HF1 - Portugal - Wales 2:0

	Torwarthandschuhe von adidas, Reusch, Uhlsport, NIKE, Puma, Jako, Derbystar, Erima, Sells, Selsport, McDavid, Under Armour, HO Soccer, Lotto!

Home > Archiv > EURO 2016 > Spielplan und Spielberichte > Spielberichte > HALBFINALE > HF1 - Portugal - Wales 2:0

torwart.de-Bewertung Rui Patricio Hennessey

Ausstrahlung

Torverteidigung

Raumverteidigung

Spieleröffnung

Gesamt

Rui Patricio/ Portugal:

In der 19. Spielminute wurde es nach einem walisischen Eckball zum ersten Mal so richtig gefährlich vor dem portugiesischen Tor. Bale kam nach der flach ausgeführten Ecke frei zum Abschluss und verzog nur knapp. Der Ball wäre für Rui Patricio, dessen vollständiger Name Rui Pedro dos Santos Patrício lautet, sicherlich schwierig zu parieren gewesen. Denn: Alle offensiven Kräfte der Waliser, außer eben Gareth Bale, rannten nach der Ausführung des Eckballs auf Patricio zu, um so im Rücken der Verteidigung Platz zu schaffen. Die Sicht wäre für den Keeper wohl eingeschränkt gewesen, der zudem von der walisischen Eckball-Variante überrascht war. In der 23. Spielminute durfte Patricio einen Ball parieren. Garteth Bale, der Offensivstar von Real Madrid, zog nach einem 60 Meter-langen Sololauf aus der Distanz ab. Der Ball kam zentral auf den 1,90 Meter großen Patricio, der sicher zupackte. Die Flugkurve des Balles war für den Schlussmann schwierig einzuschätzen, doch diese Aufgabe meisterte er ohne Probleme. Ansonsten war der vereinstreue Keeper, der nun seit 15 Jahren bei Sporting Lissabon in Portugal spielt, in der ersten Halbzeit nicht mehr gefordert. Die walisische Offensivabteilung schaffte es nicht mehr, gefährlich vor das Tor von Rui Patricio zu kommen.

Nach der Pause hatten die portugiesischen Offensivspieler das Zepter in die Hand genommen und gingen mit 2:0 in Führung. Bis circa fünfzehn Minute vor Schluss schafften es die Waliser nicht, ihre Konterangriffe sauber auszuspielen. So ging es bis zur 77. Spielminute, als Keeper Patricio eine Volley-Abnahme des walisischen Superstars Gareth Bale aus großer Distanz sicher abfangen konnte. Rui Patricio strahlte Sicherheit aus, wirkte souverän und konnte auch diesen Flatterball bändigen. Nur drei Minuten später war es erneut Gareth Bale, der sein Glück aus der Distanz probierte: Aus 37 Meter zog er ab und Patricio war zum ersten Mal in der Partie so richtig gefordert. Der Ball stieg am Anfang hoch in die Luft, bevor er mitten im Flug seine Richtung änderte und wie aus dem Nichts nach unten flog. Ein sagenhafter Schuss von Gareth Bale, der an diesem Abend der Alleinunterhalter in der Offensivabteilung von Wales war. Patricio hatte den Ball stets fokusiert und wehrte den Ball mit einer starken Parade zur Seite ab. Mit diesen Paraden kurz vor Schluss konnte Patricio die Null halten und steht mit Portugal zum ersten Mal nach dem Jahr 2004 in einem Europameisterschafts-Finale. Mit dieser äußerst souveränen und konstanten Leistung über die vollen 90 Minuten, hatte auch Patricio einen großen Anteil am Erfolg. Sein Können wird der Keeper nun im Finale unter Beweis stellen müssen: Egal ob gegen Frankreich oder Deutschland, beide Mannschaften verfügen über eine enorme offensive Qualität, die Patricio im Finale erwarten wird.

Wayne Hennessey hat Glück, dass Cristiano Ronaldo in dieser Aktion, keinen Strafstoß zugesprochen bekommt (Foto: firo)

Wayne Hennessey/ Wales:

In der 10. Spielminute wurde es zum ersten Mal richtig spannend im Strafraum von Wayne Hennessey. Die walisische Defensive hatte Glück, also der Innenverteidiger Collins nach einer Flanke von rechts im eigenen Strafraum dem Arm um den Hals von Superstar Cristiano Ronaldo legte. Referee Jonas Eriksson ließ weiterspielen. Aus Torwart.de-Sicht war interessant: Wayne Hennessey, der sich im Jahr 2003 der Jugendakademie des englischen Traditionsverein Wolverhampton Wanderers anschloß, hatte in der Raumverteidigung zögernd agiert. Er zögerte beim Herauslaufen und war nicht mutig genug, um diesen Ball offensiv abzufangen. Mit einer starken Aktion zu Beginn der Partie, hätte sich Hennessey wohl zusätzliches Selbstbewusstsein für die restliche Spielzeit holen können. Diese Chance verpasste er allerdings. Bei der ersten richtigen Gelegenheit im Spiel, schoss der portugiesische Flügelflitzer Joao Mario nach starker Vorarbeit von Cristiano Ronaldo knapp am Tor vorbei. Hennessey, der 19 Spiele für die walisischen Juioren-Nationalmannschaften bestritt, musste nicht eingreifen. Da sich das erste Halbfinale dieser Europameisterschaft größtenteils im Mittelfeld abspielte und sich keine der beiden Mannschaften zwingende Torchancen erarbeiten konnte, ging es mit einem 0:0-Unentschieden in die Halbzeitpause.

Nach der 15-minütigen Erholungspause, war Portugal am Drücker. Die Portugiesen erwischten den besseren Start und gingen durch Cristiano Ronaldo in der 49. Spielminute in Führung. Nach einem kurz ausgeführten Eckball, flankte der zukünftige Borusse aus Dortmund mit viel Effet an den Fünfmeterraum. Der Torgarant von den Königlichen aus Madrid sprang höher als alle anderen Spieler und wuchtete den Ball ins Netz. Der knapp zwei Meter große Hennessey erreichte den Kopfball aus kürzester Distanz nicht mehr. Der Ball war aus kürzester Distanz schwierig zu halten, doch hätte der Keeper nur wenige Zentimeter weiter links gestanden, hätte er den Ball mit einer sensationellen Parade abwehren können. Nur vier Zeigerumdrehungen später, musste Wales den zweiten Gegentreffer hinnehmen: Erneut war es der portugiesische Dreh- und Angelpunkt Cristiano Ronaldo, der entscheidend am Torerfolg beteiligt war. Am Strafraumrand bugsierte er das Spielgerät aus halbrechter Position flach scharf nach innen. Diesen Ball hätte Hennessey ohne Probleme festhalten können. Doch Nani fälschte das Rund unhaltbar und gegen die Laufrichtung des walisischen Schlussmanns ins Tor ab. Beim 2:0 für Portugal in der 53. Spielminute hatte Wayne Hennessey, der momentan beim englischen Verein Crystal Palace im Tor steht, keine Abwehrmöglichkeit.

In der 63. Spielminute hatte Hennessey hingegen Glück, als ein direkter Freistoß von Ronaldo nur hauchdünn über die Querlatte strich. Der Keeper hätte diesen Ball nie und nimmer parieren können, obwohl er schon früh den Weg in die lange Ecke gegangen war. Kurz darauf, als Wales den Portugiesen mehr und mehr Räume in der Offensive ließ, zeigte Hennessey eine Unsicherheit. Einen leicht abgefälschten Schuss von Nani ließ der Keeper nur nach vorne abprallen, Joao Mario konnte den Abstauber allerdings nicht im Tor unterbringen. Ein Patzer des Schlussmanns, der ohne Folgen blieb. Den zentralen Schuss von Nani hätte Hennessey zur Seite abwehren müssen. Der portugiesische Mittelfeldmotor Danilo kam in der 78. Spielminute völlig freu vor Hennessey zum Abschluss. Hennessey parierte den Ball aus kürzester Distant, doch das Spielgerät rutschte dem Keeper durch und kam kurz vor der Torlinie zum Stillstand. Hennessey reagierte blitzschnell und konnte den Ball vor dem heranstürmenden Nani sichern. Mit 2:0 verliert Hennessey mit Wales das Halbfinale gegen Portugal und scheidet im Halbfinale aus dem Turnier aus. Hennessey wusste im Turnierverlauf mit konstanten Leistungen zu überzeugen und war ein Garant für die überraschende Leistung der Waliser in Frankreich. Mit lauten Gesängen wurde Wales, um Torhüter Wayne Hennessey und Superstar Gareth Bale, von euphorischen Fans aus dem Turnier verabschiedet.

Torwartvergleich Spielstatistik Patricio Hennessey
Gegentore 0 2

Torwartparaden 3 4

Flanken abgefangen 0 1

Gefaustete Bälle 1 0

Ballkontakte 32 36

Pässe/davon angekommen 20/11 (55%) 23/21 (91%)
Fehlpässe 9 2

Fehler, die zu einem Gegentor führten 0 0