Teil II: Die Herbstsaison der österreichischen Bundesliga ist Vergangenheit, daher ist es an der Zeit, einen Rückblick auf die Torhüterleistungen zu werfen. In fast keinem Verein gab es eine unangefochtene Nummer 1, was viele Spekulationen über Transfers in der Winterpause nährte. Heute werden wir einen Blick auf das zweite Tabellendrittel werfen.
FK Austria Wien: Der erst 20 jährige Heinz Lindner nutzte in der Vorbereitung seine Chance und wurde von Trainer Karl Daxbacher zum Einsertorhüter ernannt. Schon vorige Saison hatte Lindner, der auch in der österreichischen U21 Mannschaft 3 Spiele bestritt, mit guten Leistungen überzeugt. Der Spieler der über die Jugendakademie der Wiener in die Kampfmannschaft kam und auch schon 6 Spiele in der Europa League vorweisen kann, verletzte sich jedoch gerade vor dem Wiener Derby in der 7. Runde und wurde durch Robert Almer ersetzt. Wie so oft im Torhütergeschäft konnte der 26 jährige Almer die Verletzung seines Konkurrenten nutzen und stand auch nach der Genesung von Heinz Lindner zwischen den Pfosten des FAK. Der Verletzungsteufel blieb den Torhütern der Austria jedoch treu und so musste Almer in der 16. Runde mit einem Muskelfasereinriss für Lindner ausgetauscht werden. Das Kuriose an der Geschichte ist, dass in der nächsten Runde wieder das große Wiener Derby angesetzt war und diesmal Lindner vor dieser wichtigen Partie in die Mannschaft kam. Es bleibt spannend wer den Trainer in der Winterpause von sich überzeugen kann und Stammtorhüter der Wiener Austria in der Rückrunde sein wird. Da hinter den 2 jungen, talentierten Torhütern der routinierte Szabolcs Safar (36) als Back up bereit steht, könnte der "Verlierer" im Sommer den Verein verlassen.
SK Rapid Wien: Der zweite Wiener Traditionsverein findet sich in der Tabelle direkt hinter dem Stadtrivalen. Vor der Saison sorgte Trainer Peter Pacult (bekannt von1860 München und Dynamo Dresden) für eine Überraschung bei der Besetzung des Torhüters. Der frühere Stamm- und Nationaltorhüter Helge Payer (31) musste auf der Bank platz nehmen und der Ersatztorwart Raimund Hedl (36) durfte sich erstmals Einsertorwart von Rapid Wien nennen. Trotz schwankender Leistungen, einiger Patzer und mäßigem Support der eigenen Fans hielt der Trainer am Torwart fest. Vor allem 2 Fehler in der Europa League gegen den FC Porto ließ seine Gunst bei den Fans eklatant sinken. In der Winterpause ist der Kampf um den Stammplatz auch bei den Grün-Weißen neu eröffnet. Peter Pacult hat angekündigt den Torwart der Rückrunde erst 2 Stunden vor Beginn des ersten Spieles bekannt zu geben. Sollte sich Helge Payer wieder nicht durchsetzen können, wird er den Verein im Sommer höchstwahrscheinlich verlassen.
SC Magna Wiener Neustadt: Bei dem Verein aus der kleinen Stadt südlich von Wien, der durch den spendablen Industriellen Frank Stronach gesponsert wurde, ist Saso Fornezzi (28) die unumstrittene Nummer 1. Der Torhüter war in der Hinrunde oft der überragende Mann und hat wesentlich Anteil am Tabellenplatz der Mannschaft. Wie lange der slowenische Torwart jedoch noch bei dem Verein spielen wird ist fraglich. Der launische Mäzen, der auch schon einige Jahre die Wiener Austria finanziert hat, ist zu Sturm Graz abgewandert und wird den Retortenverein nicht weiter unterstützen. Ausserdem ist Fornezzi mit seinen guten Leistungen auch Top-Vereinen in Österreich und im Ausland aufgefallen. Seinen Verein würde ein Wechsel natürlich auch wertvolle Euros einbringen. Schon im vorigen Sommer war der Slowene in Salzburg und Hannover ein Thema.