Rui Patricio:
Nach dem überraschenden Coup bei der Europameisterschaft in Frankreich, steht der erfahrene und vereinstreue Schlussmann auch bei diesem Turnier im Tor der Portugiesen. Unvergessen bleibt die bärenstarke Vorstellung von Patricio im Finale gegen Gastgeber Frankreich. Dieses Selbstvertrauen hat der routinierte Schlussmann wohl auch mit ins Auftaktspiel gegen Spanien genommen, denn von Beginn an wirkte er sehr fokussiert und geerdet. Portugal ging früh in der Partie in Führung und erwischte den besseren Start.
Mit fortschreitender Spieldauer fand die Furia Roja immer besser ins Spiel und erntete dafür den verdienten Lohn: Diego Costa verarbeitete in der 24. Minute ein hohes Zuspiel gekonnt, tanzte dann die halbe portugiesische Hintermannschaft aus und traf zum 1:1 ins Tor. Rui Patricio war machtlos. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit gab dann vor allem Spanien den Ton an. Iniesta gab einen Flachschuss ab, den Koke noch hauchzart am rechten Pfosten vorbeistreichelte . Wenig später war es Isco, der Rui Patricio vom rechten Strafraumeck prüfte. Hier konnte sich der erfahrene Schlussmann auf sein gutes Stellungsspiel verlassen. Nach der Pause drehte Spanien das Spiel gegen Portugal komplett: David Silva zirkelte den ruhenden Ball vor den rechten Pfosten, wo Busquets in die Mitte zu Diego Costa köpfte, der das Leder nur noch zum 2:2 über die Linie drücken musste. Aus kurzer Distanz war Rui Patricio erneut ohne Chance.
Portugal wirkte kurz angeknockt, was Spanien direkt ausnutzte: Der aufgerückte Rechtsverteidiger Nacho gab einen satten Volley-Hammer aus 18 Metern halbrechter Position ab. Die Kugel knallte an den linken Innenpfosten und von dort ins Tor – Traumtor. Portugal glich aus und setzte einen Schlusspunkt. Rui Patricio und der Europameister von 2016 konnten sich nach einer wilden Partie über einen Punkt freuen.
David de Gea:
Im Tor der spanischen Nationalmannschaft steht mit David de Gea einer der besten Torhüter der Welt. Nach dem Chaos vor dem Start der Weltmeisterschaft rund um die spansiche Nationalmannschaft, hatten sich die Fans wohl gehofft, sich wenigstens auf ihren Torhüter verlassen zu können. Von Beginn an war de Gea die Nervosität und Unsicherheit anzumerken, was für ihn eher untypisch ist. Und so ging Portugal bereits nach vier Minuten überraschend in Führung: Cristiano Ronaldo tanzte mit einem Übersteiger in den Strafraum und wurde dort von Nacho gelegt. Er trat selbst an und jagte den Ball mit chirurgischer Präzision halbhoch ins rechte Eck zum 1:0. De Gea spekulierte falsch.
Spanien glich aus und dominierte bis kurz vor der Halbzeitpause. Dann aber ging die Seleçao aus dem Nichts wieder in Führung: Ronaldo zog aus 17 Metern zentraler Position ab. Sein eigentlich unplatzierter Schuss flog genau Richtung de Gea, der den haltbaren Ball durchrutschen ließ. Dicker und ungewohnter Patzer des spansichen Schlussmanns, dem die Unsicherheit nun einen Streich spielte. Die Vorderleute von de Gea aber kompensierten seinen Patzer perfekt und drehten die Partie, sodass sich de Gea vorerst erleichtert freuen konnte. Doch kurz vor dem Ende der Partie, welche de Gea souverän und fokussiert zu Ende brachte, schlug Portugal nochmals zu: Erst holte Ronaldo einen Freistoß gegen Piqué heraus. Dann zirkelte der Superstar den ruhenden Ball aus 18 Metern zentraler Position in den rechten Winkel - 3:3. Am Ende leistungsgerecht, dennoch war es für de Gea ein bitterer Start in das Turnier.