Dominik Livakovic gewinnt nach dem Elfmeterschießen gegen Brasilien, wie bereits zuvor gegen Japan. Natürlich war der Torwart nicht allein dafür verantwortlich, dass seine Mannschaft zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale der Weltmeisterschaft steht, doch hatte der Torwart daran einen großen Anteil. Die großen brasilianischen Offensivkünstler hatten dabei in der ersten Hälfte nur wenig Durchschlagskraft.
In der zweiten Hälfte waren dann die Brasilianer deutlich dominanter und hatten eine stattliche Anzahl an Abschlüssen, doch scheiterten die Mannen um Neymar, Vinicius und Richarlison immer wieder an Livakovic, der vor allem mehrfach bei Abschlüssen aus einem eher spitzen Winkel zwar sehr aggressiv, aber dennoch auch kontrolliert noch dem ballführenden Spieler entgegen kam und jeweils parieren konnte. Entweder machte sich der Torwart dabei jeweils sehr geschickt sehr breit und ließ sich regelrecht anschießen oder aber konnte mit tollen Reaktionen den Einschlag noch verhindern. Dadurch überstanden die Kroaten schon etwas überraschend die reguläre Spielzeit, womit nach dem Spielverlauf nicht unbedingt zu rechnen gewesen wäre.
In der Nachspielzeit ging dann Brasilien durch Neymar in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Overtime in Führung. Nach einer tollen Kombination stand dieser im Strafraum, nachdem er noch Verteidiger ausgespielt hatte, spielte dann auch noch Livakovic aus, der wieder aus seinem Tor kam, aber nunmehr nicht das richtige Timing hatte und dabei schon regelrecht zurückziehen musste, um keinen Strafstoß und unter Umständen noch eine rote Karte zu riskieren. Dadurch konnte er auch nicht mehr eingreifen, als Neymar ins leere Tor einschob.
Durch den späten kroatischen Ausgleich konnte man sich dann noch ins Elfmeterschießen retten. Dort konnte Livakovic den zweiten Versuch, getreten von Rodrygo parieren. Da dann Marquinhos den Ball lediglich an den Pfosten setzte, war die Sensation dann perfekt.
Die Sensation ist perfekt. Der große Favorit auf den Titel, Brasilien scheidet im Elfmeterschießen gegen Kroatien aus. Dabei wurde die Selecao durchaus ihrer Rolle im Viertelfinale gerecht. Aus dem Spiel heraus hatte Kroatien in der regulären keinen wirklichen Torabschluss zu verzeichnen. Die beste Chance der Karierten ergab sich in der ersten Hälfte, als Perisic eine scharfe Hereingabe verpasste. Gefährliche Torschüsse gab es darüber hinaus aber nicht. Dies änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Kroatien konzentrierte sich in erster Linie auf eine kompakte Defensive und man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft vom Balkan erst in der Offensive wirklich aktiv werden wollten, wenn sie in Rückstand befinden.
Dies war dann auch in der Verlängerung der Fall. So glichen die Karierten in der 117. Minute mit dem ersten eigenen Torschuss in der gesamten Partie aus. So versuchte die Selecao das Spiel endgültig zu entscheiden und lief dadurch in einem Konter. In dessen Folge legte Orsic den Ball von links in die Mitte, wo Petkovic aus 14 Metern zum Abschluss kam, wobei Marquinhos den Schuss noch 9 Metern vor dem Tor entscheidend abfälschte Alisson streckte sich noch und generierte auch zuvor einen guten und starken Abdruck und war auch noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den Einschlag aber letztlich nicht mehr verhindern.
Im Elfmeterschießen erfolgte dann das große Drama und die Brasilianer, die bis dahin wohl den besten Fußball spielen schieden durch eine sehr stabile kroatische Mannschaft und dem eigenen Pech regelrecht in der Lotterie aus.