Deutschland begann forsch und hatte mehrere Abschlüsse zu verbuchen. Nach 5 Minuten kassierte Portugal den vermeintlichen Rückstand, doch dieser wurde aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen. Auch danach gab es immer wieder Abschlüssen, doch Rui Patricio passte mehrfach gut auf und konnte die Schüssen abwehren, oder die Situationen anderweitig bereinigen.
Nach 34 Minuten glichen die Deutschen aus. Eine Flanke von rechts kam zu Gosens, der wieder querlegte und Rúben Dias vor Havertz in der Mitte am Ball war und diesen in das Tor drückte. Dadurch traf er an Rui Patricio vorbei, der ein kleinen Schritt zu sehr am ursprünglich langen Pfosten und war und dadurch nicht mehr an den Ball kam. Optimal agiert war es nicht. Wenig später drehte die deutsche Nationalmannschaft das Spiel. Havertz kam nach Müllers Hereingabe an der Grundlinie an den Ball und legte scharf in die Mitte. Rui Patricio eilte dadurch auf die Linie zurück und stand dann schon mit dem linken Fuß im Tor und rutschte auch noch leicht weg, weswegen er die Hereingabe nicht angreifen konnte. Guerreiro wollte in den Mitte klären, schlug den Ball aber ins Tor.
Auch nach der Führung kam Deutschland zu weiteren Schüssen aus relativ spitzem Winkel. Rui Patricio konnte aber jeweils reaktionsschnell parieren und somit einen neuen höheren Rückstand verhindern. Die kleinen Detailfehler bei den Gegentoren konnte er damit gewissermaßen egalisieren. In der 50. Minute erzielte Havertz das 1:3. Gosens spielte kurz vor der Grundlinie eine Hereingabe in die Mitte. Der Torhüter stand erneut direkt am kurzen Pfosten machte bei der Hereingabe einen Schritt nach vorn, wobei dieser Schritt absolut nicht zielführend war und ihn komplett aus der Situation nahm. Havertz musste nur noch den Ball über die Linie drücken.
Nach einer Stunde erhöhte Gosens auf einen 3 Tore-Vorsprung. Dieser drückte eine Flanke, die nah ans Tor an den zweiten Pfosten gespielt wurde, unbedrängt in das Tor. Rui Patricio stand dabei direkt am kurzen Pfosten und konnte daher die Flanke nicht mehr verteidigen und kam ebenso bei dem Kopfball von Gosens zu spät.
Deutschland musste in der Folge bei sehr hohen Temperaturen, dem bis dahin hohen Tempo Tribut zollen. Rui Patricio wurde aufgrund dessen im Rahmen der Torverteidigung nicht weiter eingreifen. Lediglich in der Spieleröffnung wurde er noch tätig. Hierbei versuchte er möglichst immer den kurzen Pass für den Spielaufbau zu nehmen.
Die erste Chance nutzten die Portugiesen zur Führung. Nach einem deutschen Eckstoß konterte Portugal eiskalt. Diogo Jota drang letztlich in den Strafraum ein und legte direkt vor Neuer quer, sodass der mitgelaufene Cristiano Ronaldo nur noch einschieben musste. Gegen Jota zögerte einen kleinen Moment, sodass er dann auch den entscheidenden Moment zu spät kam, als sich Diogo Jota den Ball etwas weit vorlegte.
Darüber hinaus kam von den Portugiesen trotz der individuellen Klasse erstaunlich wenig. Manuel Neuer, der wieder einmal eine sehr saubere Spieleröffnung spielte, musste bis auf der Situation bei dem Gegentor nicht weiter in der ersten Halbzeit eingreifen. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit blieben die Portugiesen erstaunlich harmlos. Lediglich Cristiano Ronaldo hatte per Freistoß eine gute Möglichkeit, doch dieser segelte über den Kasten.
In der 67. Minute verkürzte Diogo Jota auf 2:4. Ein Freistoß wurde auf den zweiten Pfosten geschlagen. Cristiano Ronaldo kam an der Grundlinie an den Ball und spielte diesen zurück in die Mitte. Manuel Neuer stand bei der Position in Richtung Ronaldo letztlich regelrecht im Tor und konnte die hohe Hereingabe nicht mehr angreifen, geschweige denn verteidigen. Ein grober Fehler war das Verhalten Neuers natürlich nicht und das Gegentor hatte andere zu verantworten, dennoch war dies nicht optimal von Neuer.
In der Schlussphase hatte die deutsche Nationalmannschaft auch noch Glück, dass Renato mit einem Strahl aus 20 Metern lediglich den Pfosten traf. Neuer wäre chancenlos gewesen. Die letzten Minuten gehörte den Portugiesen. Gefährlich für Neuer wurden sie aber nicht mehr. So blieb es bei einem wichtigen 4:2 Sieg der Deutschen, der das Weiterkommen wieder deutlich wahrscheinlicher gemacht hat.