Trotz einer erneut starken Vorstellung von Lukas Hradecky reichte es gegen Russland nicht zu einem weiteren Punktgewinn, der wohl schon die Teilnahme am Achtelfinale bedeutet hätte. Nach einer Drangphase der Finnen zu Beginn des Spiels übernahmen die Russen recht schnell das Heft des Handels. So rollten immer wieder Angriffe auf das Tor von Lukas Hradecky. Allerdings waren diese bis zur Nachspielzeit zumeist nicht genau genug.
Dann jedoch erzielte Miranchuk den Treffer der Partie. Nach einem Doppelpass mit Dzyuba kam dieser aus 14 Metern halbrechter Position zum Abschluss und schlenzte diesen hoch in die lange Ecke. Hradecky stand bei seinem Absprung sehr breit und musste daher den Absprung zuerst mit dem ballfernen Bein einleiten. Dadurch fehlten ihm die letztlich notwendigen Zehntelsekunden, um doch noch an den Ball zu kommen. Der Absprung und auch das Übergreifen waren dann wiederum technisch sauber.
Kurz danach war der Keeper erneut gefordert, als er einen Kopfball von Dzyuba noch sicher fangen konnte. Auch in der zweiten Halbzeit hatte Russland immer wieder Abschlüssen, welche jedoch zu häufig das Tor verfehlten. SO musste Hradecky lange Zeit nicht entscheidend eingreifen. Nach 72 Minuten hielt der finnische Torhüter mit einer großartigen Parade im Spiel. Kuzyaev schlenzte eher flach auf die lange Ecke, doch Hradecky machte sich ganz lang und konnte den Ball mit einer Hand noch zur Seite abwehren. Danach musste er aber nicht noch einmal entscheidend in diesem Spiel eingreifen. Fußballerisch war es ein typische Spiel von Hradecky. Der größte Ballverteiler ist er nicht.
Torwartvergleich
Hradecky
Safonov
Gegentore
1
0
Torschüsse gesamt
14
11
Schüsse aufs Tor
3
1
Geblockte Torschüsse
3
6
Schüsse außerhalb Strafraum
4
3
Schüsse innerhalb Strafraum
10
8
Torwartparaden
2
1
Schüsse gehalten %
67
100
Lange Pässe
21
14
Kurze Pässe
15
8
Flanken abgefangen
0
0
Ballkontakte
45
28
Pässe/davon angekommen
36/27
22/17
Gefaustete Bälle
0
0
Fehler vor Gegentor
0
0
Matvei Safonov / Russland:
Für Anton Shunin stand im zweiten Gruppenspiel Matvei Safonov im Tor der Sbornaja. Dieser hatte gleich zu Beginn ein vermeintliches Gegentor hinzunehmen, welches jedoch nach Eingriff des VAR aberkannt wurde. Doch danach ebbten die Angriffsbemühungen der Finnen nahezu drastisch ab. Safonov wurde mit direkten Torschüssen kaum bis gar nicht auf die Probe gestellt. Gleichzeitig konzentrierte sich Finnland auf die Defensive, da sie auch gegen Russland als Außenseiter galten.
So folgten in der Folgezeit meist nur eher harmlose Konter, die auch nicht zu Ende gespielt wurden und lange Bälle. Einen solchen fing Safonov beispielsweise in der 18. Vor dem anlaufenden Pukki ab. Viel mehr passierte vor dem russischen Tor in der ersten Hälfte nicht. Der junge Torhüter verlebte somit eine sehr ruhige erste Hälfte. Dies änderte sich auch nach der Pause nur geringfügig, obwohl Finnland ob des Rückstandes kurz vor der Pause nun ein erhöhtes Risiko gehen musste.
Die ersten Arbeitsnachweise musste der russische Torhüter in der 51 und in der 54. Minute erbringen. So fing er zunächst einen harmlosen Kopfball von Pukki ab und auch 3 Minuten später war er erneut gegen Pukki auf den Posten und wehrte dessen wuchtigen, aber unplatzierten Schuss ab. Trotz großer Bemühungen kamen die Finnen aber danach nicht mehr gefährlich vor das von Safonov gehütete Tor. Dieser hielt noch kurz vor dem Ende einen Kopfball ohne Probleme. Er wirkte fast schon zu ruhig und leicht nervös bei seinem Debüt bei dieser Europameisterschaft. Fußballerisch zeigte er eine solide Darbietung.