torwart.de beleuchtet für Euch die Torhüter bei der Europameisterschaft. Welcher Torhüter trug wann welchen Handschuh? Auf welches Material setzen die europäischen Top-Schlussmänner? Welche Marken sind besonders beliebt, welche eher unbeliebt? Wer spielt die meiste Fehlpässe? Welcher Torhüter konnte die meisten Bälle parieren? Statistiken und Informationen rund um die EM-Torhüter. Hier erfahrt ihr es! Zudem könnt ihr die Profi-Handschuhe der EM-Keeper bei uns im torwart.de-Shop erwerben!
Den größten Teil der Torhüter, die im Achtelfinale für ihre Nation aktiv waren, stellt die deutsche Traditionsmarke Uhlsport: Fünf Keeper trugen im EM-Achtelfinale die Eliminator-Modelle. Danijel Subasic (Kroatien), Hannes Thor Halldorsson (Island), Hugo Lloris (Frankreich), Matus Kozacik (Slowakei) und der nordirische Schlussmann Michael McGovern. Allerdings schafften es nur der isländische Nationalkeeper Halldorsson und der Kapitän der französischen Nationalmannschaft Hugo Lloris ins Viertelfinale. Dort wird Uhlsport mit nur noch zwei Nationaltorhütern vertreten sein. Da Frankreich und Island im Halbfinale aufeinander treffen werden, steht fest: Im Halbfinale wird einer von den letzten vier Torhütern die blau-weißen Handschuhe tragen.
NIKE schickt vier Torhüter im Viertelfinale ins Rennen. Thibaut Courtois (Belgien) ist der einzige Torhüter von NIKE, der es in die Runde der letzten acht Mannschaften geschafft hat. Yann Sommer (Schweiz), Gabor Kiraly (Ungarn) und Joe Hart (England) mussten mit ihren Nationalteams die Reise nach Hause antreten.
Mit dem deutschen Nationaltorhüter Manuel Neuer und dem polnischen Tormann Lukasz Fabianski stehen zwei Schlussmänner der adidas-Familie im Viertelfinale. Beide haben noch die Chance ins Halbfinale einzuziehen. David de Gea (Spanien) und Darren Randolph (Irland) haben den Sprung ins Viertelfinale mit ihren Nationen verpasst.
Beide PUMA-Keeper die im Achtelfinale standen, werden auch im Viertefinale die pink-gelben Tricks-Modelle präsentieren. Die italienische Torhüterikone Gianluigi Buffon und der Nationalkeeper Portugals, Rui Patricio, haben noch die Chance mit ihren Teams unter die letzten Vier zu kommen. Der walisische Keeper Wayne Hennessey wird im Viertelfinale mit einem eher unberkannten Handschuh-Ausrüster auflaufen. Er streift sich dort, im Spiel gegen Belgien, die Handschuhe von Umbro über.
In der unteren Grafik wird deutlich, welcher Torhüter in welchem Spiel am meisten am Spielgeschehen beteiligt war. Lukasz Fabianski, der polnische Nationalkeeper, war im Achtelfinale gegen die Schweiz ganze 66 Mal am Ball, was im torwart.de-Ranking den ersten Platz einnimmt. Beim Sieg der Polen über die Eidgenossen aus der Schweiz (Schweiz - Polen 4:5 n.E.) war Fabianski ein Garant für den Erfolg. Mit starken Paraden sicherte er der polnischen Nationalmannschaft den ersten Viertelfinaleinzug, bei einer Europameisterschaft, in ihrer Geschichte. Die 60er-Marke packte Hugo Lloris im Viertelfinal-Spiel gegen Irland ebenfalls. Mit Torwartparaden konnte sich der französische Keeper nicht beweisen, doch am Spielaufbau und an der Spielverlagerung war er aktiv beteiligt. (Frankreich - Irland 2:1). Die wenigsten Ballkontakte in ihren Spielen hatten Joe Hart und Danijel Subasic. Sowohl England als auch Kroatien schieden im Achtelfinale aus. Der deutsche Nationalkeeper und Ersatzkapitän Manuel Neuer hatte im Spiel gegen die Slowakei nur 31 Ballkontakte. Trotz der geringen Anzahl war Neuer ein Garant für den wichtigen 3:0-Sieg über die Slowakei. In einer Drangphase der Slowaken parierte Neuer einen Ball hervorragend, was den 2:0-Führungstreffer im direkten Gegenzug ermöglichte.
Interessant ist vorallem: Wie waren die Torhüter in das Spiel ihrer Nationalmannschaft eingebunden? Wieviel Pässe fanden einen Mitspieler? Wieviel Abspiele waren nicht erfolgreich? Wie effizient beteiligten sich die Keeper am Spiel ihrer Mannschaft? Das ist im torwart.de-Diagramm schön zu erkennen.
Deutlich zu sehen ist, dass der französische Nationalkeeper Hugo Lloris die meisten seiner Pässe an einen Mitspieler brachte. 37 erfolgreich gespielte Pässe ist der Höchstwert aller Torhüter, die im Achtelfinale aktiv waren. Das Lloris bei einer solch hohen Anzahl an gelungenen Pässen, nur vier Fehlpässe spielte, ist bemerkenswert und bestätigt die konstant guten Leistungen von Hugo Lloris über das bisherige Turnier hinweg. Auch Yann Sommer brachte eine große Anzahl an Pässen an den Mann. 33 erfolgreiche Pässe hatte der Torhüter der Eidgenossen im Spiel gegen die Polen, zu verbuchen. Das Ausscheiden im Achtelfinale gegen Polen konnte das Fohle aus Gladbach allerdings nicht verhindern. Eine bemerkenswerte Zahl legte auch Manuel Neuer im Spiel gegen die Slowakei auf. Nur drei Fehlpässe spielte der Weltmeister von 2014 über die gesamten 90 Minuten. Nur einer konnte diesen Wert noch toppen: Der englische Nationalkeeper Joe Hart spielte im gesamten Spiel gegen Island nur einen einzigen Fehlpass. Dass er 17 Pässe erfolgreich an den eigenen Mann weiterspielte, konnte das überraschende Aus im Achtelfinale gegen Island, allerdings auch nicht verhindern.
Apropos Fehlpässe: Den Spitzenwert an Pässen, die keinen eigenen Mitspieler fanden, stellte der irische Nationalkeeper Darren Randolph auf. Am Ende kam er auf 25 Fehlpässe, was mit der Spielauslegung der Iren zusammenhängt. Die meisten Bälle musste Randolph lang schlagen, da die Iren nicht darauf bedacht waren, ihr Spiel von hinten heraus aufzubauen. Bei den vielen langen Bällen entscheidet meistens ein Kopfball-Zweikampf, worin der gegnerische Verteidiger meistens die Nase vorn hat. Auch Rui Patricio (Portugal), Matus Kozacik (Slowakei) und der isländische Keeper Hannes Thor Halldorsson schafften es, über 20 Fehlpässe in einer Partie zu spielen.
Interessant ist es nun, die einzelnen Ausrüster miteinander zu vergleichen. Um das Diagramm besser deuten zu können, ist es im Vorhinein wichtig, nochmals die Anzahl der jeweiligen Torhüter pro Marke zu kennen. Uhlsport stand mit 5 Torhütern im Achtelfinale, NIKE und adidas schickten jeweils 4 Keeper ins Rennen und PUMA war mit 2 Torhütern aktiv. Der walisische Natioanlkeeper Wayne Hennessey spielt mit Umbro-Handschuhen. (Diagramm: DIverse)
Da Uhlsport die meisten Keeper im Achtelfinale hatte, ist es kaum verwunderlich, dass die Keeper auf die größte Anzahl an Ballkontakten kommen. Insgesamt 212 Ballkontakte, 92 angekommene Pässe und 70 Fehlpässe hatten die Uhl-Keeper zu verbuchen. Die meisten Aktionen im Spiel hatte der französische Nationalkeeper Hugo Lloris, der ganze 62 Mal aktiv am Spielgeschehen beteiligt war. Danijel Subasic hingegen, war mit 28 Ballkontakten der Uhl-Keeper mit den wenigsten Spielaktionen. Durchschnittlich war er nur alle drei Minuten am Ball. In den Achtelfinal-Begegnungen spielten die bei Uhlsport und Vertrag stehenden Tormänner durchschnittlich 14 Fehlpässe. Nur vier Pässe brachten die Keeper im Durchschnitt mehr erfolgreich an einen Mitspieler. Hier sieht man deutlich, dass die Spielauslegungen der fünf Torhüter im Achtelfinale eher auf lange Bälle und nicht auf einen geordneten Spielaufbau ausgelegt war.
NIKE, der Ausrüster der bei dieser EM die meisten der insgesamt 72 Torhüter ausrüstet, war nur mit vier Torhütern im Achtelfinale vertreten. Auf insgesamt 161 Ballkontakte kamen die Keeper, die im Durchschnitt knapp 21 erfolgreiche Pässe spielten. Bei der NIKE-Familie ist bemerkenswert, dass die Schlussmänner durchschnittlich nur knapp mehr als sieben Fehlpässe spielten. Ein Indiz für die Qualität der Torhüter, die bei NIKE unter Vertrag stehen. Vergleicht man diese Zahl nun mit den Fehlpässen, welche die adidas-Keeper spielten, fällt auf: Pro Torhüter spielten die von adidas ausgerüsteten Torhüter fast doppelt so viele Fehlpässe im Durchschnitt. Die vier Schlussmänner kommen insgesamt auf 52 Fehlpässe, was durchschnittlich genau 13 Fehlpässe pro Nummer Eins entspricht. Der irische Nationaltorhüter Darren Randolph spielte 25 Fehlpässe in einem Spiel. Die hohe Anzahl der Fehlpässe kann man auch auf die insgesamt 191 Ballkontakte zurückführen. Bei gleicher Anzahl an Torhütern, hatten die adidas-Keeper 30 Ballkontakte mehr als die Keeper von NIKE.
Wenn wir nun die beiden PUMA-Torhüter Gianluigi Buffon (Italien) und Rui Patricio (Portugal) betrachten, fällt eine Zahl direkt ins Auge: Zusammen spielten die beiden Keeper, die auch im Viertelfinale der Europameisterschaft stehen, ganze 30 Fehlpässe. (15 pro Nationaltorhüter) Die vier NIKE-Torhüter spielten gemeinsam 29 Fehlpässe, einen weniger als die zwei PUMA-Keeper. Das diese gemeinsam auch nur 43 erfolgreiche Pässe spielten, ist möglicherweise auf das fortgeschrittene Alter der Schlussmänner zurückzuführen. Früher war das Torhüterspiel noch nicht auf Spieleröffnung und Beteiligung an der Spielverlagerung ausgelegt, es wurde lieber mit langen Flugbällen weit in gegnerische Hälfte agiert. Dort wurde dann auf den Mitspieler im Kopfballduell gehofft. Ein möglicher Grund für die hohe Anzahl an Fehlpässen. Wayne Hennessey, der walisische Nationalkeeper, spielte mit fast jedem zweiten Ball einen Fehlpass und kam auf insgesamt 42 Ballkontakte. Trotzdem hat der walisische Schlussmann das Viertelfinale erreicht. Dort trifft der noch vor der EM unbekannte Wayne Hennessey auf Thibaut Courtois, der von NIKE ausgerüstet wird.