Es war doch etwas seltsam, wenn man auf die jeweiligen Elfmeterschießen bei dieser WM geschaut hatte: Beim Achtelfinale Brasilien gegen Chile durften die Keeper sich frei von der Linie bewegen, während bei Costa Rica gegen Griechenland die Torhüter noch ermahnt wurden.

Offiziell besagt die Regel, dass ein Torhüter sich auf der Linie bewegen darf, jedoch nicht nach vorne. Wer aber vor allem Julio Cesar von den Brasilianern im Spiel gegen Chile beobachtete, sah, dass dieser nahezu bei jedem Schuss zwei Schritte nach vorne machte, um so den Winkel zu verkürzen. Sein chilenischer Konkurrent Bravo machte dies ebenfalls, jedoch nicht ganz in diesem Ausmaß. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb in diesem Falle jedes Mal aus. Im Grunde hätten die Paraden wiederholt werden müssen. Das bestätigte auch Kasey Keller, Ex-Nationaltorhüter der USA und nun Experte von ESPN: „Das was dort geschehen ist, hätte eigentlich nicht gelten dürfen. Die Schiedsrichter hätten entweder nicht genau hingeschaut oder ihnen war die Regel nicht bewusst.“ Im zweiten Elfmeterschießen von Costa Rica gegen Griechenland schaute die Lage dann anders aus. Keller: „Der Schiedsrichter hatte die Torhüter extra zu sich gerufen und deutlich ermahnt. Es schien als hätte die FIFA nach dem Brasilien-Spiel noch mal einen extra Hinweis an die Referees gebracht.“

Eingreifen muss der Schiedsrichter ohnehin nur bei einer Parade mit Regelverstoß, ansonsten zählt der Elfmeter.