Die Schweizer Nati brauchte knapp eine halbe Stunde, um das erste Mal selbst gefährlich vor das Tor von Diogo Costa zu kommen. So bekamen die Eidgenossen 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen. Shaqiri trat an und schoss den Ball über die Mauer hinweg in Richtung des Pfostens. Costa machte sich ganz lang und lenkte den schwierigen Schuss, der sich noch senkte, um den Pfosten. Allerdings ist fraglich, ob der Ball überhaupt eingeschlagen hätte. Etwas später hatte der Torwart Glück, als er eine Hereingabe abwehrte, der Ball aber hochflog und Freuler den Ball aus 5 Metern auf das Tor köpfte. Costa aber machte seinen kleinen Fehler aber wieder gut, sprang ganz schnell wieder nach oben und bekam noch eine Hand hinter den Ball, sodass dieser dann noch vor der Linie weggeschlagen werden konnte.
In der zweiten Hälfte gab es noch eine kurze Druckphase der Nati, obwohl die Selecao bereits zu diesem Zeitpunkt mit 4::0 führte. So konnte Akanji nach einem Eckball von rechts nach einer knappen Stunde zumindest noch den Ehrentreffer erzielen. Der Eckball wurde dabei 4 Meter vor das Tor in die Mitte geschlagen, wo Ramos den Ball unglücklich den Ball auf den langen Pfosten verlängerte, wo Akanji frei war und den Ball aus 4 Metern über die Linie drücken konnte. Costa sah hierbei dahingehend nicht gut aus, als dass er eigentlich schon hoch genug stand, um den Ball direkt anzugreifen, aber anschließend stehen blieb und somit auch auf der Linie nicht mehr eingreifen konnte. Das kann der Torwart, der ein starkes Turnier bisher spielt, deutlich besser lösen.
Die Schweiz erlebte eine erste halbe Stunde zum Vergessen. So traf Ramos nach einer Viertelstunde regelrecht aus dem Nichts zur portugiesischen Führung. Dieser wurde halblinks im Strafraum bedient, drehte sich noch um einen Gegenspieler und jagte den Ball dann aus nunmehr spitzem Winkel in den Winkel der kurzen Ecke. Dort stand zwar schon Sommer, spekulierte aber bereits auf den Abschluss auf die lange Ecke, wodurch er auch gar nicht mehr dynamisch noch in Richtung des Balls agieren konnte. Dennoch sah der Keeper in dieser Szene alles andere als gut aus.
Exakt 15 Minuten erhöhte Pepe auf 2:0. Von rechts wurde ein Eckstoß in die Mitte gegeben, wo der portugiesische Abwehr-Routinier geschickt einlief und den Ball aus 5 Metern mit dem Kopf ins Tor wuchtete. Dabei schlug der Ball rund 1.5 m neben Sommer ein, doch konnte dieser aufgrund der sehr kurzen Reaktionszeit nicht mehr entsprechend reagieren und schaute, mehr oder weniger nur noch hinterher. Ebenso war auch der Eckstoß für den Torhüter nicht zu erreichen. Wenig später prüfte dann Ramos erneut Sommer mit einem Schuss aus halblinker Position, doch erneut spekulierte Sommer recht früh auf einen flachen Abschluss auf die lange Ecke und konnte den Ball mit einer Hand noch um den Pfosten lenken. Auch der Anschließende Eckstoß wurde erneut gefährlich, als Sommer nach einem weiteren Kopfball von Pepe Probleme hatte und die Situation erst im Nachgang geklärt werden konnte.
Kurz nach der Pause machte Ramos, der den Vorzug vor Cristiano Ronaldo erhalten hatte, den Deckel auf diese Partie. Von rechts wurde der Ball scharf auf den ersten Pfosten gezogen, wo der Torschütze den Fuß hineinhalten konnte und damit Yann Sommer, der sich direkt nach hinten fallen ließ und noch aus der Bewegung heraus die Beine öffnete, überwand. Wieder sah der Keeper nicht wirklich gut aus, hätte er doch mit einem Block den Treffer noch verhindern können. Dies war allerdings auch aufgrund der kurzen Entfernung schwierig. Wenig später erhöhte Guerrero auf 4:0. Dieser wurde über links in den Strafraum geschickt und lief allein auf Sommer zu und knallte den Ball aus 9 Metern unter die Latte. Wieder entschied sich Sommer für die frühzeitige Bewegung in die lange Ecke, wodurch er erneut nicht gut aussah.
Dies setzte sich auch beim dritten Treffer von Ramos fort. Dieser wurde von halbrechts von Joao Felix bedient und stand plötzlich frei vor Sommer, der sich noch entgegenwarf, aber keine maximale Trefferfläche mehr anbot und dadurch durch den Chip von Ramos erneut geschlagen war. An diesem Abend lief alles gegen die Schweiz im Allgemeinen und Sommer im Besonderen. In der Nachspielzeit machte Leao sogar noch das 6:1. Dieser drang von links in den Strafraum ein und schlenzte den Ball aus halblinken 16 Metern in die lange Ecke, wobei er den Ball derart glücklich traf, dass sich der Ball wieder auf Höhe des Keepers senkte. So schaute Sommer nur noch hinterher, obwohl er auch dieser Abschluss nicht gänzlich unhaltbar aussah. Sommer war aber in dieser Szene auch schon eine gewisse Resignation anzusehen.
Torwartvergleich
Diogo Costa
Sommer
Gegentore
1
6
Torschüsse gesamt
10
15
Schüsse aufs Tor
3
9
Geblockte Torschüsse
4
3
Schüsse außerhalb Strafraum
5
4
Schüsse innerhalb Strafraum
5
11
Torwartparaden
2
3
Schüsse gehalten %
67
33
Lange Pässe
20
8
Kurze Pässe
11
23
Flanken abgefangen
0
0
Ballkontakte
35
39
Pässe/davon angekommen
31/17
31/28
Gefaustete Bälle
0
0
Fehler vor Gegentor
0
0
Aufstellung Portugal:
Diogo Costa - Guerreiro, Ruben Dias, Pepe, Diogo Dalot - Otavio, William Carvalho - Joao Felix, Bernardo Silva, Bruno Fernandes - Goncalo Ramos