Es war ein denkbar ungünstiges Spiel für den Torwart von Bayer 04 Leverkusen. Lange Zeit war er ein herausragender Rückhalt in einer von der Grundordnung her sehr defensiv agierenden finnischen Nationalmannschaft. Belgien hatte deutlich größere Spielanteile kombinierte sich immer wieder schnell und gefällig vor das finnische Tor. Doch vielversprechende Abschlüsse blieben zuerst Mangelware. So musste Hradecky das erste Mal nach 37 Minuten eingreifen, als er einen Kopfball von Lukaku noch sicher fangen konnte. Wenig später schoss Doku aus 9 Meter und leicht spitzem Winkel flach in die lange Ecke, Hradecky aber war blitzschnell unten und kratzte den Ball noch überragend aus dem Tor.
Auch in der zweiten Hälfte gab es größtenteils das Duell der belgischen Offensive gegen Lukas Hradecky. So hatten Chadli und Hazard gute Abschlüsse, doch Hradecky stand mehrfach gut und wehrte die Versuche noch ab. Nach einer Stunde hätte Hazard aus sieben Metern treffen müssen, doch Hradecky war bei dessen Flachschuss wieder blitzschnell am Boden und wehrte auch diesen Versuch großartig ab. Anschließend klärte die finnische Abwehr diese Situation komplett.
Wenig später erzielte Lukaku das vermeintliche 1:0 der Belgier, stand aber ganz knapp im Abseits, wodurch das Tor aberkannt wurde. In der 74. Minute avancierte Hradecky zum tragischen Helden der Partie. Nach einem Eckball kam Vermaelen zum Kopfball und setzte diesen an den Pfosten. Von dort prallte der Ball an die Hand von Hradecky, der diese versehentlich und etwas unglücklich und unkoordiniert zum Ball bewegte. Dadurch landetet der Ball hinter der Linie. Ohne es wirklich kontrolliert besser machen zu können, war der Torwart mitverantwortlich für den Rückstand. Wenig später erzielte Lukaku noch das 2:0. Dieser wurde 8 Meter vor dem Tor mit dem Rücken zum Tor angespielt, drehte sich um seinen Gegenspieler und traf per Flachschuss. Hradecky stand ein wenig zu breit und hatte das Gewicht komplett auf seinen linken Fuß, wodurch er diesen nicht mehr zur Fußabwehr ausstellen konnte, was diesen Treffer noch verhindert hätte. Dies war der Schlusspunkt der Partie. Finnland muss als Gruppendritter noch um den Einzug in das Achtelfinale bangen.
Aufgrund der sehr defensiven finnischen Ausrichtung gab es für Thibaut Courtois im gesamten Spiel sehr wenig zu tun. In der ersten Hälft musste der Torhüter daher gar nicht eingreifen und trat daher lediglich mit einer sauberen und kontrollierten Spieleröffnung in Erscheinung. Nicht einmal lange Bälle hatte Courtois diesbezüglich abzufangen. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich dies nur geringfügig. Daher dauerte es bis zur 62. Minute, dass Finnland die erste richtige Torchance zu verzeichnen hatte.
Uronen bediente Kamara im Rücken der Abwehr. Dieser schoss wuchtig auf das Tor, wenngleich sein Schuss noch abgefälscht wurde und Courtois dadurch problemlos zupacken konnte. Mehr kam aber aus Sicht der Finnen nicht, da sie sich defensiv komplett aufreiben mussten. Der belgische Torhüter trat dadurch nicht weiter in Erscheinung. Für Courtois war es somit nur ein sehr ruhiger Abend, wobei das Ziel des Gruppensieges locker erreicht werden konnte.