F2 - Frankreich - Deutschland 1:0

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torwart.de-Bewertung Lloris Neuer
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Hugo Lloris / Frankreich:

Französisches Abwehrbollwerk um Lloris kaum in Bedrängnis

Der leichte Favorit konnte sich letztlich auch verdient durchsetzen. Die Franzosen zogen sich sehr tief in die eigene Hälfte zurück. Die Deutschen hatten zwar deutlich mehr Ballbesitzanteil. Allerdings kamen sie nur sehr selten in den Rücken der Viererkette der Franzosen und viele Flankenversuche von den Flügeln verpufften wirkungslos im Strafraum der Franzosen.

So hatte Deutschland gute Torabschlussansätze. Lediglich ein Ball fand den Weg auf das Tor. Ansonsten war es ein insgesamt ruhiger Abend für den französischen Kapitän und Weltmeister Lloris.

Lloris war sehr aufmerksam und spielte gut mit. Auffällig war, dass Lloris eine Vielzahl an langen Flugbällen auf die schnellen Spitzen, wie Mbappé oder Benzema, der Franzosen spielte. Allerdings fehlte es hierbei öfters an der Präzision, so dass viele Bälle von den Deutschen Defensivspielern auch abgefangen werden konnten. Auffällig war auch, dass die Franzosen nur sehr selten die kurze Spieleröffnung bei eigenem Abstoß wählten. Meist versuchte Lloris den Ball auf den rechten Flügel zu spielen. Nur sehr selten konnten die Franzosen den Ball daraufhin behaupten.

In der zweiten Halbzeit änderte sich nur wenig am Spielverlauf. Bis zum Strafraum agierte die Mannschaft Deutschlands deutlich gefällig, kam aber nach wie vor nicht zu guten Abschlüssen. Die größte Chance hatte noch Gnabry als er nach einem schönen Flankenball von Gossens zu einem Volley vor dem französischen Tor kam. Der Bayern Stürmer traf den Ball unglücklich, so dass er erst aufsetzte und anschließend über den Querbalken des Tors ins Aus ging. Lloris wäre aber auch zur Stelle gewesen.

Auch mit den eher seltenen langen Bällen in die Schnittstelle war Lloris nicht wirklich in Verlegenheit zu bringen. So fing er die Bälle in solchen Situationen gedankenschnell ab, bevor es wirklich gefährlich werden konnte.

Insgesamt bildetet Torwart Lloris mit der starken Viererkette und dem starken Kanté ein Abwehrbollwerk, das die deutsche Mannschaft nur sehr selten überhaupt in Verlegenheit bringen konnte. Es ist damit zu rechnen, dass sich jeder weitere Turniergegner an diesem Mannschaftsteil die Zähne ausbeißen wird. Die Grundlage für eine erfolgreiches Turnier haben die Franzosen damit gelegt.

Torwartvergleich Lloris Neuer
Gegentore 0 1
Torschüsse gesamt 10 4
Schüsse aufs Tor 1 1
Geblockte Torschüsse 3 1
Schüsse außerhalb Strafraum 3 0
Schüsse innerhalb Strafraum 7 4
Torwartparaden 1 0
Schüsse gehalten % 100 0
Lange Pässe 25 8
Kurze Pässe 5 20
Flanken abgefangen 0 0
Ballkontakte 39 34
Pässe/davon angekommen 30/16 28/25
Gefaustete Bälle 0 0
Fehler vor Gegentor 0 0

Manuel Neuer / Deutschland:

Konfusion in der Abwehr beim 0:1 ermöglicht Siegtreffer für Frankreich

Es war ein unglücklicher Einstieg in die Europameisterschaft. Trotz einer kämpferisch starken Leistung und den größeren Spielanteilen konnte sich der amtierende Weltmeister Frankreich mit einem 1:0-Sieg durchsetzen. Nach einer Viertelstunde konnte der Weltmeister in Person von Mbappé die erste Torchance verzeichnen, doch sein Schuss von der Strafraumkante und halblinker Position in die lange Ecke konnte Neuer mit beiden Fäusten sicher zur Seite abwehren. Der Ball kam relativ körpernah und Neuer entschied sich für die sichere Faust-Variante. Ein Fangen des Balles wäre schwierig gewesen.

Wenig später fiel bereits das einzige und demzufolge auch entscheidende Tor. Der überragende Pogba erkämpfte sich den Ball auf der linken Abwehrseite der Deutschen und nutzte das Chaos in der deutschen 3er/5er-Kette, um den am linken Flügel einlaufenden Hernandez mit einen sehenswerten Außenristpass ins Spiel zu bringen. Hernandez spielte den Ball mit dem ersten Kontakt und viel Druck auf den am kurzen Pfosten einlaufenden Mbappé. Hummels antizipierte die Situation richtig und wollte den Ball vor Mbappé klären.

Allerdings traf der Verteidiger den Ball derart unglücklich mit dem Schienbein, so dass dieser gegen Neuers Laufrichtung im Winkel der kurzen Ecke einschlug. Der Torhüter streckte sich noch, kam aber nicht mehr an die Kugel heran.

Bei diesem Treffer sah die komplette Hintermannschaft sehr schlecht aus. Taktische Fehler des Mannschaftsteils und letztlich der technische Fehler von Hummels führten zu einem vermeidbaren Treffer, der den Franzosen perfekt in die Karten spielte.

In der Folge beruhigte sich Partie dahingehend, dass sich Spielgeschehen meist zwischen den Strafräumen abspielte und Torabschlüsse sehr selten waren. Die wenigen Chancen verfehlten dann aber jeweils ihr Ziel. In der zweiten Halbzeit hatte die deutsche Nationalmannschaft mehrfach Glück, dass die Equipe Tricolore jeweils beste Chancen ungenutzt ließ, oder vermeintliche Treffer zurückgenommen wurden. So traf Rabiot aus spitzem Winkel mit seinem Schuss nur den Pfosten der kurzen Ecke, während er Neuer auf dem falschen Fuß erwischte.

In der Folgezeit machten die Deutschen immer mehr auf und versuchten den Ausgleich zu erzielen. Dadurch wurde der französischen Offensive immer wieder Gelegenheit zum Kontern gegeben. So nutzte Mbappé in der 67. Einen solchen Gegenstoß zu einem Treffer, stand aber zuvor knapp im Abseits. Ebenso stand er in der 85. Minute im Abseits , wodurch auch der Treffer von Benzema zurückgenommen wurde. Neuer wäre jeweils machtlos gewesen.

Nach der Niederlage steht die Mannschaft bereits am Samstag gegen Portugal vor einem Endspiel. Bei einer weiteren Niederlage wäre ein Scheitern bereits in der Vorrunde sehr wahrscheinlich.