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Schweiz: Diskussion um die Nummer 1

von Tobias Rübe

 

Vor dem Beginn der Europameisterschaft gab es in Deutschland eine große und hitzige Diskussion, ob Manuel Neuer aufgrund diverser unglücklicher Situationen, seiner schweren Verletzung nach der WM 2022 und seines Alters noch bei der EM im eigenen Land die Nummer 1 der deutschen Nationalmannschaft sein sollte.

 

Doch nicht nur in Deutschland wird die Diskussion geführt, die zumindest nach dem deutlichen 5:1 Auftakt-Erfolg gegen Schottland ein Stück weit verstummt ist: Auch in der Schweiz gab es in den letzten Tagen eine Diskussion, ob es richtig war, dass sich Nationaltrainer Murat Yakin frühzeitig auf Yann Sommer als klare Nummer 1 für die EM festlegte.

Gregor Kobel: Eine starke Alternative

Vor allem auch deutsche Fans sahen wiederum Gregor Kobel vorn und präferierten den Schlussmann des BVB. Zwar war der 26-Jährige in der abgelaufenen Saison häufiger verletzt, konnte aber jedes Mal überzeugen, wenn er fit war. Die Dortmunder Teilnahme am Champions League Finale war auch auf die starken und teilweise sogar spektakulären Leistungen von Gregor Kobel zurückzuführen. Von der UEFA wurde er daher beinahe schon folgerichtig zum besten Torhüter der Champions League-Saison gekürt. Auch in der Bundesliga gilt Kobel zu den stärksten Torhütern. In vielen anderen Ländern wäre Kobel unumstrittener Stammtorhüter, bei der Nati aber bleibt auch bei der EM lediglich der Posten der Nummer 2.

 

Yann Sommers unangefochtener Status

An Yann Sommer gibt es für keinen anderen Torhüter ein Vorbeikommen und das bereits seit Jahren. Bislang hat Yann Sommer 90 Länderspiele für die Nati absolviert, während Kobel als Schweizer Nummer 2 bislang 5 Partien bestritten hat. Vor allem während Sommers kurzen Intermezzos bei den Bayern musste er starke Kritik einstecken, während Kobel konstant abliefern konnte. Dass sich Yakin dennoch Monate vor dem Beginn des Turniers konsequent für Sommer aussprach, sorgte zum einen für Verwunderung, zum anderen aber rief es Kritiker auf den Plan, die das Leistungsprinzip ausgehebelt sahen und den Grund für Sommers Status in dem Umstand begründet sahen, dass Yann Sommer als Ziehsohn des Schweizer Torwarttrainers Patrick Foletti gilt.

 

Kritik von Kobels Berater und anderen Experten

Schon Ende letzten Jahres, als Yakin schon die konkrete Hierarchie im Tor erklärte, meldete sich Kobels Berater, Philipp Degen zu Wort: "Vor allem vor dem Hintergrund, dass Patrick Foletti, von dem diese Entscheidung eigentlich kommt, da er für die Torhüter verantwortlich ist, zu Yann Sommer ein extrem enges Verhältnis hat, was auch von anderen Nati-Keepern schon mehrfach bemängelt wurde - das hinterlässt natürlich einen sehr, sehr faden Beigeschmack. (...) Was Foletti macht, geht einfach nicht. Sein Verhältnis zu Yann ist einfach viel zu eng, um eine faire Bewertung zuzulassen." Der ehemalige Schweizer Nationaltorhüter Marvin Hitz äußerte eine ähnliche Kritik: "Die Bindung des Trainers zu seiner Nummer 1 war zu eng, von Deutschland her kannte ich das nicht. Er ließ Roman (Bürki) und mich sehr schnell spüren, wer die Nummer 1 ist. In einem Interview vor der EM 2016 sagte er, Yann sei wie ein Sohn für ihn. Es ist schön, wenn es im Fußball menschliche Bindungen gibt. Aber es war nicht einfach, als Profis damit umzugehen."

Yann Sommer: Leistungen bei Inter Mailand

Foletti ließ auch in den vergangenen Jahren keine Gelegenheit aus, um sich öffentlich weiter für Sommer auszusprechen und damit die anderen Keeper, sicher in der Tragweite auch unbeabsichtigt, abzuwerten. Für Kobel könnte es in diesem Zusammenhang nur zu einer größeren Karriere in der Nationalmannschaft kommen, wenn Sommer, der im Dezember 36 Jahre alt wird, seine Karriere in der Nati beendet. Dies ist bisher zumindest nicht abzusehen. Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn Yann Sommer noch die Marke von 100 Länderspielen knackt. Auch dies würde wieder zu Lasten Gregor Kobels geschehen. Gleichsam ist aber zu beachten, dass Yann Sommer im Nachgang seinen Status als Nummer 1 bei der EM rechtfertigen konnte, denn mit Inter Mailand ist Yann Sommer als Nummer 1 der Nerazzurri souverän Meister geworden. Mit lediglich 22 Gegentoren in 38 Partien hatte Inter auch die mit Abstand beste Abwehr. Maßgeblich dafür verantwortlich zeichnete ebenjener Torhüter, der auch in der italienischen Presse im Nachgang nur lobend erwähnt wurde und das auch zu Recht.

Europameisterschafts-Start

Die Kritik endgültig verstummen lassen könnte Yann Sommer mit einer erfolgreichen Europameisterschaft. Der Grundstein konnte im ersten Gruppenspiel der Nati mit einem 3:1 Sieg gegen Ungarn bereits gelegt werden. Im zweiten Spiel spielten die Schweizer 1:1 gegen Schottland, die mit 1:5-Toren verloren. Sommer war beim Gegentreffer chancenlos und musste insgesamt nur sehr wenig eingreifen.


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