegen und Kevin Trapp gehandelt. Sicher ist dies noch sehr früh, doch das zeigt auch, wie viel man von dem 1,89 m großen Keeper hält. Der Kicker gar zeigte unlängst Parallelen zwischen Atubolu und Manuel Neuer auf. Beide sind natürlich auch mit dem jungen Neuer verglichen athletisch starke und fußballerisch top ausgebildete Torhüter, die sich in ihrem Heimatklub über die Jugend bis in die Profis gearbeitet haben und dort in jungem Alter als Nummer 1 durchgesetzt haben.

Angesprochen auf eine mögliche Karriere in der deutschen A-Nationalmannschaft sagte der Sohn eines Nigerianers und einer Deutschen gegenüber dem Kicker: „Ich will natürlich das Bestmögliche aus meiner Karriere herausholen. Irgendwann mal Nationaltorwart für Deutschland zu werden, ist da schon von klein auf ein Ziel.“ Dabei sah es lange Zeit für den Torwart weniger gut aus, denn der junge Mann litt in seiner Jugendzeit unter starken Versagensängsten: „Das war so, aber die Angst ist komplett weg. Früher wollte ich perfekt sein, alles richtig machen. Bis ich irgendwann gecheckt habe, dass das überhaupt nicht möglich ist. Das zu lernen, war ein Prozess. Ich musste daran arbeiten, nicht mehr zu selbstkritisch zu sein.“ Er selbst bezeichnete es als „180 Grad-Wende im Kopf“, die er unter anderem durch Mentaltraining ab der U17 geschafft hat. „Das hat mir sehr geholfen. Ich habe auch für mich viel meditiert, dadurch innere Ruhe gefunden.“

Die innere Ruhe strahlt er mittlerweile auch aus, doch ist es noch ein weiter Weg. Auf diesem Weg soll Müller seinen Konkurrenten unterstützen, durch positiven Wettbewerb und eventuell auch durch Tipps. Die Rollenaufteilung ist bereits intern sowie extern klar kommuniziert worden. Man möchte im Breisgau den mutigen Weg gehen, wobei auch Müller ja erst 25 Jahre alt ist. Sollte dies gelingen, wären auf Dauer Parallelen zwischen Atubolu und Neuer gewiss zu erkennen und auch nur allzu logisch.

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