Nach einer Viertelstunde hatte auch der Iran eine gute Szene und konnte sogar ein Tor erzielen, doch lag diesem eine Abseitsposition zugrunde. Der Treffer zählte nicht. Bis zur Pause passierte relativ wenig. Beide Mannschaften neutralisierten sich zumeist im Mittelfeld, wodurch nur wenige Möglichkeiten entstanden. Hennessey hatte daher bis zum Pausenpfiff nur noch einen Torschuss zu entschärfen, konnte aber jenen Distanzschuss sicher fangen.
In der 52. Minute hatte der Iran das 0:1 bei einer Dreifach-Chance auf dem Fuß und musste eigentlich auch die zwingend die Führung erzielen. So trafen die Iraner zweimal mit guten Abschlüssen den Pfosten, wobei Hennessy jeweils den Einschlag nicht hätte verhindern können. Nach dem zweiten Pfostentreffer brachte Azmoun den Ball noch auf das Tor, traf aber lediglich den am Boden liegenden walisischen Torhüter. Bis zum Ende versuchte der Iran, noch das Tor zu erzielen. In der 86. Minute erwies Hennessey seiner Mannschaft einen Bärendienst. Bei einem langen Ball stürmte der Keeper aus dem Tor, verpasste dabei den Ball, räumte aber einen Iraner regelrecht ab und sah für dieses Foul nach Studium der Video-Bilder die rote Karte. Für ihn kam Danny Ward zum Einsatz.
Ward hatte die undankbare Aufgabe, ohne Vorlaufzeit kurz vor Ende der Partie gegen überlegene Iraner ins Spiel zu kommen. Dabei waren ab diesem Zeitpunkt die Iraner auch noch in Überzahl und diese Umstände nutzten sie noch doppelt in der Nachspielzeit. So traf Cheshmi in der 8. Minuten der Nachspielzeit aus der Distanz, nachdem Wales den Ball im eigenen Strafraum nicht richtig klären konnte. Ward sah den Ball relativ spät und stand zum Zeitpunkt des Schusses auch sehr breit, wodurch er auch keinen entsprechenden Abdruck mehr generieren konnte. So fehlten ihm die letzten entscheidenden Zentimeter, um den Ball noch um den Pfosten zu drehen. Wales warf aufgrund dessen noch einmal alles nach vorn und gab dem Iran damit den Raum zum Kontern. Rezaein konnte so über rechts durchbrechen und lief auf das Tor zu. Ward eilte dem Iraner sehr aggressiv entgegen und machte sich breit, wobei Rezaein den Ball über den Keeper hinweg ins Tor hob. Dies war dann auch der Schlusspunkt der Partie.
Hosseini freut sich mit seiner Mannschaft über den späten Sieg gegen Wales (foto: firo)
Die erste hochkarätige Chance des Spiels hatte Wales in Person von Moore. Dieser grätschte in der Mitte nach einer Flanke von rechts den Ball aus kurzer Distanz auf das Tor, doch Hosseini stand gut und Riss noch rechtzeitig die Hände nach oben. Doch anschließend verflachte die Partie immer mehr. Hosseini hatte somit in der ersten Hälfte lediglich noch einen Eckball abzufangen, hatte damit aber auch keine Probleme. So blieb es aber zunächst bei einer ruhigen Partie für den iranischen Schlussmann.
Daran änderte sich auch nach der Pause nur wenig. Der Iran war nun klar spielbestimmend und drückte die Waliser immer mehr in die eigene Hälfte. Dadurch schafften es die Europäer immer weniger, gefährlich vor das iranische Tor zu kommen. Einzig über Flanken und Eckstöße kamen die Dragons noch einmal halbwegs gefährlich vor das iranische Gehäuse, doch zeigte Hosseini eine gute Strafraumbeherrschung und konnte weitere Bälle sicher abfangen und anschließend sogar schnelle Gegenstöße einleiten. Durch die beiden späten Tore haben die Iraner noch gute Chancen auf das Weiterkommen.
Torwartvergleich
Hennessey
Hosseini
Gegentore
2
0
Torschüsse gesamt
21
10
Schüsse aufs Tor
6
2
Geblockte Torschüsse
9
2
Schüsse außerhalb Strafraum
14
4
Schüsse innerhalb Strafraum
7
6
Torwartparaden
4
2
Schüsse gehalten %
67
100
Lange Pässe
9
17
Kurze Pässe
10
2
Flanken abgefangen
0
0
Ballkontakte
41
35
Pässe/davon angekommen
19/15
19/7
Gefaustete Bälle
2
1
Fehler vor Gegentor
0
0
Aufstellung Wales:
Wayne Hennessey - Davies, Rodon, Mepham - N. Williams, Ampadu, Ramsey, Roberts - Wilson - Bale, Moore