Die Partie begann auf beiden Seiten sehr intensiv und stürmisch. Beide Mannschaften gingen mit etwas Risiko direkt auf das frühe Tor. In der 12. Minute jubelten die Italiener bereits, allerdings war dieser Jubel etwas verfrüht, da der vermeintliche Treffer zurecht aufgrund einer Abseitsposition nicht anerkannt wurde. Anschließend wurden die Belgier immer stärker und hatten mehr vom Spiel.
Daher fiel die italienische Führung in der 31. Minute durch Barella etwas überraschend. Dieser setzte sich gut gegen drei Belgier im Strafraum durch und kam aus 8 Metern zum Abschluss. Courtois lief noch entgegen und verpasste dabei sein Timing komplett, sodass er zum Zeitpunkt des Schusses noch mitten in der Bewegung war und dann mit dem ballfernen Bein zum Stehen kam, wodurch er nicht mehr zum Ball hin agieren konnte. Der Abschluss war sicher nur sehr schwer zu verteidigen, allerdings war der Vorbereitung von Courtois auf seine Abwehraktion alles andere als gut.
In der 44. Minute erhöhte Insigne auf 0:2. Dieser zirkelte seinen Schuss mit der Innenseite aus halblinker Position in den Winkel der langen Ecke. Für Courtois war der Schuss nicht zu erreichen, obwohl er auch hier nicht optimal agierte, da er zum Zeitpunkt des Schusses etwas zu breit stand, sodass er dadurch auch keinen hundertprozentigen Abdruck generieren konnte.
In der zweiten Halbzeit hatten die Italiener zumeist nur Chancen, die letztlich Tor vorbei flogen. So musste Courtois nicht mehr bei gefährlichen Abschlüssen eingreifen und hatte wiederum darüber hinaus keine Probleme, die Abschlüsse, die noch auf sein Tor kamen, zu entschärfen. Im Vergleich mit seinem Gegenüber wirkte Courtois nicht ganz so sicher, da er vor allem auch bei dem ersten Gegentor nicht optimal agierte. Ebenso war Courtois auch nicht immer so präsent, wie man es von ihm gewohnt ist.
Das erste Ausrufezeichen setzten die Belgier nach einer Minute, als Lukaku steil geschickt wurde, Donnarumma aber sehr aufmerksam war und den Ball abfing, bevor der belgische Angreifer an den Ball kommen konnte. Die nächste große Chance gab es für die roten Teufel in der 22. Minute durch De Bruyne, der den Ball aus 20 Metern halbhoch auf das Tor von Donnarumma jagte. Der Torwart aber nutzte seine ganze Größe und konnte mit einem guten, wenn aber auch nicht perfekten Abdruck den Ball noch ins Toraus lenken.
Ebenso geprüft wurde der italienische Schlussmann von Lukaku wenige Momente später, doch auch bei dessen flachen Abschluss in die lange Ecke war Donnarumma wieder mit einer Hand zur Stelle. Durch die Führung der Italiener war der Spielfluss etwas unterbrochen und bis kurz vor dem Pausenpfiff passierte vor Donnarummas Kasten nichts mehr. Dann bekamen die Belgier einen schmeichelhaften Strafstoß zugesprochen. Diesen verwertete Lukaku gegen Donnarumma. Der Torwart wählte seine rechte Ecke, Lukaku aber schoss in die Mitte.
In der zweiten Halbzeiten rannten die Belgier noch einmal förmlich an. Meist probierten sie es dabei über flache Hereingaben von links auf Lukaku. Donnarumma stand zwar jeweils auch eher am kurzen Pfosten, dennoch versuchte er dabei stets, diese Hereingaben noch abzufangen. Auch wenn dies nicht immer von Erfolg gekrönt war, sorgte er allein mit den Versuchen, dass die Belgier die Pässe anders spielen mussten, sodass Lukaku diese kaum verwerten konnte. Die gefährlichste Chance der Belgier klärte dann Spinazzola für den bereits geschlagenen Donnarumma. Mehr brachten die roten Teufel nicht mehr zustande, wodurch die Squadra Azzurra verdientermaßen und auch dank eines starken Torhüters das Halbfinale erreichte und nun im Halbfinale auf Spanien trifft.
Aufstellung Belgien:
Thibaut Courtois - Vertonghen, Vermaelen, Alderweireld - T. Hazard, Witsel, Tielemans, Meunier - Doku, Lukaku, De Bruyne
Trainer: Roberto Martinez
Einwechslungen:
69. Mertens für Tielemans
69. Chadli für Meunier
73. Praet für Chadli
Aufstellung Italien:
Gianluigi Donnarumma - Spinazzola, Chiellini, Bonucci, di Lorenzo - Verratto, Jorginho, Barella - Insigne, Immobile, Chiesa