André Onana / Ajax Amsterdam: Mit seinen noch jungen 23 Jahren spielte der Schlussmann bisher eine bärenstarke Saison in der Königsklasse und wird auch schon mit den Top-Klubs in Europa in Verbindung gebracht. Nach der frühen Führung stand Onana in den folgenden Minuten im Vordergrund, denn Tottenham agierte angriffslustig. Doch Son und Eriksen ließen gute Möglichkeiten aus. Auffällig war aber das schwache Spiel mit dem Ball am Fuß von Onana. Viele einfache Bälle spielte er unbedrängt ins Aus, was in einer schlechten Passquote mündete. Eventuell hatte diese Schwäche auch etwas mit der Nervosität zu tun. Dennoch zauberten seine Vorderleute in der Offensive und legten zwei Tore vor. Doch im zweiten Durchgang wurde der Spielverlauf auf den Kopf gestellt: Erst schloss Lucas Moura einen feinen Konter mit einem überlegten Flachschuss ab, dann schoss er aus dem Gewühl ein. Beim zweiten Treffer parierte Onana aus kurzer Distanz erst bärenstark, doch dann verlor er den Überblick und die nötige Konsequenz im Nachsetzen. Und in der Nachspielzeit wurde das Ajax-Aus vor heimischer Kulisse besiegelt: Nach Vertonghens Kopfball an die Latte warf Pochettinos Elf noch mal alles nach vorne, Alli steckte nach einem weiten Ball auf Lucas Moura durch und der Brasilianer traf erneut mit einem flachen - und von de Ligt noch leicht abgefälschten – Linksschuss unhaltbar für Onana. Am Ende reichte es für Onana und die jungen Holländer nicht für den ganz großen Coup, dennoch zeigte Onana auf allerhöchstem europäischen Niveau seine Klasse – auch wenn er gegen Tottenham nicht sein bestes Spiel ablieferte.

Hugo Lloris / Tottenham Hotspurs: Ajax legte furios los, ergriff von Anfang an die Initiative und ging früh in Führung: Lloris hatte einen Tadic-Schuss auf Kosten der ersten Ecke des Spiels noch gekonnt mit einer Flugparade geklärt, doch dann schlugen die jungen Holländer zu: Schöne servierte, de Ligt lief ein - und traf per Kopf unhaltbar für den französischen Nationaltorhüter. Und für die Spurs kam es im ersten Durchgang noch schluimmer: Nach Tadics vergebener Chance dribbelte van de Beek bei einer Drei-gegen-Drei-Situation auf den Tottenhamer Sechzehner zu und spielte nach links zu Tadic, der Angreifer spielte quer - und Ziyech schlenzte den Ball aus halblinker Position ins lange Eck. Hier wählte Lloris sicherlich kein optimales Stellungsspiel, da der Ball nicht unhaltbar im Eck einschlug. Im zweiten Durchgang drehte sich die Partie dann aber komplett, Lloris war nur noch selten im Mittelpunkt und die Spurs dominierten. Dennoch hatten die Gastgeber immer wieder gefährliche Konter, die sie im letzten Moment nicht immer konsequent ausspielten. LLoris zeigte alles in Allem eine sehr gute Partie und steht nun zum ersten Mal im Finale der Königsklasse.

Torwartvergleich	Onana (Amesterdam)	Lloris (Tottenham)
Gegentore	3	2
Torschüsse gesamt	24	16
Schüsse aufs Tor	7	6
Torwartparaden	4	2
Flanken abgefangen	1	0
Erfolgreiche Abwürfe %	100	100
Ballkontakte	40	41
Erfolgreich geschlagene Bälle %	33	67
Lange Pässe	24	16
Kurze Pässe	7	16
Pässe/davon angekommen	31/11 (35%)	33/25 (76%)
Gefaustete Bälle	1	0
Fehler vor Gegentor	1	0