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Ausland "Hautnah" bei torwart.de

C. Semmler: "In Deutschland war das Training oft physischer"

Im Jahr 2005 wechselte Christoph Semmler zu Rot-Weiß Oberhausen. In seiner ersten Spielzeit absolvierte Semmler lediglich drei Spiele und stieg in diesem Jahr aus der Regionalliga Nord ab. In der kommenden Saison 2006/07 avancierte er zum Stammspieler und stieg wieder in die Regionalliga Nord auf. Wiederum ein Jahr später gelang ihm mit RWO der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo er am 17. August 2008 gegen TuS Koblenz sein Zweitligadebüt gab. Sein im Sommer 2010 auslaufender Vertrag bei RW Oberhausen wurde nicht verlängert. Seit dem 1. August 2010 spielt Christoph Semmler in Lissabon bei Belenenses. torwart.de konnte exklusiv mit Semmler sprechen.

torwart.de: Von Oberhausen nach Portugal. Wie kam es dazu?

Christoph Semmler: Ich wollte schon immer einmal im Ausland spielen und das es jetzt Portugal ist, ist ein bisschen Zufall aber durchaus gewollt. Seitdem ich das erste Mal in Portugal war wollte ich hier spielen.

torwart.de: In Oberhausen warst du einige Jahre die Nummer eins. Dann ging es nicht mehr weiter. Wie sehr hat dich das enttäuscht?

Semmler: Am Anfang war ich enttäuscht wie einige Sachen abgelaufen sind aber am Ende war es gut so, dass ich nicht mehr in Oberhausen bin. Ich habe 5 Jahre dort gespielt und es war eine gute und erfolgreiche Zeit aber das Kapitel musste ich abschließen.

torwart.de: Gab es denn auch Möglichkeiten in Deutschland zu bleiben?

Semmler: Nein, bzw. nichts Konkretes. Ich war 1 Monat arbeitslos (Juli) und habe bei der VDV mit trainiert. Wenn es etwas Konkretes gegeben hätte, hätte ich sicherlich nicht bis Mitte Juni gewartet.

torwart.de: Der Keepermarkt schien besonders im Sommer sehr eng zu sein. Ist dir das ebenfalls aufgefallen?

Semmler: Eigentlich war schon viel Bewegung im Torwartmarkt. Es gab doch einige Wechsel aber speziell die Position des Torwarts ist schwierig und kaum ein Verein verpflichtet noch mal einen Torwart weil er zu haben ist. Bei Feldspielern ist das sicherlich anders. Wenn dort ein Spieler mit Qualität zu haben ist, wird er verpflichtet, selbst wenn er nicht unbedingt benötigt wird.

torwart.de: Wie sind deine ersten Eindrücke in Portugal?

Semmler: Ich wurde sehr herzlich aufgenommen. Alle sind sehr nett und speziell Ausländern gegenüber evtl. ein bisschen voreingenommen, im positiven Sinne. D.h. aber auch das sie zum Teil mehr von Dir erwarten als von einem Portugiesen aber meine Eindrücke sind durchweg positiv.

torwart.de: Blicken wir auf das Torwartspiel. Inwieweit ist dieses in Portugal anders?

Semmler: Vom Prinzip ist es nicht viel anders. Wir hatten einen Trainerwechsel und der erste Trainer hatte schon bestimmte Vorstellungen was der Torwart gerade beim Bodenabschlag und bei Rückpässen machen soll.

torwart.de: Auch Timo Hildebrand spielt in Portugal. Hattest du schon Kontakt mit ihm?

Semmler: In der Tat. Es war schon kurios. 2 Tage bevor wir ein Freundschaftsspiel gg. Sporting hatten, hat Timo den Vertrag bei Sporting unterschrieben. Seine ersten 45 min. waren gg. mein Team. Nach dem Spiel haben wir uns kurz unterhalten, später noch mal telefoniert aber der Kontakt ist dann abgebrochen.

torwart.de: Wie lief deine Runde bisher für dich persönlich?

Semmler: Mein erstes Spiel war gleich eine richtige Klatsche. Danach haben wir 4 Spiele nicht mehr verloren. Ich hatte mich aber im 4ten Spiel nach der Niederlage verletzt. Als ich wieder gesund war, hatten wir schon einen neuen Trainer und wenige Punkte. Ich konnte dann mit meinen Leistungen helfen 2 Siege hintereinander zu holen. Mit meiner persönlichen Leistung bin ich recht zufrieden. Es gibt immer was zu verbessern aber vom Prinzip bin ich zufrieden. Leider sind wir 9 Punkte hinter einem Aufstiegsplatz.

torwart.de: Siehst du dich längerfristig in Portugal?

Semmler: Nicht zwangsläufig. Da meine Freundin noch in Deutschland studiert, würde ich auch gerne nach Deutschland zurückkommen aber ich habe gelernt, dass es gerade im Fußball schwer ist langfristig Pläne zu schmieden und dass man das nicht immer selber beeinflussen kann. Mein Vertrag läuft am Ende der Saison aus und ich werde mich wohl noch etwas Gedulden müssen bis ich weiß wohin mein Weg geht.

torwart.de: Wie hast du dich privat eingelebt? Vor allem mit der Sprache?

Semmler: Sehr gut, wie gesagt es sind alle sehr nett hier und haben mich gut aufgenommen, so dass es relativ schnell ging sich hier einzuleben. Mit der Sprache war es gar nicht so schwer für mich da meine Freundin Brasilianerin ist, daher konnte ich mich schon auf portugiesisch verständigen, nur das die Aussprache in Brasilien und in Portugal ist doch sehr unterschiedlich. Es wurde aber von Woche zu Woche besser. Die meisten sprechen auch Englisch. Zur Not konnte ich mir damit auch helfen.

torwart.de: Wie siehst du den Fußball im Vergleich zu Deutschland?

Semmler: Gerade hier in der 2. Liga ist es sehr ausgeglichen. Hier kann jeder jeden schlagen und wenn man Auswärts 1 Punkt als erster gg. den letzten holt ist das durchaus zufriedenstellend und als Erfolg zu werten. In der Liga Orangina wird sehr robust gespielt. Mit viel Einsatz und tendenziell wenig Toren. Spielerisch sicherlich schwächer als die 2. Bundesliga. Die erste Liga in Portugal wird dominiert von Porto und Benfica, wobei Porto dieses Jahr noch kein Spiel in der Liga verloren hat (Stand 14.02.11). Dahinter sind Mannschaften wie Sporting, Braga oder auch die madeirensesichen Vereine, die immer mal in die obere Tabellenregion vorstoßen um die beiden großen Klubs zu ärgern.

torwart.de: Und das Umfeld?

Semmler: Jedes Spiel zeichnet der Klub selber auf. Jede Woche gibt es eine Videobesprechung von unserem Spiel und von unseren Gegnern. Das kann ich als sehr professionell bezeichnen. Bei der Infrastruktur wird es da zum Teil etwas schwieriger. Unser Stadion ist noch ein sehr gut aber es gibt Stadien die wären in Deutschland in der Regionalliga sicherlich nicht zugelassen. Die Spielvorbereitung ist gerade bei Heimspielen auch anders. Wenn wir um 15 Uhr spielen, treffen wir uns schon um 10.30 und fahren zum gemeinsamen Mittagessen. Das kannte ich aus Deutschland so nicht.

torwart.de: Kannst du etwas über das Torwarttraining in Portugal sagen?

Semmler: Wir haben in der Regel jedes Training etwas Zeit aber selten eine Einheit nur für uns. Bei meinem Torwarttrainer ist das Training auf wenige Wiederholungen begrenzt und dafür viele verschiedene Übungen in einer Einheit. In Deutschland war das Training oft physischer.

torwart.de: Und die Ausbildung der Torwarttrainer?

Semmler:Ich habe mir sagen lassen, dass die Torwarttrainer in Portugal eine Lizenz erlangen können, ähnlich wie ein Trainerschein für Cheftrainer. Nach meinen Informationen hat mein Torwarttrainer diese Lizenz auch.


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