Es gab Zeiten, da hätte man Manuel Neuer sicherlich auch mit einem Gips in das Tor der Nationalelf gestellt. Nun kann sich Bundestrainer Joachim Löw aber es leisten, den Keeper daheim zu lassen. Er hat die Nicht-Berücksichtigung von Neuer für die WM-Qualifikationsspiele gegen Tschechien und Norwegen mit mangelnder Spielpraxis seines Kapitäns begründet.
Bundestrainer Joachim Löw schätzt Manuel Neuer eigentlich so sehr, dass dieser einer der wenigen Spieler ist, die eigentlich immer spielen. Jetzt aber soll der Keeper eine Pause nach seiner Verletzung bekommen. Es scheint, dass Löw langsam Marc-André ter Stegen in seinem Rücken stärken will. Zu Neuer sagte er: "Er ist wie Jerome Boateng noch nicht bei 100 Prozent. Vielleicht kann er die zwei Wochen für sich nutzen", sagte Löw dem kicker und ergänzte: "Es wäre doch fatal, jetzt ins volle Risiko zu gehen."
"Das war ja nicht unbedingt nur die Entscheidung von mir. Ich wäre schon gerne dabei gewesen", sagte der Kapitän nach dem 2:0 der Münchner beim SV Werder Bremen. Neuer stellte klar: "Die Spieler entscheiden nicht, ob sie dabei sind, sondern der Bundestrainer." Und dieser konzentriert sich ganz auf das Duell gegen Tschechien, wie Löw auf der Pressekonfernz heute sagte: "Wir sind eine Mannschaft, die in der Regel mehr Ballbesitz hat als der Gegner. Wenn wir es mit hoher Disziplin schaffen, uns ein Übergewicht herauszuspielen, dann sind wir gefährlich. Es spielt auch keine Rolle, ob wir hinten zu viert oder zu dritt spielen, weil das alles ein bisschen pendelt. Wir schauen nur, welche Aufgaben wir habe, wenn der Gegner den Ball und wie wir die Räume besetzen. Mats Hummels und Toni Kroos sind Fixpunkte - die werden spielen. Auch Mesut Özil, Joshua Kimmich, Thomas Müller und Marc-André ter Stegen wird spielen. Auch Timo Werner ist eine Option für morgen, denn er hat beim Confed Cup gut gespielt. Es ist dann gut denkbar, dass gegen Norwegen dann ein paar mal gewechselt wird."