Ein rabenschwarzer Tag für Diego Benaglio – nicht unbedingt von seiner Leistung, sondern vor allem von dem Stand der Gegentore, die der Keeper kassierte. Mit etwas Pech wären es am Ende sogar sechs geworden.
Benaglio schien gut in das Spiel gekommen zu sein. Die ersten 15 Minuten strahlte er eine solide Sicherheit aus. Daher wurde er auch erst über eine Standardsituation geknackt: Valbuena brachte Ecke im Zentrum auf Giroud, der auf den langen Pfostens köpfte (17.). Benglio konnte beim 0:1 nur wenig machen und hätte den Ball beinahe noch erwischt. Vorwürfe könnte man wenn überhaupt nur dem direkten Gegenspieler von Giroud machen, der das Kopfballduell verlor. Die Schweiz war geschockt, allen voran Behrami, der mit seinem Pass die Franzosen einlud. Matuidi kam somit zu einem Linksschuss und Benaglio hatte nur noch das Nachsehen. In dieser Situation hätte er seine Torwartecke schneller schließen müssen. In der 32. Minute blitzte dann wieder das Können Benaglios auf, als dieser einen Elfmeter von Benzema stark hielt. Kurz danach gab es noch einen Lattentreffer der Franzosen, der dem Torwart keine Chance gelassen hätte.
In der 40. Minute zeigte sich dann wieder die wilde Schweizer Abwehr, nach einem Konter war Benaglio de facto im Eins-Gegen-Eins und hatte gegen Valbuena nur noch das Nachsehen.
In der zweiten Halbzeit wurde es dann etwas ruhiger. Erst in der 60. Minute gab es für Benaglio etwas zu tun. Das 4:0 (67.) war ebenfalls wieder der unruhigen Abwehr verschuldet. Benzema musste nur noch einnetzen. Und dann konnte einem der Keeper wirklich leidtun: in der 73.Minute gab es wieder ein schönes Herausspielen der Franzosen und Sissoko netzte den Ball sehr schön ein. Auch hier konnte der Torwart nur wenig machen, hatte es seine, teilweise hilflose, Abwehr vorher nicht geschafft den Ball heraus zu spielen.
Kurios war am Ende, dass Schiedsrichter Björn Kuipers im letzten Angriff der Franzosen abgepfiffen hatte – so zählte das 6:2 durch Benzema nicht mehr, was aber auch unhaltbar gewesen wäre. Am Ende war Benaglios Leistung keinesfalls wirklich schlecht und die Gegentore waren der wilden Abwehr vor ihm zu verdanken.
[Bewertung]
Ausstrahlung / Wirkung auf die Mannschaft: 6 von 10
Torverteidigung: 7 von 10
Raumverteidigung: 7 von 10
Spieleröffnung und Ball am Fuß: 6 von 10
Punkte gesamt: 6 von 10
Hugo Lloris / Frankreich:
In der ersten Halbzeit hatte Keeper Lloris de facto nichts zu tun. Er konnte sich in Ruhe den Siegeszug seiner Mannschaft von hinten anschauen und war wenn überhaupt mit dem Jubeln beschäftigt.
Im Großen und Ganzen hatte Lloris in der ersten Halbzeit mehr als ein paar Abwürfe und Abstöße nicht viel zu tun, diese erledigte er aber sauber und ohne große Probleme.
Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich das fort und es wurde wenn überhaupt erst in den letzten 15 Minuten beschäftigt für Lloris. Der Keeper wirkte dabei schon fast etwas abwesend durch die Untätigkeit davor.
Am Ende blieb der Eindruck, dass Frankreich – wenn überhaupt – in der Defensive seine Probleme hatte und auch Lloris war nicht unbedingt 100 Prozent bei der Sache, was aber auch am 5:0 Vorsprung gelegen haben könnte.
[Bewertung]
Ausstrahlung / Wirkung auf die Mannschaft: 6 von 10
Torverteidigung: 6 von 10
Raumverteidigung: 7 von 10
Spieleröffnung und Ball am Fuß: 7 von 10
Punkte gesamt: 7 von 10
Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, Djourou, von Bergen, Rodriguez - Behrami, Inler - G. Xhaka, Mehmedi, Shaqiri - Seferovic. Trainer: Hitzfeld