Ungarn kurz vor der Sensation in der Todesgruppe - Gulacsi hält lange die Null
Die Ungarn spielen etwas ruppig, Portugal agiert sehr vorsichtig. Es passiert daher eigentlich wenig, das gegenseitige Abtasten ist von vielen kleinen Nicklichkeiten begleitet, die der Schiedsrichter aber gut im Griff hat.
Portugal hat in der 5. Minute zwar den ersten Abschluss und prüft damit den Leipziger Schlussmann Gulacsi im Trikot der Ungarn, doch der kann den Ball zur Seite abwehren. Zwar sind auch die Ungarn präsent, aber diese kommen erst wirklich in der 2. Hälfte zu mehr Abschlüssen, doch diese sind kein Problem für den Schlussmann von Wolverhampton, Rui Patricio.Hätte das Tor in der 80. Minute gezählt, vielleicht hatte Portugal das Spiel nicht gewonnen, doch so wurde es wegen deutlicher Abseitsstellung nicht gegeben. Die Portugiesen konnten weiter mit Ruhe lauern.
Vielleicht war es der Schock über das nicht gegebene Tor, vielleicht auch schlicht Müdigkeit, aber in Folge hatten die Ungarn nachgelassen und wirkten träge. Darauf schienen die Portugiesen gewartet zu haben, denn plötzlich sind diese da und haben große Chancen. Doch erst in den letzten 10 Minuten geling zunächst der Lucky Punch, der ein deutlicher Wirkungstreffer gegen die müden Ungarn ist, sodass mit einem Strafstoß Ronaldo das Spiel entscheiden darf. Dieser setzt zudem in der Nachspielzeit dann auch sehenswert den Endstand mit 0:3 fest. Bereits vor der Partie brach Ronaldo den Rekord, als einziger Spieler der bei 5 Europameisterschaften auf dem Platz steht und wurde mit dem 0:3 auch Rekordtorschütze bei einer EM mit 11 Treffern seit 2004.
Der Schlussmann der ungarischen Auswahl wurde gleich in der 5, Minute aus der Distanz geprüft, bewies, dass er hellwach war. Auch nachfolgend konnte er mehrfach reaktionsschnell den Führungstreffer der Portugiesen verhindern. So ist sein Abdruck seitlich in der 66. Minute auch sehenswert; die übrigens einzige spektakuläre Parade der Schlussmänner in diesem Spiel.
Insgesamt hatte Petr Gulacsi mehr Pech, denn das erste Gegentor war ein abgefälschter Ball, wo er völlig machtlos war, das 0:2 dann ein Strafstoß und das 0:3 dann sehenswert von Ronaldo, der im Dribbling dem Leipziger Torwart keine Chance lies. So blieb der Torwart trotz des Ergebnisses eigentlich fehlerfrei, er war nur der Unglückliche in diesem Spiel.
Der in der englischen Premier League bei Wolverhampton Wanderers spielende Rui Patricio musste in der 37. Minute erstmals einen Ball auf sein Tor halten. Doch war dies keine herausragende Aktion, der Kopfball war eher unplatziert und daher keine Herausforderung. Überhaupt hatten die Ungarn deutlich Mühe, den letzten Akzent zu setzen. Zwar waren diese bemüht, konnten aber vor dem Strafraum kaum Druck auf das Tor generieren und Patricio somit zu Paraden zwingen. Der wohl deutlichste Abschluss kam direkt auf den Mann in der 57. Minute, mit dem aber der Portugiese keine Probleme hatte. Auch sonst blieb der Mann aus der Premier League fehlerfrei und konnte auch bei einigen hohen Bällen seine Strafraumbeherrschung demonstrieren, auch wenn es keine kritischen Situationen waren, dafür ließ die Portugiesische Abwehr zu wenig zu.
Unerwähnt darf allerdings nicht die 80. Minute bleiben, wo die Ungarn ein Abseitstor erzielten, denn hier hatte Patricio Glück: Sein Tauchen war technisch nicht günstig, denn er warf die Beine weg, anstelle die Hüfte rasch zu Boden zu bringen und hätte den Ball nicht halten können. Dieses Tor wurde aber wegen Abseitsstellung nicht gegeben, Rui Patricio im Glück.